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Von perfekten und verpeilten Männern: Dicke Lippe Comedy Show am Freitag im Freizeitzentrum Lüner Höhe

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kultur

Kamen. Perfekt, aber auch ein bisschen verpeilt kann es zugehen bei der Dicke Lippe Comedy Show im Freizeitzentrum Lüner Höhe. Dafür sorgen am Freitag, 17. März, ab 20 Uhr drei komplett unterschiedliche Comedians aus Köln und Dortmund sowie Moderator Mario Siegesmund. Da die „Dicke Lippe Comedy Show“ immer äußerst gefragt ist, gibt es aktuell nur noch einige Restkarten.

Es wird wieder mal tatsächlich die dicke Lippe riskiert – oder es werden ganz unverblümt die eigenen Unzulänglichkeiten ausgebreitet. Und das wie immer sehr lustig. Präsentiert von Comedians, die schon bei Nightwash, im Quatsch Comedy Club und WDR begeisterten. Freuen darf man sich auf:

Der unglaubliche Heinz (WDR, Sat.1)

Heinz Gröning alias „Der unglaubliche Heinz“ weiß: „Ein Mann, der sich selbst überwunden hat, ist stark. Ein Mann, der es mit seiner Frau aufnimmt – der lügt. Der Komiker mit dem abgeschlossenen Medizin-Studium kehrt zurück zu den Wurzeln unserer Existenz. Was macht gemeinsames Lachen mit einem Paar? Lustig und beherzt erläutert er urkomische Fakten zur Wirkung des Humors. Denn eine gemeinsame Nacht dauert, wenn es hoch kommt, oft nur eine halbe Stunde. Und dann ist vom Rest des Lebens noch verdammt viel Zeit übrig.

Djavid (Nightwash)

Seelenruhig bleiben, während man erklärt, was einen wahnsinnig macht – und das in verdammt lustig. Djavid aus Köln kann das und erzählt von verpeilten Kollegen, Sperrmüll-Chaos und von Verständigungsproblemen beim Döner-Mann. Überhaupt ist Sprache bei Djavid ein großes Thema. Damit begeisterte der junge Vater auch schon das Publikum beim Nightwash-Talent-Award und im Quatsch Comedy Club.

Christian Biermann

Living on the edge – das ist Christians Lebensmotto. Sei es, dass er seit 16 Jahren aus voll funktionsfähigen Flugzeugen springt oder dass er als bekennender Fastfood-Liebhaber eine Ernährungsberaterin heiratet. Es gibt viele Gefahren da draußen, aber Christian weiß, es hilft immer ein lustiger Spruch. Danach ist das Problem zwar immer noch da (manchmal auch noch größer), aber es lässt sich leichter ertragen. Und so bringt der „Junge aus Werl“ seinen Humor bestehend aus leichten Sprüchen und treffenden Pointen und die spannenden Geschichten „from the edge“ auf die Comedy Bühnen Deutschlands.

Der Abend wird wie immer moderiert von Comedian und Songwriter Mario Siegesmund, der gewohnt witzig durch den Abend führt.

Dicke Lippe – Comedy Show

17. März 2023, 20 Uhr

Freizeitzentrum Lüner Höhe

Eintritt: 10 Euro

Tickets unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Gastfamilien gesucht: Musikschule probt für Partnerschaftsfest

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Kamen. Ein großes Fest mit vielen Partnerstädten feiert die Stadt Kamen von Donnerstag, 18. Mai, bis Sonntag, 21. Mai. Auch die Städtische Musikschule feiert mit – unter anderem mit einem Partnerschaftskonzert am Freitag, 19. Mai, um 17 Uhr in der Kamener Stadthalle.

Das Konzert soll mit Musikern sowohl aus Montreuil-Juigné (Frankreich) als auch aus Beeskow stattfinden. Die Städtische Musikschule pflegt seit vielen Jahren den Austausch zur französischen Partnerstadt, im vergangenen Jahr ist ein weiterer Austausch mit der Stadt Beeskow hinzugekommen. Zurzeit wird intensiv für dieses Konzert geprobt. Dabei entstehen auch eigene Arrangements, die speziell für diesen Anlass komponiert werden. Mit den Gästen aus Frankreich wird auch wieder gemeinsam musiziert. Das Orchester aus Beeskow wird ein eigenes Programm mitbringen.

Für die Besucher aus Montreuil-Juigné sucht die Musikschule noch Gastfamilien. Hierbei steht der Gedanke der Völkerverständigung im Vordergrund, es werden keine besonderen Anforderungen an Unterkunft oder Sprachkenntnisse gestellt. Die Gastfamilien sind auch zur Beteiligung am Rahmenprogramm eingeladen, darunter ein Abschlussfest am Samstag, den 20. Mai 2023 im Bürgerhaus in Methler. Die Musikschule bittet Interessenten, sich telefonisch unter 02307 9133010 zu melden.

Stephan Masurs Varietespektakel holte magische Welten in die Konzertaula

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kultur

Variete 2 Ballon klein KopieScheinbar magisch glitt Volker Maria Maier selbst in einen Ballon hinein. Fotos: wol für KamenWeb.de

Variete 3 Hula klein KopiePhilipp Tigris zeigte mit und ohne Hula-Hoop-Ringe die Beweglichkeit eines scheinbaren Gummimenschen.Kamen. (wol) Varieté gilt oft als kleiner Bruder des Circus. Tatsächlich kam das Varitespektakel Le Cirque in der Konzertaula mit sieben Bühnenakteuren aus. Die aber agierten großartig und ernteten Standing Ovations vom Kamener Publikum.

