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Sibolga-Sonntag mit viel Herzblut: Mehr als ein halbes Leben für die ärmsten Menschen

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

sibolga1117KB

sibolga31117KBKamen. Sie selbst hat die Hälfte ihres Lebens in Indonesien verbracht. Jetzt sind ihre Gelenke von der harten Arbeit für andere Menschen kaputt und Schwester Collette ist wieder in der deutschen Heimat. „Ich habe ein Jahr gebraucht, um mich hier wieder zurecht zu finden“, erzählt sie vor dem Altar in der Kirche der Heiligen Familie und ihre Stimme zittert dabei. Die Not und das Leben der ärmsten Menschen im Bezirk Sibolga lassen sie aber noch immer nicht los. Deshalb erzählt sie beim Silboga-Sonntag von dem, was sie dort erlebt hat – und wie die Spenden der Kamener helfen.

Da gab es zum Beispiel einen Fischer, der beim Tauchen nach Seegurken – einer Delikatesse für die Besserverdienenden – von einem Hai angegriffen wurde. Er schwamm viel zu schnell zurück an die Wasseroberfläche. Mangels geeigneter Tauchutensilien war er anschließend für den Rest seines Lebens gelähmt. Seine drei Kinder und die Familie konnte er nicht mehr ernähren. Oder die Frau, die ihr achtes Kind erwartete, obwohl sie an Tuberkulose und anderen schweren Krankheiten litt. Sie hätte nicht wieder schwanger werden dürfen. Bei der Geburt ist sie fast verblutet. „Ich habe die ganze Nacht bei ihr gesessen und für sie gebetet“, schildert die gelernte Hebamme. Anschließend war die Familie bereit, sich über Familienplanung beraten zu lassen. Die Medikamente für die weitere Behandlung: Auch dies wäre ohne die Spenden aus Kamen nicht möglich gewesen.

Emotional und voller Herzblut erzählte Schwester Collette von dem Leben in Indonesien. 250 Millionen Menschen leben dort verteilt auf 17.000 Inseln, auf denen noch 120 Vulkane aktiv sind. Fünf Schwestern begannen 1964 die Arbeit für die vielen armen Menschen. Inzwischen gibt es 99 indonesische Schwestern und viel Nachwuchs für die vielen Klöster, die Klarissen und Kapuziner dort etabliert haben. Zusätzlich haben sie sechs Polikliniken, sieben Kindergärten, mehrere Internate, eine Volksschule und ein Kinderdorf mit Säuglingsstation gebaut. Die weiteste Insel des Bezirks ist 2.500 Kilometer entfernt.

Und das ist nicht das einzige Hindernis für die Arbeit in Sibolga. Schwester Skolastika ist aus Indonesien angereist, um ebenfalls davon zu erzählen. Mit im Gepäck hatte sie viele bunte Taschen, hergestellt aus Müll, und andere kreative Produkte, die mit ihren Verkaufserlösen das Engagement vor Ort unterstützen. Denn Geld wird immer dringend benötigt. Etwa dann, wenn plötzlich das Visum einer deutschen Schwester nicht sibolga21117KBmehr verlängert wird. Nur noch eine Ordensfrau aus Deutschland ist jetzt vor Ort und betreut die Arbeit. Andere sind krank geworden in dem Land, in dem es keine Krankenversicherung gibt. Es kommen unzählige Flüchtlinge in das Land und auch in die Region Sibolga. Ständige Gesetzesänderungen im Gesundheits- und Sozialwesen erschweren die Arbeit zusätzlich. So werden inzwischen noch höhere Anforderungen an die Schwesternausbildung gestellt, die dadurch noch länger dauert und entsprechend auch mehr finanziellen Einsatz erfordert.

„Es hat sich in all den Jahrzehnten viel geändert – aber es geht weiter, auch mit Ihrer Hilfe“, beendete Schwester Collette ihren Bericht. Und sie appellierte an die Kamener, ihre seit mehr als drei Jahrzehnten andauernde Hilfe etwa durch Patenschaften fortzusetzen. Der kleine Gabentisch am Eingang der Kirch zog jedenfalls viele Käufer an. Auch deshalb, weil die Viertklässler der Josefschule zusätzlich engagierte Werbung für die gute Sache machten. Sie hatten eigens einen indonesischen Tanz eingeübt und sogar gelernt, was „Dankeschön“ auf Indonesisch heißt: „Siramakasi“.

Die gesamte Gemeinde sagte deshalb „Siramakasi“ an Schwester Collette, Schwester Skolastika und an die vielen anderen Ordensmitglieder, die sich in der Region Sibolga engagieren. Für den Pfarrer gab es zusätzlich noch ein Geschenk, wie es in Indonesien zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten üblich ist: Ein prächtiges buntes Tuch. Das legte Pfarrer Meinolf Wacker während der restlichen Messe auch nicht ab. KB