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Simulierte Sitzung, echtes Interesse

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

jugendrat1117AMIn der Stadthalle saßen sich Jugendliche und Verwaltungsspitze in einer simulierten Ratssitzung gegenüber. (Foto Andreas Milk für KamenWeb.de)von Andreas Milk

Kamen. Wann werden die Toiletten der Hauptschule saniert? Wie sieht's aus mit WLAN in der Innenstadt? Und was geschieht, dass der Nordring wieder eine ordentliche Straße wird? - Die Sitzung war simuliert, die Themen und das Interesse daran waren echt: In der Stadthalle übernahmen Schülerinnen und Schüler heute Nachmittag den Part von Ratsvertretern. Es war der Abschluss eines Planspiels der Friedrich-Ebert-Stiftung. Das Ziel: Die Lust an Politik, am Sich-Einmischen zu wecken. Das dürfte geglückt sein.

An Gesamtschule, Hauptschule, Realschule und Gymnasium hatten die Jugendlichen "ihre" Themen beackert. Die Ergebnisse dienten als Grundlage für Anträge und Anfragen. Das verdient Respekt - den blieben die echten Verwaltungsleute heute auch nicht schuldig. Bürgermeister Hermann Hupe, 1. Beigeordnete Elke Kappen, Kämmerer Ralf Tost, Technischer Beigeordneter Dr. Uwe Liedtke, Beigeordnete Ingelore Peppmeier: Die komplette Führungsriege des Rathauses stellte sich den Anliegen der jungen Neu-Politiker. Die wurden, wie sich das gehört, gesiezt.

Dabei trat in den Hintergrund, dass es sich ja eigentlich bloß um eine gespielte Sitzung handelte. "Nah an der Wirklichkeit dieser Stadt" sei all das gewesen, was besprochen worden sei, resümierte am Ende der Bürgermeister. Er betonte, dass sich einiges aus dieser Simulation wohl bald in der Realität des Kamener Stadtrates wiederfinden werde. Beispiel WLAN: Die Stadt habe das "Handlungsfeld erkannt", sagte Beigeordnete Peppmeier. Im Haushaltsentwurf 2018 stünden Mittel, flächendeckenden Internetzugang für die City auf den Weg zu bringen. Ziel: ein "Kamen Netz", das von der Stadt dann auch für Veranstaltungsmarketing genutzt werden könnte.

jugendratAM21117Noch zu anderen Themen war Wissenswertes zu hören. Um beim Digitalen zu bleiben: Die Stadt rede mit den Schulen über Medienkonzepte, die etwa die Nutzung von Tablets umfassen können, berichtete Beigeordnete Kappen. Zu klären sei: Was sei sinnvoll, was machbar? Stichwort Toilettensanierung: Da soll kommendes Jahr etwas passieren - unter anderem geht es um "Schamwände" für die Urinale auf dem Jungsklo. Überhaupt - Sanierungen an Schulen: eine Daueraufgabe. Auch die Fenster des Gymnasiums sollen nicht noch jahrzehntelang einer Erneuerung harren müssen. Und schon in den kommenden Tagen sollen die Geräte im neuen Chemieraum der Gesamtschule angeschlossen werden - es habe da ein paar Abspracheprobleme gegeben.

Weit dickere Bretter - finanziell gesehen - gäbe und gibt es im Postpark und am Nordring zu bohren. Eine neue Skateanlage im Postpark würde laut Stadtschätzung 100.000 Euro kosten. Nicht machbar. Aber: Dank einer Spende und etwas bescheidenerer Haushaltsmittel sei eine Teil-Erneuerung drin. Mit Millionenaufwand wird dagegen ab Mai der Nordring zwischen Storm- und Münsterstraße saniert. Dabei zahlt der Bund für die Fahrbahn, die Stadt kommt für Rad- und Gehweg auf und nimmt dafür wiederum Fördermittel in Anspruch. Merke: Kompetenzen und anzapfbare Kassen zum Lösen örtlicher Probleme sind nicht allein aufs eigene Rathaus beschränkt.

Gut anderthalb Stunden dauerte die Übung in praktischer Politik. "Richtige" Ratspolitiker sahen zu und klatschten Beifall. "Appetit auf kommunale Selbstverwaltung fördern" wollte der Bürgermeister. Angelina Knipping von der Ebert-Stiftung - ehemals Schülersprecherin des Kamener Gymnasiums - lud ein: "Politisches Engagement ist in Kamen möglich" - dazu stünden die Jugendorganisationen der Parteien offen.