Max von der Grün - "Wichtige Stimme des Reviers"
Kamen. Am kommenden Mittwoch, den 25.5.16, wäre Max von der Grün 90 Jahre alt geworden. Anfang der fünfziger Jahre kam er ins Revier, um hier Arbeit zu finden. Ein paar Jahre wollte er hier bleiben, geblieben ist er bis zu seinem Tod im Jahre 2005 und wurde "die literarische Stimme der Ruhrgebiets".
Sehr bekannt wurde sein Jugendroman "Vorstadtkrokodile", der zweimal verfilm wurde und den Generationen von Schülern in der Schule gelesen haben. Wichtig sind aber seine Romane, die viel Beachtung fanden. "Irrlicht und Feuer", ein Roman, der in Kamen spielt und dort auch geschrieben wurde, löste 1963, als er erschien, einen Literaturskandal aus. Die Firma "Westfalia" fühlte sich durch die Darstellung eines Kohlenhobels unter Tage in ein falsches Licht gerückt und klagte gegen von der Grün, der aber nicht zu einem Schadenersatz verurteilt wurde. "Stellenweise Glatteis" (1973) und "Flächenbrand" (1979), ein Roman, der den aufkommenden Neofaschismus thematisiert, ragen neben anderen Romanen und Erzählbänden heraus. Von der Grün war zusammen mit dem Dortmunder Bibliothekar Fritz Hüser Mitbegründer der "Dortmunder Gruppe 61", die sich die Darstellung der Arbeitswelt zum Thema gesetzt hat, ein Thema, das längst wieder Brisanz enthält und verstärkt aufgegriffen wird. In Dortmund-Lanstrop hat Max von der Grün nach seinem Wegzug aus Kamen-Heeren gelebt. Im Bielefelder Pendragon-Verlag erscheint eine 10bändige Werkausgabe. Das Geburtstagsdatum ist eine gute Möglichkeit, an diese wichtige Stimme des Reviers zu erinnern.