Akrobatik bis hoch hinaus unter das Konzertauladach, vor allem aber kleine magische Welten mit einigen Prisen Humor zauberte die Produktion von Stephan Masur herbei. Der steht seit 2005 in Köln, Bonn und anderswo für kreative Varietéprogramme und wirkte auch diesmal selbst mit unter anderem in seiner Paraderolle als barocker „Le Comte“. Schattenspiel, Seifenblasen, Jonglage Ballonzauber und Lichtkunst zogen große und kleine Zuschauer in ihren Bann, teilweise live am Flügel begleitet von Marco Seypelt.

Durch das Geschehen führte mit Moderationen und kleinen Zaubereien Marcel Wunder. Das ganze unterstrich die Lehre, dass man es sich gut überlegen sollte, ob man bei solchem Treiben wirklich vorne sitzen will. Wasserpistoleneinsatz war noch das geringere Übel. Michael aus der ersten Reihe wurde dank seiner Platzwahl zum Nebendarsteller mit gar nicht so kleiner Nebenrolle und landete immer mal wieder auf der Bühne.
Dort begeisterte das Duo Kira und Anders bei gekonnter Partnerakrobatik mit und ohne Stange. Philipp Tigris zeigte mit Hula-Hoop-Ringen und der Kontorsionskunst eines scheinbaren Gummimenschen, was man als Sohn eines Orthopäden und einer Physiotherapeutin durch jahrelanges Training aus seinem Körper holen kann. Volker Maria Maier stieg nach Belieben in einen riesigen Ballon hinein und wieder heraus und entzauberte seinen wirbelnden Lichtstäben selbst das Kamener Stadtwappen.

Das Kamener Kulturteam hatte mit dieser Produktion einen mehr als würdigen Ersatz gefunden für das ursprünglich angedachte Traumtheater Salome. Varieté jedenfalls passt perfekt in das Kamener Theaterprogramm und in die Konzertaula und wurde zurecht am Schluss lautstark gefeiert.

Variete 7 Seifenblasen Masur klein KopieStephan Masur produziert seit vielen Jahren Varietéprogramme und verzauberte selbst mit kunstvollen Seifenblasen.

Spezialeinsatzkräfte nehmen zwei Personen nach Waffenfund fest

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Blaulicht

polizeiKWJEKamen. Nach einem Waffenfund in Kamen am Freitagabend (10.03.2023) haben Spezialeinsatzkräfte zwei Personen festgenommen. Zeugen fanden gegen 20.30 Uhr im Keller eines Mehrfamilienhauses in der Straße In der Kaiserau eine Tasche mit Waffen, Munition und Zubehör. Sie verständigten daraufhin die Polizei.

Im Zuge erster Ermittlungen konnte der verdächtige Inhalt einem Bewohner des Mehrfamilienhauses zugeordnet werden. Weil nicht auszuschließen war, dass sich in dessen Wohnung weitere Waffen befinden, wurden Spezialeinsatzkräfte angefordert. Diese nahmen im Rahmen des Zugriffs den 34-jährigen deutschen Beschuldigten sowie eine 29-jährige deutsche Staatsbürgerin aus Herten fest. Bei anschließenden Durchsuchungsmaßnahmen konnten eine weitere Waffe, Munition, Zubehör und Betäubungsmittel sichergestellt werden.

Gegen den 34-jährigen Kamener wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts einer Straftat gegen das Waffengesetz eingeleitet. Beide Personen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Dortmund im Laufe des Samstags (11.03.2023) aus dem Polizeigewahrsam entlassen.

Stadtverwaltung: Standesamt bleibt am Mittwoch geschlossen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

rathaus21 2KWKamen. Das Standesamt der Stadt Kamen wird am Mittwoch, den 15. März 2023, aufgrund der Frühjahrsschulung der Standesbeamten der Kreise Unna und Soest geschlossen bleiben. Die Schulung, die im Ratssaal der Stadt Kamen stattfindet und obligatorisch für alle Standesbeamten in der Region ist, war zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen. Während der Schulung werden die Teilnehmer über wichtige Entwicklungen im Bereich des Standesamts informiert. Die Stadtverwaltung bedankt sich bei den Bürgern für ihr Verständnis und bittet alle, die Dienstleistungen des Standesamts benötigen, sich an einem anderen Tag zu melden.

GSW: Fernwärmenetz wird weiter ausgebaut - östlich langfristig bis zum Schulzentrum

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

pus 1 323AGSKDer Ausbau des Fernwärmenetzes (blau dargestellt), soll vom Minegas-Grubengaswerk an der Lünener Straße in nördlicher Richtung bis zur erfolgen, während das Blockheizkraftwerk im Hemsack in östlicher Richtung Richtung die Gebiete zunächst bis zum Eilater Weg und langfristig bis zum Schulzentrum mit Fernwärme versorgen soll. Außerdem soll eine Leitung ins westlich gelegene Baugebiet "Wohnen am Fluss" installiert werden. Grafik: GSW

Kamen. (AG) Die Gemeinschaftsstadtwerke Kamen/Bergkamen/Bönen gaben auf der letzten Sitzung des Planungs- und Stadtentwicklungsausschusses des Rates der Stadt Kamen einen Einblick in den Ausbau der städtischen Fernwärmeversorgung. Der soll jetzt in den beiden bestehenden Systemen in der Innenstadt und dem im Kamen-Karree Fahrt aufnehmen.

