Fahrradparkhaus und Bügel zum Anlehnen
von Andreas Milk
Kamen. Mehr Komfort für Radler in Kamen: Das verheißt ein Papier, das diese Woche die Mitglieder des Verkehrsausschusses beschäftigt hat. Zu beschließen brauchten sie nichts mehr; die Verwaltung meldete vielmehr beginnenden Vollzug: Die Innenstadt soll in den kommenden Jahren neue Fahrradstellplätze bekommen. Ein Bescheid über Fördermittel in Höhe von knapp 127.000 Euro liegt vor: In einem ersten Bauabschnitt geht es um 25 Maßnahmen, die laut Verwaltung "ohne umfängliche Planungsarbeiten oder Abstimmungsprozesse kurzfristig umsetzbar sind".
Der wohl prominenteste Teil des Vorhabens ist der Umbau des früheren Reisebüros auf dem Willy-Brandt-Platz vor der Sparkasse: Inzwischen gehört es der Stadt, und die wird ein Fahrradparkhaus draus machen. Gut 80 Fahrradplätze soll es haben und in Zusammenarbeit mit der Radstation der AWO am Bahnhof betrieben werden. Vor dem Start des Umbaus wird das Gebäude aber noch als Ort für Präsentationen von Künstlern, Verbraucherschützern und Stadtmarketing dienen.
Im übrigen gilt: Über die City verteilt werden Radfahrer künftig einige Dutzend neue so genannte Anlehnbügel finden - sozusagen moderne Nachfolger der berüchtigten Felgenkiller-Fahrradständer. Anlehnbügel heißt vor allem: Die Nutzer können ihr Rad dran anschließen und es so gegen dreistes Wegtragen sichern.
Die Stadt Kamen ist seit 2010 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise e.V., kurz: AGFS. Ziel: die Stärkung des Radverkehrs. Fast vier von zehn innerstädtischen Wegen werden in Kamen laut einer Untersuchung umweltfreundlich zu Fuß, mit dem Bus oder eben mit dem Rad zurückgelegt. Der Radverkehrsanteil liegt dabei um die 13 Prozent - immerhin schon mehr als im kreisweiten Schnitt.