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Musikkritik: 7. Sinfoniekonzert: Frankreich im Revier – Bekannte Komponisten und weniger solche, mit Saxophon

am . Veröffentlicht in Musik

Pixabay.comvon Dr. Götz Heinrich Loos

Kamen. „Suite Française“ hieß das erste Werk des 7. Sinfoniekonzertes dieser Saison der Neuen Philharmonie Westfalen am Mittwochabend in der Konzertaula. Damit war das Programm schon umrissen: „Frankreich im Revier“ – also französische Komponisten. Da erwartete man in erster Linie Debussy und Ravel, die dann auch im zweiten Teil die Rolle spielten. Besagte „französische Suite“ stammt aber von Darius Milhaud, der hierzulande nicht die größte Bekanntheit ist, jedoch allein schon als Lehrer musikalischer Superstars unterschiedlicher Ausrichtung wie Dave Brubeck, Burt Bacharach, Karlheinz Stockhausen und Steve Reich herausragend bedeutend war. Milhaud selbst schrieb Werke verschiedenen Typs, ließ allerdings oft eine mehr oder minder große Orientierung am Jazz einfließen, so auch in dieser „Suite“. Durch fünf französische Provinzen geht es, also eine Reise durch ausgewählte Gebiete, eben jene, die von den alliierten Streitkräften mit der Resistance im Zweiten Weltkrieg befreit wurden – für den ins Exil gezwungenen eine Herzensangelegenheit. Die nach den Provinzen benannten Sätze sind so bunt und enthalten eine solche Vielfalt an Einfällen, die von zugehörigen Volksliedern bis zu freien oder durch andere Werke beeinflussten Themen reichen, dass eine genaue Beschreibung hier viel zu viel Raum einnehmen würde. Jedenfalls habe ich eine Reihe von Interpretationen gehört und diejenige der NPW unter Rasmus Baumann gehört zu den Inspirierendsten, mit Liebe zum Detail und zur Dynamik – einfach nur begeisternd.

Ein besonderes Werk, das man zu selten hört, war auch das darauf folgende Konzert für Saxophon und Orchester von Milhauds gutem Freund Henri Tomasi. Dieses Werk überrascht dadurch, dass es in zwei Sätzen eine unvorstellbare Bandbreite an Stimmungen, Ideen, Ausbrüchen, Zurücknahmen, spielerischer Tänzelei, schwermütiger Tiefe usw. usf. zusammenbringt, mit überraschenden Wendungen – und einer Beweglichkeit des Altsaxophons, dass es fast unglaublich erscheint. Dazu kam auch die passende Solistin: Asya Fateyeva, eine der vielversprechendsten jungen Saxophonvirtuosinnen unserer Zeit, übernahm mit Esprit und perfekter Technik, dabei vielfältiger Ausdrucksfähigkeit den Part und begeisterte zurecht das Publikum. Da musste freilich eine Zugabe gespielt werden – ganz konträr zu dem Konzert eine Saxophon-Einrichtung von der Sarabande aus Bachs Cello-Suite Nr. 2 d-moll; wie hier die Cello-Klänge in das Saxophon übertragen wurden, war schon erstaunlich, um nicht neudeutsch zu sagen „krass“, aber gut!

Nach der Pause dann Debussy und Ravel. Das „Jeux“, die (Tennis-)Spiele, ein „Poème dansé de Nijinsky“, also eine Tanzpoesie für Nijinskys „Ballets Russes“, machte den Anfang – ein skandalumwittertes Werk, dessen Choreographie Debussy auch gar nicht gefiel. Die Musik ist jedenfalls prachtvoll – ein Walzer, der in seinem spielerischen Schwung dem Tennisspiel vielleicht beschreibend nahekommt, in seiner Klangfarbentiefe aber nicht gerade an ein freudiges Spiel erinnert. Die NPW unter Rasmus Baumann schaffte klanglich ein Mittelding zwischen extrem impressionistischen Tönen und einem nicht zu geschliffenen Klang, der Debussy so vermutlich besser gefallen hätte als manche „süßliche“ Einspielung – also bestens!