Zwei Quellen für Fernwärme gibt es auf Kamener Stadtgebiet, davon zwei in der Innenstadt: Das STEAG-Grubengaskraftwerk auf dem alten Monopol-Gelände an der Lünener Straße und das wenige Kilomter südlich gelegene Blockheizkraftwerk im Hemsack. Beide Ausgangspunkte sollen erweitert werden. Der an Lünener Straße, an dem schon das Wohngebiet Sesekeaue und Teile des Technopark-Gewerbegebiets hängen, soll in nördlicher Richtung bis zur Blumenstraße ausgebaut werden. Die Leitung vom Kraftwerk im Hemsack versorgt aktuell die Koppelteichhalle und soll auf ihrem zukünftigen Weg über die Poststraße zum Eilater Weg, dessen Umbau für die Maßnahme genutzt werden soll, unter anderem auch das künftige Sesekebad mit Fernwärme speisen, außerdem aufgrund der kurzen Wege auch das westlich gelegene, im Aufbau befindliche Wohngebiet "Wohnen am Fluss", zu dem die Leitung praktisch nur über die Straße gelegt werden muss. In Richtung Osten sollen auch die städtischen Gebäude, die auf dem Weg liegen, also das Rathaus, die GSW-Verwaltung, das Amtsgericht und die Feuer- und Rettungswache im Mersch, Anschlüsse erhalten. Außerdem gibt es noch die Netzverbundstelle im Kamen-Karree, an der aktuell unter anderem Ikea und mehr als 20 weitere Gewerbebetriebe an das Bestandsnetz angeschlossen sind, welches dort in Richtung des interkommunalen Gewerbegebietes an der Stadtgrenze zu Unna erweitert werden soll. Fernwärme werde bei der Energieversorgung ein zunehmend zentrales Thema werden, so Baudrexl mit Blick auf die für 2045 vorgesehene bundesweite Abkehr von den fossilen Brennstoffen. Allerdings ist zumindest das Grubengaskraft von diesen abhängig, daher werde laufend nach Ersatz gesorgt, mit dem das Netz gespeist werden kann. Fernwärmeanschlüsse könnten bis zu einem Drittel günstiger sein, als die Anschaffung und Installation der vielgerühmten Wärmepumpe, zumal aufgrund der Technik kaum Wartungskosten und praktisch keine Neuanschaffung nötig seien - die Anwohner der Fernwärmestrecken, von denen künftig alle die Möglichkeit für einen Anschluss bekommen sollen, können also in vielerlei Hinsicht vom Ausbau des Kamener Fernwärmenetzes profitieren.

Schulpflegschaft des Gymnasiums: Schnelle Modernisierung muss absolute Priorität vor Erhalt des Schulbiotops haben

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

schulbiotop 1 323AGVertreter von Schulpflegschaft, Schülern und Lehrerkollegium des Gymnasiums machten jetzt im Rahmen einer schulinternen Pressekonferenz ihren Standpunkt zu Erhalt oder Nichterhalt des Schulgartens deutlich. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

von Alex Grün

Kamen. Rats-Grüne und "Omas for Future" kämpfen mit harten Bandagen gegenüber der städtischen Informationspolitik für den Erhalt des Schulbiotops am Gymnasium (wir berichteten). Während die grünen Wortführer, auf deren Initiative hin derzeit im Auftrag der Stadt ein erweitertes Gutachten erstellt wird, die "brutto" 200 Quadratmeter fassende Ökozelle, die die meisten Schüler nach eigener Aussage nur vom Vorbeigehen kennen, offenbar um jeden Preis erhalten wollen, sieht die Belegschaft des Gymnasiums dies völlig anders. Ihre Prioritäten in der Frage "Bildung oder Biotop?" gehen bei aller Sympathie für das Thema Artenschutz eindeutig zugunsten der Bildung. Jetzt gingen die Schulpflegschaft gemeinsam mit Vertretern aus den Reihen von Schülern, Eltern und Lehrern, mit ihren Standpunkten an die Öffentlichkeit.

schulgarten223KWDie Debatte um das Grundstück, auf dem sich seit 54 Jahren seltene Pflanzen- und Tierarten angesiedelt haben, verzögert die Modernisierung des Gymnasiums hoffentlich nicht mehr allzu lange. Foto: Archiv KamenWeb.deAuf ihre Schwerpunktsetzung, die auch der aktuell von der Stadt geplanten Maßnahme entspricht, habe man sich auf der letzten Schulpflegschaftssitzung von allen Seiten einstimmig geeinigt, berichtet Schulpflegschaftsvorsitzender Oliver Stute-Redlin. Das hat viele Gründe, die die Schulpflegschaft am Freitag in einer Pressekonferenz erläuterte, die sie spätestens nach der hitzigen Debatte in der letzten Schulausschusssitzung für nötig hielt und auf der sie die Situation aus Sicht der eigentlich Betroffenen klarstellte, nämlich die der Belegschaft des Gymnasiums - und die weichen von denen der Grünen und ihrer Meinungsanhänger nicht unwesentlich ab. Überhaupt könne die ganze Schule die erneute Kritik von Grünen-Ratsfraktionsvorsitzender Anke Dörlemann nicht nachvollziehen. "Alle Vertretungsgremien der Schule sind seit Beginn der Planungen 2020 darin einbezogen worden", versichert Stute-Redlin. Die Existenz des Schulgartens sei dabei nie unter den Teppich gekehrt worden, sagt er. Da er aber offenbar weder für die Schüler, noch für den Unterricht einen Nutzen habe, seien die Prioritäten auf andere Punkte gesetzt worden - und derer gibt es neben des Zeitdrucks reichlich.

