Google, facebook und Vergleichsportale haben in allen Bereichen und allen Altersklassen eine feste Basis. Das gilt auch bei Gesundheitsfragen. Die Ergebnisse einer gerade erschienenen Studie zu „Was machen 40 Millionen deutsche Gesundheitssurfer und Patienten im Internet?“ zeigen: 60 Prozent recherchieren gezielt zu einzelnen Erkrankungen. 40 Prozent suchen den Austausch mit ebenfalls Betroffenen und 26 Prozent forschen nach einer Zweitmeinung zu bestehenden Diagnosen oder vor anstehenden Operationen.
Die Studie von Prof. Dr. Mike Friedrichsen, Stuttgart Media University und Institute for Media Business GmbH Berlin, und Dr. Alexander Schachinger, Digital Healthcare Research&Consulting, an der die BKK vor Ort als Partner beteiligt war, analysiert die Antworten von rund 3100 Teilnehmern einer Online-Befragung. Mehr als 10 Prozent der Befragungs-Teilnehmer sind Versicherte der BKK vor Ort.
„Die zunehmende Nutzung von online-Angeboten im Gesundheitsbereich ist grundsätzlich nicht überraschend“, erläutert der Pressesprecher der BKK vor Ort, „Das Gesundheitslexikon von A-Z heißt jetzt „Google“ und Patienten organisieren sich nicht nur in Selbsthilfegruppen, sondern auch in sozialen Netzwerken. Aber der Informationsbedarf und das Kommunikationsverhalten der Internet-Nutzer verändert immer stärker auch die Strukturen innerhalb des traditionellen Gesundheitswesens.“ Das Internet erschließt nicht nur veränderte Beschaffungswege für Arznei- oder Hilfsmittel, sondern schafft auch neue Anwendungsbereiche – eLearning und Patienten-coaching sollen Kranke zu mündigen Patienten und zu Experten ihrer Erkrankung machen. Dadurch könnten Therapietreue und Wirksamkeit der Behandlung verbessert werden - dies bestätigen immerhin über 60 Prozent der Teilnehmer. Und offenbar verbessert sich die Kommunikation zwischen Patient und Arzt – mit Auswirkungen auf den Behandlungsverlauf. Dies gab fast ein Drittel der Befragten an.
Die Bewertung von Krankenhäusern, Ärzten oder sonstigen Leistungserbringern sowie der Austausch von Erfahrungen im Umgang etwa mit Arzneimitteln, Medizinprodukten oder Hilfsmitteln sind für Patienten wichtige Informationen – auch das zeigt die Studie. „Entscheidend ist aber, dass Qualität und Sicherheit der Bewertungen stimmen“, so die BKK vor Ort. „Vergleichskriterien müssen transparent und nachvollziehbar sein, sonst regiert Beliebigkeit. Patienten müssen lernen „gute“ von weniger guten Informationen zu unterscheiden. Dabei können wir ihnen helfen.“
Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass den Internetseiten von Krankenkassen eine besondere Bedeutung bei der Informationsbeschaffung zukommt. 39,2 Prozent der Teilnehmer an der Befragung nutzen deren online-Angebote. Das ist ein enormer Vertrauensvorschuss. „Für uns ist das ein ganz klares Signal zum weiteren Ausbau unseres Online-Angebotes“, erläutert Reinhard Brücker, Vorstandsvorsitzender der BKK vor Ort. „Trotz der Vorbehalte der Ärzte werden wir den Versicherten zukünftig mehr als bisher bei einer qualitätsgesicherten Recherche nach Therapien und Leistungserbringern helfen. Und wir werden der Forderung der Versicherten nach Innovationen nachkommen.“
Weitere Informationen zur Studie unter www.epatient-research.com