Schach als Trendsport: 800 Kinder beim Landesfinale in der Stadthalle
von Christoph Volkmer
Kamen. Etwa 800 Kinder aus 172 Mannschaften aus Grundschulen und weiterführenden Schulen Nordrhein-Westfalens haben sich am heutigen Freitag, 17. März 2017, zum Schulschach-Landesfinale in der Stadthalle Kamen getroffen. In den vergangen Jahren hat sich Schach von der Beschäftigung für intellektuelle Außenseiter zu einem echten Trendsport entwickelt, der vor allen Dingen in den Schulen eine immer höhere Bedeutung genießt.
„Wir richten das Finale zum zweiten Mal hintereinander in Kamen aus, weil die Stadt eine gute Lage hat und aus dem ganzen Bundesland gut zu erreichen ist“, sagt Christian Goldschmidt von der Schachjugend NRW. In diesem Jahr sind die Organisatoren dabei an die Kapazitätsgrenzen der Halle gestoßen. „Wir sind übervoll, so dass wir sogar einen zusätzlichen Konferenzraum nutzen“, so Goldschmidt.
Selbst wenn das Land NRW die Durchführung des Landesfinales und weiterer überregionaler Wettbewerbe schon seit 2015 nicht mehr finanziell unterstützt, ist die Begeisterung für den ungewöhnlichen Schulsport unbegrenzt. Schach ist dabei (noch) eine Jungen-Domäne. Das war auch in Kamen nicht anders, lediglich zehn Prozent der sieben bis 17-Jährigen Schachfans waren weibliche Teilnehmerinnen.
Schach ist für die Kinder und Jugendlichen nicht nur ein Sport - sondern ermöglicht als Konzentrationstraining zudem, das Denkvermögen zu steigern. So haben mehrere Studien ergeben, dass regelmäßiges Schachspiel die Wahrnehmungsfähigkeit, die Aufmerksamkeit und die Fähigkeit zur Konzentration verbessert. Schachspielen hilft Schülern also bei ihrer Entwicklung - als Konsequenz haben nach Informationen von WRD 5 bereits zwei Schulen in NRW eine Mathematikstunde durch Schach ersetzt.
Die Durchführung des Finales in der Stadthalle wurde durch den Einsatz von 25 ehrenamtlichen Helfern aus den Reihen der Schachjugend NRW realisiert. Das Land fördert den Trendsport übrigens nicht, weil Schach keine Disziplin bei den Olympischen Spielen ist.