Und ebenso bestens die Suite Nr. 2 aus Ravels „Daphnis et Chloé“, mit seinen Steigerungen bis hin zu einem fast ohrenbetäubenden Taumel, natürlich ganz in positivem Sinne laut. Mehr als zehn Schlagwerker sind hier nötig, so dass die NPW Gastmusiker bemühen musste, die alles gaben. Vom leisen Erwachen der Natur bis hin zum orgiastischen Bacchanal ist es eine Schwerstaufgabe für das Orchester Stück für Stück die Dynamik anzuheben. Der generell große Orchesterapparat – große Besetzung plus weiteren Instrumenten wie Altflöte – darf hier nicht in Schwerfälligkeit verfallen, sondern muss die Leichtigkeit auch in kräftigeren Klängen und bisweilen auftretenden Melancholie-getränkten Abschnitten bewahren, den Tanz, der auch hier wieder tragend wird. Und wie es die NPW schaffte: Trotz des verwobenen Klangteppichs eine gewisse Transparenz zu wahren, das war die hauptsächliche Meisterleistung – neben einer völlig stimmigen und ausdruckstechnisch perfekten Interpretation. Ein wirkliches Erlebnis und wieder ein Beweis der Professionalität des Klangkörpers.

Standesamt mit geänderten Öffnungszeiten

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Kamen. Das Standesamt kann in dieser Woche nur am  Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils von 07.30 bis 13 Uhr öffnen. Am Mittwoch bleibt das Standesamt geschlossen. Die geänderten Öffnungszeiten müssen auf Grund einer Fortbildungsmaßnahme und krankheitsbedingt eingeschränkt werden.

Wohnungseinbrüche - nichts entwendet

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polizei dummy14Kamen. In der Nacht zu Sonntag (12.03.2017) haben unbekannte Täter die Balkontür eines Einfamilienhauses an der Dieselstraße aufgehebelt. Das Haus wurde nicht durchwühlt und es wurde nichts entwendet.

Am Sonntagmorgen gegen 5.50 Uhr hörte eine Bewohnerin eines Reihenhauses an der Dortmunder Allee verdächtige Geräusche und schaltete das Licht ein. Dadurch wurden die unbekannten Einbrecher, die zuvor ein Fenster aufgehebelt hatten, offensichtlich ohne Beute in die Flucht getrieben.

Weitere Hinweise bitte an die Polizei in Kamen unter der Rufnummer 02307 921 3220 oder 921 0. (ots)

Wahl zum 17. Landtag in Nordrhein-Westfalen

am . Veröffentlicht in Amtliches

A0601 2952 022Düsseldorf. Am 14. Mai 2017 findet die Wahl zum 17. Landtag in Nordrhein-Westfalen statt. Die Wählerinnen und Wähler bestimmen dann mit ihren beiden Stimmen, welche Parteien und Abgeordnete in den Landtag einziehen. Die neuen Abgeordneten des Landtages werden in 128 Wahlkreisen und aus den Landeslisten der Parteien gewählt.

Der Landtag besteht aus mindestens 181 Abgeordneten; diese Zahl kann sich durch Überhang- und Ausgleichsmandate erhöhen. Das Wahlergebnis bildet die Ausgangsbasis für die Bildung einer Regierungskoalition, die Wahl der Ministerpräsidentin oder des Ministerpräsidenten und die Verabschiedung der Gesetze.