Die zeitnahe Sanierung, Modernisierung und Erweiterung des Gymnasiums müsse absoluten Vorrang vor dem Erhalt des Biotops haben, weil aufgrund der - auch wegen des G9-Umstiegs - gestiegenen Schülerzahlen ansonsten ein infrastrukturellen Chaos drohe. Die langen Gehwege, die Lehrer von einem Trakt zum anderen zurücklegen müssten, verursachten aufgrund der Verzögerung der Unterrichtszeiten einen Ausfall von jährlich 63 Schulstunden, rechnet Schulpflegschaftsvorsitzender Stute-Redlin vor. Aber die zeitraubenden Wegebeziehungen des Schulkomplexes, die außerdem alles andere als barrierefrei sind, die versifften Außentoiletten und die zu kleinen Räume für den Unterricht in den fünften bis siebten Klassen, die viel Platz für die mittlerweile aus den Grundschulen gewohnte Gruppenarbeit bräuchten, sind noch nicht einmal das größte Problem für den Erhalt der Ökozelle - sondern die technischen Notwendigkeiten. Denn die tonnenschweren, 54 alten Sichtbetonplatten an der Südflanke, die nur an wenigen Stellen befestigt sind und halbjährlich auf ihre Stabilität geprüft werden müssen, müssen auf jeden Fall beseitigt werden, was nur mit schwerem Gerät beziehungsweise einem Kran gelingen kann. Spätestens dann wird ein Großteil des Biotops unweigerlich in Mitleidenschaft gezogen, wenn nicht gar ganz zerstört.

Das wäre aber bei der Alternativplanung genauso der Fall, die einen Erweiterungsbau in Richtung der Hammer Straße vorgesehen hätte. Für diese Ecke, an der hohe, alte Eichen stehen, die im Gegensatz zum Mammutbaum, dessen Wurzelwerk mittlerweile zerstörerische Wirkung auf das Gebäudefundament hat und der daher ohnehin bald weichen muss, auch noch einheimisch sind, müsste erst einmal Baurecht geschaffen werden. Das würde sich aber über Jahre hinziehen, wissen die Vertreter der Schulpflegschaft. Außerdem wäre diese Variante mit er Installation von Unterrichtscontainern verbunden. 26,8 Millionen Euro teuer ist die aktuelle Planung, im Falle eines Ringschluss-Anbaus wäre jedoch eine Umlagerung des Schulbetriebs in eine Containerlandschaft nötig. Alles in allem würde diese Variante insgesamt 47,6 Millionen Euro kosten, von denen allein acht Millionen für die naturwissenschaftlich ausgelegten Spezialcontainer draufgehen würden - die nach der Fertigstellung des Gebäudes keinerlei Mehrwert mehr hätten. Das Geld, sind sich Schulpflegschaft, Eltern-, Schüler- und Lehrervertretung des Gymnasiums einig, sollte lieber in die Attraktivierung der Schullandschaft investiert werden - schon, um dringend benötigten Bewerbern für die vakanten Stellen im Kollegium Anreize zu bieten. "Denn beim derzeitigen Lehrermangel können die sich ihren Arbeitsort locker aussuchen", spielt Stute-Redlin auf das nicht gerade einladende Bild der Lehranstalt an.

Siegerehrung platzt aus allen Nähten

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalsport

schuetzen323FKFoto: Friedrich Kulke
 
Kamen-Heeren-Werve. Am Sonntag fand bei den Sportschützen Heeren-Werve e.V. die Siegerehrung der 35. Heeren-Werver Schießsporttage statt.
Das Vereinsheim platzte aus allen Nähten. So etwas hatten die Sportschützen Heeren noch nicht erlebt. Über 95 Sieger und Siegerinnen aus ganz NRW kamen um ihre Medaillen und Pokale entgegenzunehmen.
Der Vorsitzende Manfred Jamelle begrüßte die Anwesenden und eröffnete als erstes das Kuchenbuffet mit leckerem selbstgebackenem Kuchen.
Anschließend überreichten die Bürgermeisterin Elke Kappen, Orstvorsteher Friedrich Lipinski und Kreisvorsitzender des Schützenkreises Unna-Kamen Kurt Erdmann an die Schützen und Schützinnen die Pokale und Medaillen. Außerdem gab es für die besten Drei Mixmannschaften Luftgewehr/Luftpistole einen Glaspokal.
An den Schießsporttagen hatten insgesamt 350 Einzelschützen/Schützinnen mit 88 Mannschaften aus 55 Vereinen aus ganz NRW teilgenommen.
Die 35. Heeren-Werver Schießsporttage  und die Siegerehrung waren ein voller Erfolg.

