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"Wir tun nichts - das muss sich ändern"

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

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Bürgermeisterkandidatin Tanja Brückel (links) mit Stadtentwicklerin Svenja Noltemeyer. (Foto Andreas Milk für KamenWeb.de)

von Andreas Milk

TB2 518Leben im sonst leeren Ladenlokal - wenigstens für einen Abend. (Foto Andreas Milk für KamenWeb.de)

Kamen. Das einzig Gute an Leerständen: Sie eignen sich zum Wahlkampfmachen - und die Beteiligten reden nicht bloß über ein Problem der Innenstadt, sie sitzen vielmehr mittendrin. Tanja Brückel, Bürgermeisterkandidatin von CDU, FDP, Grünen und Freien Wählern, hatte am Mittwoch in den früheren Tingelhoff-Standort an der Bahnhofstraße eingeladen. Ihre Mitbewerberin Elke Kappen (SPD) war Mitte April schon für einen Abend in die verwaiste Chisu-Filiale im Kamen Quadrat gegangen.

Zum "kreativen Gedankenaustausch" forderte nun also Brückel auf. Mit dabei: Svenja Noltemeyer, Stadtplanerin bei der Dortmunder Gruppe "Die Urbanisten e. V.". Vor der Fahrt nach Kamen habe ein Bekannter ihr gesagt, die Kamener Innenstadt sei "sehr leer". Dass es anders geht, machte die Fachfrau mit einer Reihe von Beispielen klar: Treffpunkte schaffen, urbane Produktion ankurbeln - 3D-Druck, Müllrecycling, Mikrobrauerei... -, "Banden bilden und aktiv sein". Die Idealvorstellung: "Alle gestalten Stadt." Stadtentwicklung sei immer auch eine emotionale Aufgabe.

Klar, gibt Kandidatin Brückel zu: Vieles lasse sich belächeln. Aber es sei wichtig, zu zeigen, was möglich ist in einer Stadt - jenseits der Deckung des täglichen Bedarfs. Kamens Problem sei, dass Leute durch die Stadt hindurch und wieder nach Hause gingen, statt einfach mal zu bleiben.

An einer Schautafel landeten allerhand Vorschläge und Hinweise - etwa, dass hohe Ladenmieten Händler schreckten, Filialisten sich fein raushielten, wenn es heikel werde, "Geiz ist geil"-Kundschaft sich beraten lasse, letztlich aber doch bei Amazon kaufe. Das Patentrezept gegen Verödung - es ist längst noch nicht gefunden. Und das war auch nicht der Anspruch des Abends. Tanja Brückel: "Im Moment tun wir nichts - das muss sich ändern."