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Vortrag: Peter Berens, „Reformation und die Täuferbewegung“

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stadtgeschichteKWKamen. Zum Vortrag „Reformation und die Täuferbewegung“ lädt die VHS Kamen-Bönen am Donnerstag, den 16.3.2017, um 19:30 Uhr in das Haus der Stadtgeschichte, Bahnhofstr. 21, ein. Wer in Münster an der Lambertikirche den Kirchturm hinaufschaut, sieht dort drei Eisenkäfige hängen. Ihre Geschichte beginnt in der Reformation, als sich Teile der reformatorischen Bewegung politisch und religiös radikalisierten und den Papst, die Kirche, aber auch die weltlichen Mächte herausforderten. Eine dieser Bewegungen waren die Täufer, die eine Gemeinde "wahrer Christen" anstrebten. Trotz massiver Verfolgung breitete sie sich auch in den Niederlanden und in Westfalen aus. Die Täufer waren eine religiös motivierte sozialrevolutionäre Bewegung, die u.a. für das Gemeineigentum des Urchristentums eintraten, die Taufe der Erwachsenen als bewusste Entscheidung für Gott begriffen und daher die Kindertaufe ablehnten (ihre Gegner nannten sie daher "Wiedertäufer"). Während ihrer Herrschaft in Münster 1534/35 schafften sie das Geld ab, führten die allgemeine Volksspeisung und Schulunterricht für alle Mädchen und Jungen ein. Die eingeführte Vielehe zur Versorgung der Frauen und das Recht der Frauen auf Scheidung, waren heftig umstritten. Münster wurde zur Wirkungsstätte vieler Täufer, insbesondere holländischer Prediger, welche die Stadt zum endzeitlichen neuen "Jerusalem" erhoben, wo sie den Tag des "Jüngsten Gerichts" unmittelbar erwarteten. Der Vortrag des Historikers und Publizisten Peter Berens zeichnet die wesentlichen sozialen, politischen und religiösen Hintergründe für die Entstehung des Täuferreiches in Münster nach. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nicht erforderlich.   

Vortrag: Peter Berens, „Reformation und die Täuferbewegung“, Haus der Stadtgeschichte, Bahnhofstraße 21, Kamen, 16.03.2017, 19:30 Uhr.

Flüssiger Verkehr auf den Fernstraßen

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kamenerKreuz14ADAC-Stauprognose für das Wochenende 17. bis 19. März

Am Wochenende wird der Verkehr auf den deutschen Autobahnen weitgehend störungsfrei fließen. Lediglich auf den Strecken von und zu den Wintersportgebieten sowie im Großraum Hamburg kann es zeitweise etwas voller werden. In Hamburg enden die zweiwöchigen Frühlingsferien, und die Skisaison dauert noch an.

Die Staustrecken:

• Großraum Hamburg
• A 1 Hamburg - Bremen - Münster – Köln
• A 2 Dortmund - Hannover - Braunschweig
• A 3 Passau - Nürnberg - Frankfurt - Köln
• A 5 Hattenbacher Dreieck - Karlsruhe - Basel
• A 7 Hamburg - Hannover - Würzburg - Ulm - Füssen
• A 8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg
• A 9 München - Nürnberg - Berlin
• A 93 Kufstein - Inntaldreieck
• A 95 / B 2 München - Garmisch-Partenkirchen
• A 99 Umfahrung München

Der Betrieb auf den Autobahnen im benachbarten Ausland dürfte an diesem Wochenende geringer sein als an den Vorwochenenden. Staus durch den Skiurlauberverkehr bleiben aber nicht völlig aus.

Bauchtanz-Treff

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Familienbande Logo HausKamen. Die Familienbande Kamen e.V. freut sich, einen „Bauchtanz-Treff“ anbieten zu können. Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis treffen sich unter der Leitung von Jenny Diekhans an folgenden Sonntagen: 26.03., 23.04., 28.05. und  25.06.2017, jeweils von 16:00 Uhr -17:30 Uhr in den Räumlichkeiten der Familienbande zu einem temperamentvollen Fitnesstraining voller Rhythmus und Lebensfreude. „Orientalischer Tanz“ ist ein Ganzkörpertraining, bei dem u.a. Bauch- und Rückenmuskulatur gestärkt und Koordination und Haltung verbessert werden. Nähere Informationen und Anmeldung bei der Familienbande Kamen e.V., Bahnhofstr. 46, Tel: 02307/ 2850510 oder per mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Landestagung wählt Ina Scharrenbach MdL zur Landesvorsitzenden