WTV-Verbandstag: Positiver Trend bei Mitgliedern, Mannschaften und Turnieren - Verein und Trainer des Jahres kommen aus dem Münsterland

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalsport

WTV20KWKamen. Erstmals seit 2019 fand die ordentliche Mitgliederversammlung des Westfälischen Tennis-Verbandes (WTV) wieder in gewohntem Rahmen in der Stadthalle in Kamen statt. Rund 130 Gäste aus 52 Vereinen (220 Stimmen) folgten der Einladung des WTV. Präsident Robert Hampe stellte u.a die positiven Trends bei Mitgliedern, Mannschaftsmeldungen und Turnierveranstaltungen heraus. Besondere Freude herrschte darüber hinaus im Münsterland: so heißt der Verein des Jahres TC St. Mauritz Münster und der Trainer des Jahres Mikhail Smirnov kommt vom TV Warendorf.
Auch in diesem Jahr durfte Elke Kappen, Bürgermeisterin und gleichzeitig Sportdezernentin der Stadt Kamen, alle Anwesenden als erste Rednerin begrüßen. Sie machte deutlich, wie wichtig der Vereinssport für das Gemeinwohl in der Gesellschaft ist und dass es sich lohnt, sich auch in herausfordernden Zeiten dafür einzusetzen. Das hätten der Mitgliederzuwachs in den Tennisvereinen und auch das Programm „Kamen bewegt“ eindeutig bewiesen.

Dachverband will das Hauptamt stärken
Im Anschluss hatte DTB-Präsident Dietloff von Arnim das Wort. Wichtigste Punkte seiner Rede waren das Vorhaben des deutschen Dachverbandes durch eine Strukturveränderung das Hauptamt zu stärken und die Digitalisierung von „Tennis Deutschland“ für die vielen Vereine und Aktiven voranzutreiben. Bezogen auf den Leistungssport und den Profibereich im deutschen Tennis gibt es trotz zufriedenstellender Ergebnisse im Davis Cup (Herren) und Billie Jean King Cup (Damen) noch „Luft nach oben“. Eine Stärkung in allen Bereichen erfährt derzeit der Padelsport in Deutschland. Richard Ströhl von der Firma padelBOX Consulting machte das anhand eines kurzen Vortrags und einiger Beispiele und Zahlen den Vereinsvertretern deutlich. Auch in Westfalen entdecken immer mehr Vereine die boomende Sportart.

Umstrukturierung der Leistungssportförderung
Reformen und Änderungen kündigte auch WTV-Präsident Robert Hampe für seinen Verband an. So unterzieht sich der Bereich Nachwuchsleistungssport aktuell einer gravierenden und umfassenden Strukturreform. Beweggründe für die Umgestaltung der Jugend-Leistungssportförderung sind der Wandel in Schule, Arbeitswelt und die generellen gesellschaftlichen Veränderungen. Das heißt in der Umsetzung in Kurzform: Das regelmäßige dezentrale Stützpunkttraining wird verändert. Die Kinder und Jugendlichen werden länger in ihren Vereinen unter der Aufsicht von flexiblen Verbandskoordinatoren gefördert und sollen so vermehrt Training mit leistungsorientierten Trainern erhalten. Kürzere Anfahrtswege, geringerer Selektionsdruck, mehr Sichtung in Wochenendlehrgängen, Wettkämpfen und mehr Trainingstage sollen so wieder mehr Nachwuchs in die Leistungsspitze führen.

Positiver Trend bei Mitgliedern, Mannschaften und Turnieren
Hampe ging auch auf die flächendeckend positiven Trends bei Mitgliederzahlen, Mannschaftsmeldungen und Turnierveranstaltungen ein und dankten den engagierten Vereinen. So spielten in Westfalen 2022 in nahezu allen Altersklassen wieder mehr Menschen Tennis (+ 4,02 Prozent). Auch bei den Meldungen der Mannschaften (6.781 insgesamt) und der Veranstaltungen von Turnieren (908 insgesamt) liegt das Niveau wieder auf dem Stand von 2019.

Ehrungen für Leistungen auf und neben dem Platz
Viele Teilnehmer und Gäste folgten dem Verbandstag als verdiente ehrenamtliche Mitarbeiter oder als erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler. So erhielt Gerd Schobert (RC Hamm) aus den Händen von Präsident Robert Hampe die Goldene Ehrennadel des WTV für seine langjährige und leidenschaftliche Arbeit als Seniorenreferent. Zugleich wurde Bernd Richardt (TuS 59 Hamm) als neuer Seniorenreferent vorgestellt. Die Silberne Ehrennadel bekamen Christian Müller als ausscheidender Vorsitzender der WTV-Rechtskommission und Andreas Plikun für seine über 25-jährigen Verdienste rund um den Höinger SV überreicht. Dauergast bei den Ehrungen ist Manon Kruse (TC Union Münster). Die 42-Jährige holte bei den Youngs Seniors World Championships 2022 sage und schreibe vier Mal Gold für Deutschland und ist damit mit Sicherheit schon jetzt eine der erfolgreichsten WTV-Spielerinnen auf Seniorinnen-Level. Die Herren 65 der TG Gahmen und die Herren 75 des TV Espelkamp Mittwald erhielten für ihren Deutschen Meistertitel mit der Mannschaft ebenso eine besondere Ehrung wie die 13 Westfalenmeister der Wintersaison 2022/23 in allen Altersklassen.

