Fahrradparkhaus auf dem Willy-Brandt-Platz: Eröffnung spätestens im Juni
von Alex Grün
Kamen. Mit einem breit angelegten Maßnahmenkatalog setzt die Stadt Kamen nach und nach ihr Fahrradabstellanlagenkonzept für die Innenstadt fort. Und auch das Kernstück der Gesamtmaßnahme, das Fahrradparkhaus im städtischen Pavillon auf dem Willy-Brandt-Platz, nimmt langsam Form an.
Im Rahmen einer Bedarfsanalyse stellte die Verwaltung im Jahr 2016 fest, dass die vorhandenen Fahrradabstellmöglichkeiten in der Innenstadt nicht ausreichen. Mehr als 300 zusätzliche Stellplätze werden und wurden jetzt im Rahmen von insgesamt rund 40 Einzelmaßnahmen in der City geschaffen. Ende Mai bis Anfang Juni soll das neue Fahrradparkhaus auf dem Willy-Brandt-Platz eröffnen, entstehen sollen allein hier knapp 90 ebenerdige Stellpätze. Der 150 Quadratmeter große Teilbereich des städtischen Pavillons direkt gegenüber der Sparkasse, unter dem sich die städtische Tiefgarage befindet und in dessen Nebengebäude die monatliche Bürgermeistersprechstunde stattfindet, wird aktuell komplett entkernt und umgebaut. Der Bau aus den siebziger Jahren, der vor zuletzt vor rund 15 Jahren saniert wurde, wird jetzt umgebaut und erweitert. Auf der dem DM-Markt zugewandten Seite des Pavillons werden derzeit neue, teils barrierefreie Toilettenanlagen errichtet, im selben Gebäudeteil wird die Technik untergebracht. Erster Beigeordneter Dr. Uwe Liedtke sieht den Pavillon in der City als erweiterte "Satellitenstation" der AWO-Radstation am Bahnhof. Die Parallelen sind offensichtlich, denn das AWO-Personal kümmert sich einmal täglich um die Reinigung und Beaufsichtigung des videoüberwachten City-Pendants, außerdem können AWO-Kunden es mit ihren Chips benutzen. Für die müssen "Neukunden" erst einmal eine einmalige Kaution in überschaubarer Höhe hinterlegen. Damit kann die Anlage dann rund um die Uhr genutzt werden - wobei die Chips personengebunden, also nicht übertragbar sein werden. Angestrebt wird ein einheitliches System mit der AWO. Auch für eine ansprechende Außengestaltung werde gesorgt, erklärt Gabriela Schwering vom Fachbereich Planung und Umwelt, und zwar mit einer in Blau und Grau gehaltenen Folierung. Außerdem soll zur Adenauer-Straße eine Leuchtschrift angebracht werden. Auch der Abluftschacht der Tiefgarage soll stylisch gestaltet werden. Die jetzige Haupteingangstür soll zudem durch eine Schiebetür ersetzt werden. Auf eine Ladestation will man vorerst verzichten, auch mit Blick auf die angestrebte Lade-Initiative mit den Gewerbetreibenden. Dafür soll es ein diebstahlsicher angebrachtes Reparatur-Kit vor der Tür des Pavillons geben. Bereits im Mai letzten Jahres traf der Zuwendungsbescheid für die Umsetzung des ersten Bauabschnittes des Radabstellanlagenkonzeptes für die City ein, der mit insgesamt rund 200.000 Euro veranschlagt wird. Bereits umgesetzt sind Maßnahmen auf Rathausplatz sowie in Bahnhof-, Kirch- und Adenauerstraße und auf dem Markt und am Kamen-Quadrat, wo insgesamt bereits 80 neue Stellmöglichkeiten in Form von Klemm- und Anlehnbügeln aufgestellt wurden. Mit dem neuen Konzept sollen nicht zuletzt Synergieeffekte geschaffen werden: Die Ermöglichung einer klimaneutrale Fortbewegungsart soll einher gehen mit einer Belebung der Innenstadt. Die nächste größere Maßnahme steht in der Kampstraße mit der Errichtung einer überdachten Anlage an, in der bis zu 18 Drahtesel sicheren Unterschlupf finden sollen.
Archiv: Umgestaltung des Willy-Brandt-Platzes mit Pavillon-Abriss und neuer Radstation