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

inascharrenbachmdlKamen. Ina Scharrenbach, hiesige CDU-Landtagsabgeordnete, führt seit Samstag, 11. März 2017, die Frauen Union Nordrhein-Westfalen. Mit 92,2 % wählten die Delegierten die Kamenerin zur Vorsitzenden der mit über 35.000 Mitgliedern größten Vereinigung der CDU in Nordrhein-Westfalen.
Ihre Vorgängerin Ingrid Fischbach MdB aus Herne gab den Staffelstab im Landesvorsitz nach sechs Jahren Amtszeit weiter. Scharrenbach MdL war zuvor sechs Jahre Stellvertretende Landesvorsitzende der Frauen Union Nordrhein-Westfalen.

Ina Scharrenbach MdL: „Die Frauen Union ist eine starke Partnerin an  der Seite der CDU – so war es und so soll es bleiben. Die Frauen Union versteht sich als Motor der Belange von Mädchen und Frauen in der Politik und in der CDU. Es bleibt auch in der Zukunft viel zu tun.“

Inhaltlich positionierte sich die Landestagung der Frauen Union Nordrhein-Westfalen auch zu einem Thema, welches derzeit im Kreis Unna und in Hamm von Eltern von Grundschulkindern heiß diskutiert wird: Sofern Kinder das Angebot der „Offenen Ganztagsgrundschule“ nutzen, sind die Kinder von Landesseite zu einer regelmäßigen Teilnahme bis 15 Uhr verpflichtet. Diese regelmäßige Teilnahme wird von Seiten der Landesregierung streng ausgelegt, nämlich an fünf Tagen in der Woche. Viele Eltern wünschen sich aber mehr Flexibilität.

Scharrenbach MdL: „Wir wollen, dass Eltern künftig zwischen einer flexiblen Betreuung und dem Bildungsangebot der Offenen Ganztagsschule an Grundschulen wählen können und dürfen. Dazu wollen wir die Instrumente der „Verlässlichen Grundschule“ und „13+“ weiterentwickeln und die Einrichtung grundsätzlich allen Grundschulen ermöglichen. Wir wollen prüfen, inwieweit unter Berücksichtigung der pädagogischen und organisatorischen Planungssicherheit für die Träger des Offenen Ganztags und der Schulträger sowie unter Berücksichtigung der Vorgaben des Landesrechnungshofes, die Teilnahme von Kindern an den Bildungsangeboten des Offenen Ganztages flexibler gehandhabt werden kann. Mit dieser Position werden wir nun auf die CDU Nordrhein-Westfalen zugehen.“

An der Landestagung nahmen als Delegierte aus Hamm die Kreisvorsitzende der Frauen Union Hamm, Vera Dunkel-Gierse, Sylvia Jörrißen MdB, Mechthild Schröder und Brigitte Laminski teil.
Aus dem Kreis Unna nahmen als Delegierte an der Landestagung der Frauen Union Nordrhein-Westfalen Ute Gerling (Fröndenberg), Sabine Cirkel (Bergkamen), Hermine Clodt und Ulla Kirchhof (beide Holzwickede), Birgith Schulze Froning (Werne) Helga Pszolka und Christel Austenfeld (beide Kamen) teil.

Abschluss des Elterntrainings „Spielst du mit mir sprechen“

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Frau Mareike Behrend, Sprachfachkraft im AWO FZ Atlantis, begleitete über 7 Treffen Eltern durch den Kurs – „Spielst du mit mir sprechen“

Kamen. Gemeinsam Möglichkeiten finden, wie die sprachliche Entwicklung der Kinder zu Hause spielerisch gefördert werden und sie in alltäglichen Situationen des Alltags einfließen lassen kann. Themen wie die Magie der Musik, die Macht des Spielens, Mundmotorik oder verbesserte Wiederholung waren in den Treffen Schwerpunkte. In jedem Treffen wurde die Wichtigkeit des gemeinsamen Sprechens in Alltagssituationen erarbeitet. Zum Abschluss erhielten alle Eltern ein Zertifikat und ein Elternbegleitheft zum Kurs. Für die Kinder entstand ein selbstgestaltetes Bilderbuch.