Münsterland räumt ab
Der Bezirk Münsterland durfte sich derweil über gleich zwei Auszeichnungen freuen. So wurden nach einer längeren Pause sowohl wieder der WTV-Trainer des Jahres als auch der WTV-Verein des Jahres ausgezeichnet. Mikhail Smirnov freute sich derweil über erstere Auszeichnung. In über 25 Jahren als Tennistrainer hat er beim TV Warendorf mit seiner kompetenten und motivierenden Art bereits einige Talente für den Tennissport gesichtet und ausgebildet. Mit seinem ganzheitlichen Ansatz ist er auch mit Leib und Seele für Spielerinnen und Spieler aller Leistungsniveaus ein hervorragender Trainer. Der Verein des Jahres 2022 kommt aus Münsters Stadtteil St. Mauritz. Mit enormem Einsatz hinsichtlich Mitgliedergewinnung, Veranstaltung von Turnieren und Investitionen in die Infrastruktur konnte der Verein in vielen Bereichen punkten und positiv auf sich aufmerksam machen.

Bereits vor der Mitgliederversammlung besuchten rund 30 Teilnehmer die Mini-Foren zu den Themen „Neu im Vorstand – Überblick und Hilfestellungen“, „Öffentlichkeitsarbeit für Vereine“ und „Prävention sexualisierter Gewalt“. Weitere Informationen zur Besetzung der Rechtskommission und der Kassenprüfer, deren Wahlen einstimmig angenommen wurden, können zeitnah dem Protokoll unter folgendem Link entnommen werden. Die nächste Mitgliederversammlung ist für den 16. März 2024 in der Stadthalle in Kamen terminiert.

Verschmutzungen durch Ewigkeitschemikalien auch in Kamen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

Kamen. Nachdem Journalisteb Ende Februar eine Liste mit 1.500 mit PFAS verschmutzten Orten in Deutschland veröffentlicht haben, bittet die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Kamen die Verwaltung um einen Bericht zur Belastung im Stadtgebiet. In der Liste finden sich auch zwei Orte in Kamen. Im Jahr 2020 wurden im Körnebach und in der Seseke Verschmutzungen gefunden, die Belastung in der Seseke ist die höchste im ganzen Kreis Unna.

PFAS sind eine Stoffgruppe aus per- und polyflourierten Chemikalien, die extrem lange in der Umwelt bleiben. Die häufig als Ewigkeitschemikalien bezeichneten Stoffe stehen im Verdacht, Krebs zu verursachen, unfruchtbar zu machen und das Immunsystem zu schwächen. Die Stoffe sind sehr mobil und selbst in den abgelegensten Regionen der Welt zu finden wie der Arktis.

"Die hohe Belastung der Seseke ist besorgniserregend. An den verschmutzten Orten sollten unbedingt regelmäßig Messungen durchgeführt und möglichst bald Maßnahmen zur Sanierung begonnen werden," sagt Sandra Heinrichsen, stellvertretende Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Die gefährlichen Chemikalien befinden sich in vielen Alltagsprodukten. Die Bundesregierung hat Anfang Februar gemeinsam mit vier weiteren EU-Staaten vorgeschlagen, die Stoffe nach einer Übergangsfrist zu verbieten. Große Mengen der sogenannten Ewigkeitschemikalien sind aber bereits in der Umwelt.

"Es ist nicht auszuschließen, dass es noch weitere belastete Orte in Kamen gibt. Deshalb wäre ein umfangreiches Monitoring hilfreich, um mögliche Gesundheitsgefahren frühzeitig zu erkennen und die Bürger*innen informieren zu können," betont Sandra Heinrichsen.

Ein Antrag der GRÜNEN im Umwelt- und Klimaschutzausschuss am 16. März soll nun mehr Klarheit zu der aktuellen Situation zu diesem Thema in Kamen bringen.

Geglückter Neustart für gemeinschaftliche Müllsammelaktion

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Muell 1 323CVNach langer Pause ist am Samstag die Frühjahrsputz-Aktion der Stadt wieder gestartet. Mit dabei waren auch Kinder von der Friedrich-Ebert-Schule. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer | Fotostrecke >>>

Muell 2 323CVAuch beim VfL Kamen waren die Müllsammler erfolgreich. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.deKamen. Gemeinschaftliche Müllsammelaktionen sind pandemiebedingt lange Zeit nicht möglich gewesen. Dennoch ist der Neustart in der Sesekestadt nach drei Jahren Zwangspause am Samstag, 11. März, durchaus geglückt.

Rund um das Gelände des VfL Kamen trafen sich gut 30 Freiwillige, um die Frühjahrsputz-Aktion zu unterstützen. „Das sind etwa so viele wie in den Zeiten vor der Pandemie“, berichtete Vorsitzender Peter Westermann zufrieden. Wie gewohnt, stellte die Stadt Müllsäcke, Handschuhe sowie Müllzangen zur Verfügung und platzierte auch entsprechende Container.

