Kreis Unna. Im Kreis Unna reduzierte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen um 325 Personen (-1,9 Prozent) auf 17.175. Im Vergleich zu März 2016 ging die Arbeitslosigkeit um 1.166 Personen (-6,4 Prozent) zurück. Die Arbeitslosenquote beträgt im Berichtsmonat 8,2 Prozent.
„Im März kam es zu einer deutlichen Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Unna, die für erheblich weniger Arbeitslosigkeit gesorgt hat“, kommentiert Arbeitsagenturchef Thomas Helm die aktuellen Entwicklungen. Helm betont die gute wirtschaftliche Bewertung der Unternehmen: „Der hohe und im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegene Bestand an Arbeitsstellen belegt, dass Betriebe optimistisch in die Zukunft schauen, dass sie Arbeit haben und Fachkräfte suchen.“ Helm empfiehlt Arbeitslosen wie Unternehmen daher, langfristig zu denken und mögliche Qualifizierungen in Augenschein zu nehmen: „Wer sich heute vom Helfer zur Fachkraft qualifiziert, für den sinkt das Risiko, arbeitslos zu werden, spürbar. Und das geht sogar während einer laufenden Beschäftigung.“ Für April rechnet der Arbeitsmarktexperte mit weiter sinkenden Arbeitslosenzahlen und einer Fortschreibung der guten Entwicklung.
Entwicklung in einzelnen Personenkreisen
Im Kreis Unna leben derzeit 1.298 Arbeitslose, die das 25. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Die Anzahl der jungen Arbeitslosen sank um 45 (-3,4 Prozent). Im Vorjahresvergleich ist der Bestand um 172 Jugendliche (-11,7 Prozent) zurückgegangen. Rund ein Fünftel aller Arbeitslosen hat das 55. Lebensjahr überschritten. Im März wurden 3.444 ältere Arbeitslose in den Arbeitsagenturen und dem Jobcenter im Kreis Unna gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang um 47 Personen (-1,3 Prozent) gegenüber dem Vormonat. Vor zwölf Monaten waren es noch 102 ältere Arbeitslose (+2,9 Prozent) mehr. Aus der Statistik geht hervor, dass 3.998 Arbeitslose keinen deutschen Pass haben. Das sind sieben Arbeitslose (+0,2 Prozent) mehr als im Vormonat. Im März 2016 waren 159 ausländische Arbeitslose (-4,1 Prozent) weniger gemeldet. Neben dieser statistischen Auswertung weist eine weitere Erhebung Daten über Personen im Kontext von Fluchtmigration aus. Im Berichtsmonat liegt der Bestand bei 1.022 geflüchteten arbeitslosen Menschen. Die Langzeitarbeitslosigkeit sank im Berichtsmonat erneut. Die Zahl hat sich um 81 Personen (-1,1 Prozent) auf 7.048 verringert. Im Vorjahresvergleich sind das 923 Personen (-11,6 Prozent) weniger. Im Berichtsmonat sank auch die Anzahl der Arbeitslosen mit Behinderung um 17 Personen (-1,1 Prozent) auf 1.491. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Bestand um 152 Personen (-9,3 Prozent).
Geflüchtete Menschen am Arbeitsmarkt
Im Vergleich zum Vormonat stieg im März die Zahl der arbeitslosen geflüchteten Menschen im Kreis Unna um 21 Personen auf 1.022. Damit hatten im Berichtsmonat 6 Prozent aller Arbeitslosen im Kreis Unna einen Fluchthintergrund. Die größte Gruppe unter ihnen bildeten 559 Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit, gefolgt von 105 aus dem Balkan, 91 irakischen Staatsbürgern und 45 Afghaninnen und Afghanen. Insgesamt gut zwei Drittel (67,3 Prozent) der geflüchteten Menschen im Kreis Unna waren Männer. Als arbeitsuchend waren im März 2.408 geflüchtete Menschen gemeldet. Viele von ihnen belegen derzeit ein Programm zur beruflichen Eingliederung. Die geflüchteten Menschen sind im Durchschnitt vergleichsweise jung. 188 geflüchtete Menschen (18,4 Prozent) sind zwischen 15 und 25 Jahre alt, 361 Menschen (35,3 Prozent) zwischen 25 und 35 Jahre. Zwischen 35 und 45 Jahren sind 281 Menschen (27,5 Prozent).
Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich im Kreis Unna nahezu homogen. Den prozentual stärksten Rückgang verzeichnete Kamen (-3,9 Prozent bzw. 81 auf 1.980). Danach folgen Unna (-3,1 Prozent bzw. 68 auf 2.093), Schwerte (-3,0 Prozent bzw. 46 auf 1.507), Bergkamen (-2,5 Prozent bzw. 69 auf 2.679), Fröndenberg (-1,9 Prozent bzw. 13 auf 667), Holzwickede (-1,9 Prozent bzw. 10 auf 526), Bönen (-1,3 Prozent bzw. neun auf 688), Lünen (-0,6 Prozent bzw. 32 auf 5.063) und Selm (-0,5 Prozent bzw. fünf auf 927). Einzig Werne verzeichnete einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit (+0,8 Prozent bzw. acht auf 1.045).
Arbeitskräftenachfrage
Der Bestand an Arbeitsstellen stieg im März um 137 (+4,9 Prozent) auf 2.925. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 323 Arbeitsstellen (+12,4 Prozent) mehr. Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 1.037 neue Arbeitsstellen, 111 mehr als im März vor einem Jahr.