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Kamener City wird ab dem nächsten Winter sicher vor „Jahrhundert-Hochwasser“

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Foto: Hochwasser der Seseke - (C) KamenWeb.de / WebComArtLippeverband verbessert mit kleiner Erhöhung im Gelände deutlich den Hochwasserschutz

Kamen. Der Lippeverband erhöht in Abstimmung mit der Stadt Kamen den Hochwasserschutz für die Kamener Innenstadt: Derzeit ist die City vor einem Hochwasser sicher, das statistisch einmal in 50 Jahren eintritt. Ab Ende 2017 soll Kamen auch vor einem so genannten „HQ 100“, einem hundertjährlichen Hochwasser, geschützt sein.

Um dieses Ziel zu erreichen, will der Lippeverband im Frühjahr eine kleine Betonwand – 150 m lang und 20 bis 60 cm hoch - gegenüber dem künftigen Sesekepark bauen. Denn dieser Abschnitt bildet in dem gesamten Sesekeverlauf zwischen Fünf-Bogen-Brücke und Eilater Weg eine leichte Senke im Gelände, so dass eine geringfügige Erhöhung an der tiefsten Stelle ausreicht, um den Hochwasserschutz der Innenstadt nachhaltig zu verbessern.

Zum Bau der Betonwand müssen allerdings vier Einzelbäume – darunter eine große Eiche – und eine Gehölzgruppe an der Seseke in der kommenden Woche gefällt werden. Nach dem Landesnaturschutzgesetz sind Rodungsarbeiten – für die der Lippeverband selbstverständlich eine Genehmigung eingeholt hat – wegen der bevorstehenden Brutperiode nur bis Ende Februar zulässig.

Zweite Baumaßnahme kommt im Herbst

Eine weitere – kleinere - Baumaßnahme, die im Herbst folgen soll, rundet das Gesamtpaket ab, mit dem der Hochwasserschutz verbessert wird: Zwischen Eilater Weg und Koppelweg befindet sich derzeit noch eine weitere Senke im Gelände. Durch eine geringfügige Höherlegung des Sesekeradwegs will der Lippeverband diese verschließen, so dass die Seseke auch dort nicht mehr ausufern kann.

Im nächsten Winter ist die Kamener City dann auch vor einem Hochwasser sicher, das einmal in 100 Jahren zu erwarten ist.

Infobox

Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtlicher Wasserwirtschaftsverband für das Einzugsgebiet der mittleren und unteren Lippe und wurde 1926 gegründet. Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung.

Daraus hat der Lippeverband u. a. Ende der 1980er Jahre das „Sesekeprogramm“ entwickelt, damit die damals noch Abwasser führende Seseke und ihre Nebenläufe zu sauberen Gewässern werden konnten. Zur Umsetzung des Sesekeprogramms zwischen 1990 und 2014 wurden geschlossene Abwasserkanäle verlegt, neue Kläranlagen gebaut und die abwasserfrei gewordenen Gewässer abschließend naturnah umgestaltet. Derzeit finden noch Restarbeiten zur Optimierung und Vervollständigung der bereits umgestalteten Gewässer statt.