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Der Polizist und sein Revier: Stadtstreicher, Radler, "Problemeltern"

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

ellerkmann1217AMvon Andreas Milk

Kamen. Offen und respektvoll gehe er mit den Menschen um, sagt Frank Ellerkmann. Das habe ihm in den vergangenen Wochen reichlich positive Kontakte eingebracht - auch zu Leuten, um die andere eher einen Bogen machen: den Mitgliedern der Kamener Stadtstreicher-Szene zum Beispiel. Polizeihauptkommissar Ellerkmann ist der neue Bezirksbeamte für die Ortsteile Mitte, Rottum und Derne.

Seit knapp zwei Monaten ist er im Städtchen unterwegs - selbst kein Kamener, sondern in Unna ansässig. Aber immerhin: "Mein Vater stammt von der Werver Heide." Kamen näher kennen zu lernen, sei "ein Abenteuer". Zum Auftakt besuchte er das Stadtarchiv und genoss zusammen mit seiner Frau eine Privatführung von Gästeführer Klaus Holzer. Der bot den Ellerkmanns quasi Neuigkeiten aus der Vergangenheit.

Im Kamen der Gegenwart geht das Abenteuer für Frank Ellerkmann Tag für Tag weiter. Eine erfreuliche Erfahrung für ihn: "Nur sehr wenige" leisteten seinen Anweisungen nicht Folge. Das betrifft etwa den Klassiker "Radfahren in der Fußgängerzone". Nach Ellerkmanns Beobachtung sind längst nicht mehr so viele Radler widerrechtlich unterwegs wie noch im Spätsommer. Übrigens: Bisher hat es Ellerkmann mit wohl lautstarken, aber kostenlosen Ermahnungen gut sein lassen. Im neuen Jahr werde sich das ändern. Macht dann 15 Euro, bitteschön. Und um auf die Stadtstreicherszene zurück zu kommen: Ellerkmann erlebt sie als gemäßigt, gesprächs- und hilfsbereit. Probleme kommen seiner Beobachtung nach durch Leute, die von außen dazu stoßen. Genau die gelte es zu isolieren - und das könne dank der Einsichtigen klappen. Ellerkmann arbeitet dran. Daneben wirbt er bei der Stadt für die Schaffung einer Möglichkeit zum Unterstellen bei Regen. Denn unter den Arkaden vor der Bücherei wird es zuverlässig dann eng - und mitunter konfliktträchtig -, wenn das Wetter mies ist.

Ins Gespräch kommen möchte Ellerkmann auch mit Kindern, Eltern, Lehrern. Das Thema: der sichere Weg zur Schule. Da geht es ihm längst nicht nur um funktionierende Beleuchtung und Bremsen an Fahrrädern. Engagiert redet der Polizeibeamte gegen Überbehütung an: Kinder bis ins Klassenzimmer bringen? Bloß nicht! Jungen und Mädchen zu selbstbewussten Persönlichkeiten erziehen? Unbedingt! In der Peripherie des Schulgeländes sollten sie sich auf belebten Routen frei bewegen können und - wenn Fremde sie ansprechen oder gar anzufassen versuchen - weglaufen und schreien. Ellerkmann sagt: "Kinder müssen sich wehren dürfen." Das betreffe auch die Klopperei auf dem Schulhof. Reden helfe nicht immer; ab und zu werde es eben handfest. "Es geht nicht, dass wir zugucken, wie andere gequält werden."

Bei seinen Gängen durch die Stadt ist Ellerkmann stets ansprechbar - und wer etwas unter vier Augen und Ohren vortragen möchte: Der Bezirksbeamte bietet ein Mal monatlich eine Sprechstunde im VHS-Haus Am Geist, in ungeraden Monaten am frühen Abend (18 bis 20 Uhr), in geraden Monaten vormittags (9 bis 11 Uhr), jeweils am ersten Donnerstag. Nächster Termin demnach: 4. Januar, 18 bis 20 Uhr.