"Bus & Run" im Nordkreis: Spargel, Pferde, ganz viel Grün
Pferdestärken am Horizont. (Foto Andreas Milk für KamenWeb.de)
von Andreas Milk | Fotostrecke >>>
Kamen. Der Kreis - UN-entdeckte Weiten. Im Ernst: In Kamen wohne ich, in Unna arbeite ich häufig - aber die übrigen acht Kreis-Kommunen? Eher unbekanntes Gebiet. Diesen Frühling und Sommer soll das anders werden, und zwar mit ein bisschen Unterstützung der VKU. Busfahren plus Laufen: Diese Kombination soll mir helfen, den Kreis kennenzulernen. Und weil eh noch ein bisschen Training nötig war für den Halbmarathon in Hamm nächsten Sonntag, ging's heute los. Der Plan: Von Kamen mit dem Bus nach Lünen - und von dort mit Muskelkraft via Werne, Bergkamen-Rünthe und Overberge zurück.
An der Busfahrt - Start mit der Linie R81 vor der Haustür, Umstieg auf den Schnellbus S20 am Bergkamener Rathaus - gefiel mir erstens, dass ich pünktlich ankam, zweitens, dass der S20-Fahrer nach ca. anderthalb Metern Fahrt stoppte, weil er mitgekriegt hatte, dass eine Frau samt ihrem Rad nach dem Aussteigen ins Straucheln gekommen war. Erst als sie signalisierte, alles sei okay, ging's weiter gen Lünen. Eine sympathische Störung im Betriebsablauf.
In Lünen dann ein kurzer Stadtbummel - und: ab auf die Piste, bevor es zu heiß wurde. Um auf dem Weg nach Werne nicht irgendwo dehydriert in der Walachei zu enden, habe ich mich stur an den ausgeschilderten Fahrradweg gehalten. Die ersten paar hundert Meter am Rand der Lüner Innenstadt sind noch arg beton- und autolastig - aber danach wird es sehr schnell sehr grün um einen rum. Hier mal ein Spargelfeld, da mal ein paar Pferde: Die rund zehn Kilometer sind alles andere als eintönig. Zumal sich auch noch der Anblick eines qualmenden Kraftwerksschlotes dazwischen mogelt.
Die Werner City: geradezu malerisch im Sonnenschein. In ganz, ganz schlechten journalistischen Texten heißt es: "Der Marktplatz lädt zum Verweilen ein." Aber es stimmt, deshalb schreibe ich's hier hin: Der Marktplatz lädt zum Verweilen ein. Zur Stärkung ein halber Liter Pott's Weizenbier, vorsichtshalber alkoholfrei - ich will ja nicht in die Lippe fallen.
Lieber laufe ich über sie drüber. Später liegt die Marina Rünthe am Weg, für sich schon ein feines Ausflugsziel. Kleiner Abstecher? Nee, diesmal nicht, das Wasser wird knapp. Aber für die nächste Tour vorgemerkt. Noch eine halbe Stunde bei 25 Grad durch die Sonne traben - Feierabend.
Fazit: Immer wieder schön, etwas geleistet zu haben. Vor allem, wenn's nichts Produktives ist, sondern bloß Spaß macht und gut tut. Nach dem Ausflug in den hohen Norden des Kreises soll es im Mai in den Süden gehen.
Liebe an der Lippe. (Foto Andreas Milk für KamenWeb.de)