Im Kamener Osten beteiligten sich neben Aktiven aus den Bereichen Leichtathletik, Sportabzeichen und Fußball unter anderem auch Mitglieder des Schützenvereins an der Aktion. Während Westermann bei der Reinigung in erste Linie bekannte Gesichter traf, gab es am Aktionstag überdies eine Premiere.

In Kooperation mit dem Kamener SC beteiligte sich die Gesamtschule an der Müllsammelaktion, um das Schulumfeld und die Sportanlagen von Müll zu befreien. Vom Fußballverein waren zeitversetzt gleich mehrere Mannschaften im Einsatz, von der Gesamtschule war es knapp 40 Schülerinnen und Schüler. „Dass rund um die Schule Müll gesammelt wird, ist schon seit Jahrzehnten Tradition. Neu ist, dass diese Aktion zusammen mit dem KSC durchgeführt wird“, so Lehrer Gökcen Kuru. Das besondere Engagement lockte auch Bürgermeisterin Elke Kappen zur Gesamtschule, die es nicht nehmen ließ, den Beteiligten persönlich für ihren Einsatz zu danken. Auch Gesamtschulleiterin Nicole Ludwig sammelte mit und lobte die Jugendlichen für den Einsatz, der an einem Samstagmorgen nicht selbstverständlich sei.

Während die Beteiligung an der Ausgabestelle rund um die Feuer- und Rettungswache Kamen-Mitte überschaubar blieb, gab es an der Lüner Höhe eine nahezu rekordverdächtige Resonanz zu vermelden. Hier starteten rund 50 Kinder und Erwachsene, um Straßenränder und weitere Bereiche von Müll zu befreien. Mit dabei waren allein zehn Mitglieder des Amateurmusikervereins Laut und Lästig. „Leider liegt immer noch viel zu viel Müll an Stellen, wo kein Müll liegen sollte“, berichtete die zweite Vorsitzende Marta Jelonek.

Während die Gruppe im Wohngebiet „Negerdorf“ mit Müllzange und Co. im Einsatz war, hatten auch die jüngsten Teilnehmenden ein festes Ziel - sie säuberten die drei Spielplätze in der Gegend. Bei den Kindern handelte es sich um Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Ebert-Schule. „Das sind Kinder aus einer AG, die sich mit den Themen Umwelt und Natur beschäftigt“, erklärte Schulleiterin Christina Pusch. Nicht nur auf den teils selbst genutzten Spielplätzen wurden die Kinder fündig. „Wir haben auch im Umfeld der Schule sauber gemacht. Da ist vor allen Dingen auf dem Parkplatz an der Sporthalle sehr viel Müll gefunden worden“, so die Schulleiterin. Die Kinder hatten nicht nur Spaß beim Müllsammeln, sondern auch an ihrem Abschluss mit Würstchen und „Blubberwasser“ im Freizeitzentrum an der Ludwig-Schröder-Straße.

Nachdem in den vergangenen Jahren das Sammeln in Gemeinschaft nicht stattfinden konnte, zeigten sich Vereinsvertreter und weitere Mitwirkende froh darüber, dass an insgesamt fünf Standorten zum Ende der Aktion ein gemeinsamer Imbiss angeboten wurde. „Das Thema Gemeinschaft ist während der Pandemie zu kurz gekommen. Daher ist es schön, dass solche Dinge nun wieder möglich sind“, sagte Elke Kappen.

In den Kamener Stadtteilen findet die traditionelle Sammlung am kommenden Samstag, 18. März, statt. Startschuss ist jeweils um 10 Uhr. Fotostrecke >>>

Muell 3 323CVErstmals beteiligten sich die Gesamtschule und der Kamener SC gemeinsam an der Müllsammlung. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

Archiv: Frühjahrsputz: Aktion Sauberes Kamen startet wieder am 11. März in Kamen-Mitte

Freiwillige gesucht: Aktion Sauberes Kamen startet wieder

Kontaktlos - und strafbar: Prozess um 3 Euro 63

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

von Andreas Milk

amtsgerichtKamen AMKamen. Kontaktloses Zahlen per Girokarte ist eine feine Sache - allerdings womöglich strafbar, wenn die benutzte Karte gar nicht die eigene ist. Und so kam es, dass eine Zahlung über sage und schreibe 3 Euro und 63 Cent an einer Tankstelle in Oberaden zu einem Prozess vor dem Kamener Amtsgericht führte.

Thomas L. (Name geändert) war angeklagt. Er hatte die fremde Karte der Sparkasse UnnaKamen am späten Nachmittag des 13. Oktober 2022 benutzt. Die Karte, sagt er, habe er in einem Zigarettenautomaten gefunden, mitgenommen und beschlossen, sie bei nächster Gelegenheit in den Briefkasten einer Sparkassenfiliale zu werfen. Im Verkaufsraum der Tankstelle habe er dann in sein Portemonnaie gegriffen - und ohne Absicht die zwischengelagerte Fremdkarte zum Bezahlen rausgegriffen.

Die rechtmäßige Eigentümerin ließ die Karte etwas später sperren. Sie war vorher mit dem Bus unterwegs gewesen und nimmt an, die Karte entweder verloren zu haben oder Opfer eines Diebstahls geworden zu sein. Neben ihr im Bus habe ein etwas merkwürdiger Mann gesessen. Thomas L. war das aber nicht.

