Kamener schließt die einzige Buchhandlung am Nordberg
von Christoph Volkmer
Kamen. Die Problematik mit Leerständen in der Innenstadt ist in Kamens Nachbarstadt Bergkamen ebenfalls nicht neu. Auf dem Nordberg klagen Händler schon lange über eine überschaubare Kundenfrequenz. Vor sieben Jahren hat der Kamener Buchhändler Christian Hopp hier die Buchhandlung übernommen. Mitte Juni wird der 48-Jährige den Laden an der Präsidentenstraße schließen, weil die Umsätze Jahr für Jahr um fünf bis zehn Prozent zurückgegangen sind.
„Kunden, die älter sind als ich, sind meist wenig internetaffin und kommen noch vorbei, oder bestellen telefonisch, aber die junge Zielgruppe, die direkt im Internet bestellt, sehe ich gar nicht mehr“, sagt der 48-Jährige Hopp. Nachdem die Geschäfte in Bergkamen zunächst noch gut angelaufen waren, verzeichnete der Buchhändler stetige Umsatzeinbußen - jetzt zieht er die Reißleine.
Den Negativtrend konnte Hopp nicht aufhalten, obwohl er viele seiner Kunden schon seit längerer Zeit direkt zu Hause beliefert. Diesen besonderen Service für Leser, die nicht mehr so mobil sind oder ungern im Internet bestellen, will der Kamener von Oktober bis Juni auch nach der Schließung des Ladens anbieten. „Ich werde weiterhin telefonisch Bestellungen aus Bergkamen und Kamen annehmen und die Bücher dann am nächsten Tag liefern“, kündigt Hopp an.
Die Monate von Juli bis September sind in Zukunft ausschließlich für die Erledigung seines Hauptgeschäftes reserviert, denn Hopp handelt seit Jahren mit Schulbüchern, die er in ganz Deutschland ausliefert. In den vergangenen Jahren belieferte er unter anderem Schulen in Leipzig, Stuttgart, Hamburg und Rostock. Der Mietvertrag für „Bücher Hopp“ endet Ende Juni, mit dem Ausverkauf aller vorhandenen Bücher hat der 48-Jährige bereits begonnen.