Spendergemeinschaft trifft sich zur Severinsvesper
von Alex Grün
Kamen. Seit 22 Jahren wird der jeweils bevorstehende Severinsmarkt jetzt schon von Kirchengemeinden, Rat, Verwaltung, heimischen Handels- und Handwerksbetrieben, Industrie sowie Schaustellern der Herbstkirmes und Kamener Bürgern als Anlass genommen, das Wohltätige mit dem Leckeren, beziehungsweise mit einem Spendenaufruf zu verbinden. So fand, nach dem traditionellen ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Kirche "Heilige Familie", am Abend vor der Kirmeseröffnung auch an diesem Donnerstag wieder die Severinsvesper statt, diesmal im katholischen Gemeindehaus.
Obwohl in diesem Jahr aufgrund der Herbstferien einigen Spendern in deren Abwesenheit gedankt werden musste, war die Vesper mit rund 70 hungrigen Gästen gut besucht. Aufgetischt bekamen sie unter anderem Kartoffelauflauf mit Rinderwurst, Pfefferpotthast und ein rustikales westfälisches Buffet. Für einen entspannten Sound sorgte Gitarrist Reinhard Potschinski mit swingenden Ragtime-Nummern.
Die Spenden, die bis Ende des Jahres gesammelt werden, gehen in diesem Jahr an die Friedrich-Ebert-Grundschule: Diese will mit den Mitteln benachteiligte Schüler noch intensiver unterstützen und ein zusätzliches pädagogisches Projekt initiieren. Schulleiterin Christina Pusch und ihre Stellvertreterin Inge Niemeier, die für ihre Arbeit mit Applaus bedacht wurden, hoben in ihrer Ansprache die deutlich sichtbaren Differenzen zwischen sozial benachteiligten und privilegierten Schülern hervor, die sich im Schulalltag offenbarten. "Alle Kinder, egal aus welcher Schicht und aus welchem Milieu, sollen die gleichen Chancen haben", betonte Pusch und bedankte sich bei allen, die mit ihren Spenden zu diesem Ziel beitragen.
Bürgermeisterin Elke Kappen erinnerte an die Ursprünge des Severinsmarktes, der im Zuge der Stadtrechtserteilung entstanden und damit einer der ältesten Jahrmärkte Westfalens ist, und an dem im Mittelalter traditionell die Armenspeisung stattfand. Mittlerweile, schmunzelt Kappen, speisten hier nicht mehr die Armen, sondern die eher gut Gestellten, dies aber im Geiste der Grundidee. Die Bürgermeisterin bedankte sich bei den vielen Helfern und Spendern und versicherte, dass die Unterstützung für soziale Projekte, in welcher Form auch immer, auch zukünftig beibehalten werden solle. Bis Ende des Jahres wird jetzt gesammelt, dann wird der Spendenbetrag der Leitung der Friedrich-Ebert-Schule übergeben.