Alles bloß ein Versehen also mit der irrtümlich eingesetzten Fundkarte? An dieser Stelle kommt die Videoüberwachung der Tankstelle ins Spiel. Die Filmsequenz zeigt: Vorm Bezahlen schaut Thomas L. sich die Karte ziemlich genau an. "Ihnen ist klar, dass ich Sie verurteilen muss?", fragt der Richter den Angeklagten. Der reagiert mit einem nervösen Lachen.

Verurteilt war er eigentlich schon vor dem Prozesstermin. Genauer: Er hatte einen Strafbefehl über 40 Tagessätze à 30 Euro nach Aktenlage bekommen - dagegen aber Einspruch eingelegt. An einen Videobeweis dachte er dabei vermutlich nicht. Den Einspruch nahm er nun beim Termin zurück. Der Richter hatte angedeutet, angesichts der Höhe von L.s Einkommen die Tagessatzhöhe vielleicht noch ein bisschen anzuheben.

Unfall als Glücksfall: Endlich weg vom Suff

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

von Andreas Milk

amtsger19NKWKamen. Es krachte am Abend des 10. Oktober 2022 in Rünthe auf dem Ostenhellweg, nahe dem Forellenhof. Markus K. (Name geändert) steuerte seinen Mercedes in ein Firmenfahrzeug von Aldi. Verletzt wurde niemand, das Aldi-Fahrzeug wies einen Schaden von knapp 16.000 Euro auf. Alles eher undramatisch - bis auf den Alkoholgehalt von Markus K.s Blut: 2,03 Promille wurden festgestellt.

Wegen fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs war der 39-Jährige aus Unna jetzt vor dem Kamener Strafrichter angeklagt. Und es zeigte sich: Mit seiner Vermutung, K. sei trainierter Trinker, lag der Richter richtig. Allerdings scheint K. einer von der einsichtigen Sorte zu sein. Er arbeitet an seinem Suchtproblem.

Der 10. Oktober sei ein "sehr sehr schwieriger Tag" gewesen: der Tag der Trennung von seiner Frau. Er habe erst getrunken; später habe sich jemand als Gesprächspartner angeboten. Diesen Menschen habe er mit dem Auto aufsuchen wollen. Seiner Trunkenheit sei er sich da aber nicht bewusst gewesen.

Genau einen Monat nach dem Crash auf dem Ostenhellweg ließ Markus K. sich einweisen. Er machte einen Entzug in der LWL-Klinik. Seitdem schließt sich eine langfristige Therapie an. "Körperlich geht es mir so gut wie nie", sagt er. Sein Arbeitgeber unterstütze ihn, und er hoffe, dass Andere an seinem Beispiel sehen: Man kann was tun. Aus heutiger Sicht sei der Unfall geradezu ein Glücksfall gewesen, denn er habe dadurch erkannt: So geht's nicht weiter.

Das Urteil: eine Geldstrafe von 50 Tagessätzen à 80 Euro. Die recht üppige Tagessatzhöhe hängt mit dem relativ hohen Einkommen K.s zusammen. Er muss außerdem noch sieben Monate warten, bis er wieder einen Führerschein beantragen kann.

Geldstrafe nach Bombendrohung im Jobcenter

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

von Andreas Milk

amtsgericht19KWKamen. Vor seinem Besuch im Jobcenter am Kamener Rathaus hatte sich Valentin M. (Name geändert) ein paar Flaschen Bier gegönnt, auf nüchternen Magen, wie er jetzt vor dem Strafrichter erklärte. Der Alkohol war nur das eine Problem. Das andere: M. hatte im Jobcenter Hausverbot. Darum bekam er es mit einer Security-Mitarbeiterin zu tun. Folge: M. wurde sauer, drohte, er werde mit einer Bombe wiederkommen und "euch alle platt" machen. Angeklagt war er nun wegen Hausfriedensbruchs und wegen Bedrohung.

Dass er betrunken war und "schlimme Sachen gesagt" habe, gab er zu. Es habe schon lange Ärger mit dem Jobcenter gegeben. Stress habe er auch wegen einer Stromsperre in seiner Wohnung in Methler gehabt. Die Security-Frau, als Zeugin zur Verhandlung geladen, hatte den "Kunden" als "sehr ungehalten" in Erinnerung, halbwegs besänftigt von seiner Ehefrau, die ihn zum Jobcenter begleitet hatte. Und er sei leider "nicht der Einzige", der bei einem Besuch der Behörde schon üble Dinge geäußert habe. Das sei manchmal belastend - schlaflose Nächte, so die Frau, habe sie deshalb aber nicht.

Das Vorstrafenregister von Valentin M. hat 17 Einträge. Los ging es 2001: Diebstahl, Beleidigung, Sachbeschädigung... Oft spielte Alkohol eine Rolle. Meist trinke er nur Bier, erklärte M. - und signalisierte Einsicht: In Warstein wolle er einen Alkoholentzug machen. Nach dem Geburtstag seiner Mutter werde er einen Termin vereinbaren. Das veranlasste den Richter zu der Mutmaßung, vorher wolle M. sich womöglich "nochmal richtig die Kante geben".

Der Jurist fand auch: Eigentlich sei M. ja ein ganz friedlicher Mensch. "Die Sauferei bricht Ihnen irgendwann das Genick." Das Urteil diesmal: eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen à 10 Euro.