Informationsveranstaltung: KiTa Ausbau Nistkasten und FZ Atlantis

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Kamen. Die AWO Kita Nistkasten und das AWO FZ Atlantis laden zu einer Infoveranstaltung am 23.03.17 um 17.30 Uhr in die Räume FZ Atlantis – Ludwig-Schröder-Str. 20 ein. Die Veranstaltung richtet sich an alle Eltern und Interessierte, die am 01.08.17 ihren Neustart mit ihren Kindern in den Einrichtungen beginnen. Es wird um telefonische Anmeldung 02307/21514 gebeten.

Naturkundlicher Spaziergang des NABU in der Lippeaue

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Ornithologiekurs von Karl-Heinz Kühnapfel

Bergkamen. Am Sonntag, den 19. März stellt Karl-Heinz Kühnapfel vom NABU die Lippeaue als Lebensraum unserer Vogelwelt vor. Die Teilnehmer lernen Standvögel, Durchzügler und Wintergäste anhand ihres Aussehens und ihrer Stimme zu erkennen. Ferngläser und Vogelbestimmungsbücher, falls vorhanden, sollten mitgebracht werden. Treffpunkt für den naturkundlichen Spaziergang, der in Zusammenarbeit mit der VHS Bergkamen stattfindet, ist um 9.00 Uhr auf dem Parkplatz des Friedhofs Bergkamen-Rünthe, Ostenhellweg 5.

Bundestagsabgeordneter Oliver Kaczmarek sucht Teilnehmer für Planspiel „Jugend und Parlament"

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Unna. Mitentscheiden und mitmischen - darum geht es in dem Planspiel "Jugend und Parlament", das vom 27. bis 30. Mai im Reichstagsgebäude stattfindet. Jugendliche im Alter von 16 bis 20 Jahren übernehmen die Rolle der Abgeordneten und simulieren den Weg der Gesetzgebung im Bundestag. Sie erhalten Einblicke in die komplexen parlamentarischen Abläufe und lernen die Arbeit in Landesgruppen, Fraktionen, Arbeitsgruppen und Ausschüssen kennen.  
 
Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek kann einen jungen Menschen aus seinem Wahlkreis für die Teilnahme auswählen. Daher sind interessierte Jugendliche aus dem Kreis Unna aufgerufen, sich umgehend, spätestens aber bis zum 25. März, für die Teilnahme am Planspiel zu bewerben. Hierfür genügt eine E-Mail mit einem kurzen Motivationsschreiben an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Rückfragen beantwortet das Wahlkreisbüro unter der Telefonnummer 02303 2531450.  
 
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Der Deutsche Bundestag übernimmt die Reisekosten, die Unterbringung und die Verpflegung.

ADFC BergKamen bietet Codierungsaktion für Fahrräder an

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Fahrraeder KWKamen. Am Donnerstag, dem 16. März, führt der ADFC BergKamen die nächste Codierungsaktion für Fahrräder durch. Sie findet an der Turnhalle des Städtischen Gymnasiums Kamen, Hammer Straße 19 zwischen 14 und 17 Uhr statt. Der ADFC bietet die Codierung Ihres Fahrrades mit einem verschlüsselten personenbezogenen Code an, der es Langfingern erschwert, fremde Räder über Flohmärkte oder via Internet weiter zu verkaufen. Es wird ein Kostenbeitrag von 10 €, für Mitglieder 5 € erhoben.

Sie benötigen folgende Unterlagen:
 - Ihren Personalausweis
 - Den Kaufbeleg, ersatzweise eine Eigentumserklärung
 - Den Code und den Codierauftrag können Sie vor Ort ausfüllen oder vorab im Internet mit dem
  Code-Generator ausdrucken

Im Internet finden Sie auf der ADFC – Seite Kreis Unna die benötigten Dokumente. Weitere Informationen unter Tel. (Mobilfunk) 0172 235 1401

Halbe Milliarde Euro der Bundesarbeitsagenturen versickert in Werkstätten für Menschen mit Behinderung

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Foto: Hubert Hüppe, MdB, CDUHubert Hüppe, MdB, CDU, fragt Bundesregierung nach der Erfolgsquote in der Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt

Berlin. Über eine halbe Milliarde Euro zahlt die Bundesagentur für Arbeit jährlich für die Maßnahmen im sogenannten „Eingangsverfahren“ und dem „Berufsbildungsbereich“ (siehe Kasten unten) in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM). Tendenz steigend! Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage des Bundestagsabgeordneten und ehemaligen Behindertenbeauftragten Hubert Hüppe, CDU, hervor.  Noch nie wurden so viele Menschen mit Behinderung in Werkstätte beschäftigt wie im Jahr 2017.

„Sehr kritisch sehe ich vor allem, dass in den letzten Jahren kaum Evaluationen zum Übergang aus Werkstätten für Menschen mit Behinderungen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt erstellt wurden. Aus der letzten Studie, die aus dem Jahr 2008 stammt, geht hervor, dass in den Jahren 2002 bis 2006 im Jahresdurchschnitt nur 0,16 Prozent der Werkstattbeschäftigten auf den ersten Arbeitsmarkt gewechselt haben. Da kann man sicherlich nicht von Erfolg sprechen und ich frage mich, wo die Erfolgskontrolle bleibt“, so Hüppe verärgert.

Werkstätten bilden einen festen Bestandteil einer Sonderwelt, in denen Menschen mit Behinderung leben. Nach dem Förderkindergarten folgen Förderschule und der Arbeitsplatz in der Werkstatt. Es mangelt vor allem an Transparenz. Obwohl 95 Prozent der Kosten aus öffentlichen Mitteln finanziert werden, gibt es nur wenige Angaben über die tatsächliche Verwendung der Gelder in Werkstätten. Und die Aufwendungen der Bundesagentur für Arbeit wie auch der Träger der Eingliederungshilfe für Rehabilitationsmaßnahmen steigen jedes Jahr.

„Es entsteht der Eindruck, dass die Arbeitsagenturen kein Interesse daran haben, Erfolgskontrollen durchzuführen. Schließlich können sie nach den von ihnen finanzierten Maßnahmen, ihre „Fälle“ an die Eingliederungshilfe abgeben, in der die Menschen mit Behinderung in der Regel bis zur Verrentung verbleiben. Denn auch die wenigen bekannten Daten über den sogenannten „Arbeitsbereich“ der WfbM belegen, dass, obwohl es sich auch hier um eine Rehabilitationsleistung handelt, ein Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt die absolute Ausnahme ist. Darüber hinaus werden die Betroffenen sozialrechtlich bestraft, denn in den meisten Fällen sei die Rente nach dem Übergang in den ersten Arbeitsmarkt nach 40 Jahren geringer als nach 20 Jahren in einer WfbM“, so Hüppe.

Viele Kritiker bemängeln, dass beim parlamentarischen Verfahren um das Bundesteilhabegesetz eine Kursänderung versäumt wurde. Es lagen zahlreiche Vorschläge von Fachverbänden und Interessensvertretungen vor, einen inklusiven Arbeitsmarkt aufzubauen. So wurde beispielsweise die Einführung eines Budgets für Ausbildung, ähnlich dem nun bundesweit gültigen Budget für Arbeit, gefordert, um jungen Menschen mit Beeinträchtigung bereits zu Beginn des Arbeitslebens eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Leider nahm die Arbeitsministerin Andrea Nahles, SPD, die Vorschläge fast ausnahmslos nicht auf.

„Wenn darüber diskutiert wird, dass sich Einrichtungen öffnen sollen, um mehr Angebot für Menschen mit Behinderung zu schaffen, wird immer von „hohen Standards“ der Maßnahmen in Werkstätten gesprochen. Es ist auch an der Datenlage nicht ersichtlich, was das für Standards sind, wie die Kriterien dafür aussehen, wenn die Erfolgsquote von Rehabilitationsmaßnahmen weit unter einem Prozent liegt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass über 99 Prozent der Teilnehmer anschließend zu Dauerleistungsempfänger in Sondereinrichtungen werden“, so Hüppe weiter.

Eine stetig wachsende Zielgruppe sind Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. „Diese Menschen, die nicht selten eine abgeschlossene Ausbildung und einen Arbeitsplatz haben, benötigen aus meiner Sicht tatsächliche Rehabilitationsmaßnahmen, die ihnen Schritt für Schritt den Weg ins beziehungsweise zurück ins Arbeitsleben ermöglichen und eben keine dauerhafte Perspektive in einer Werkstatt. Teile des Geldes sollten meiner Meinung nach in Alternativen zur Werkstatt investiert werden“, fasst Hüppe zusammen. Der Gesetzgeber müsse gegebenenfalls auch mehr Möglichkeiten schaffen, dass Kostenträger bei geringen Erfolgsquoten Verträge kündigen können, damit Menschen mit Behinderungen bessere Perspektiven bekommen.

In dieser Woche beschäftigt sich der Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales mit dem Thema. Anlass für die Diskussion gab die „Team Wallraff“-TV-Ausstrahlung vom 20. Februar. Darin wurde nicht nur vom unmenschlichen Umgang einiger Mitarbeiter in Werkstätten für Menschen mit Behinderung mit den Beschäftigten berichtet, sondern auch aufgezeigt, dass das eigentliche Ziel der Werkstätten, durch pädagogische Arbeitsbegleitung den Betroffenen zu mehr Eigenständigkeit und Selbstbestimmung zu verhelfen, oft verfehlt wird.

Infobox

Die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) ist eine Einrichtung zur Teilhabe am und zur Eingliederung in das Arbeitsleben. Sie nimmt diejenigen Menschen mit Behinderung auf, die wegen Art und Schwere der Behinderung, nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt werden können. Das sogenannte „Eingangsverfahren“ dauert bis zu drei Monate. Dabei soll festgestellt werden, ob die Werkstatt die geeignete Einrichtung für die Teilhabe am Arbeitsleben ist. Daran schließt sich der „Berufsbildungsbereich“ an. Die Leistungen werden hier für zwei Jahre erbracht. Nach dem ersten Jahr, dem Grundkurs, erfolgt ein Bericht, der im Fachausschuss, dem Beratungsgremium von Werkstatt und Vertretern aus Arbeitsagentur und Sozialhilfe, besprochen wird. Kann die Leistungsfähigkeit des Teilnehmers weiter gefördert werden, wird vom zuständigen Rehabilitationsträger ein zweites Jahr, der Aufbaukurs, bewilligen. Die Leistungen in diesen beiden Bereichen werden durch die Bundesagentur für Arbeit finanziert. Nach Abschluss des „Berufsbildungsbereichs“ wechseln die meisten Teilnehmer in den Arbeitsbereich der Werkstatt. Die Beschäftigung im Arbeitsbereich ist unbefristet. Die Werkstatt soll über ein möglichst breites Angebot an Arbeitsplätzen mit weitgehender Entsprechung zum allgemeinen Arbeitsmarkt verfügen, um der Art und Schwere der Behinderung, der unterschiedlichen Leistungsfähigkeit sowie Eignung und Neigung des betreffenden Menschen so weit wie möglich Rechnung zu tragen. Diese Leistungen werden durch die Eingliederungshilfe, ehemals Sozialhilfe, finanziert.