"Foodsaver" stoßen mit Waffeln, Keksen und Infos auf viel Resonanz
von Alex Grün
Kamen. Auf viel Resonanz stieß am Samstagmorgen die Info-Veranstaltung der Initiative Foodsharing am Stadt-Pavillon auf dem Willy-Brandt-Platz.
Mehr als 200 Kamener blieben am Aktionsstand "kleben" und ließen sich Waffeln, Plätzchen und Schoko-Leckereien kredenzen, hergestellt und entnommen aus Warenbeständen, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist und die ansonsten in der Mülltonne gelandet wären. Viele spendeten als Dank für den Wunschbaum der Werner Tafel. Zusammengetan hatten sich für die Info-Aktion die Botschafterinnen der Foodshare-Initiative aus den Bezirken Kamen/Bergkamen, Werne und Unna, als zusätzlicher Experte wurde Tim Scharschuch, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Kamen, hinzugezogen. Bei verlockendem Waffelduft stellten sie den Kamenern ihre Initiative und deren Konzept vor. Statt alles wegzuwerfen, was das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat, solle der Verbraucher sich lieber auf Nase und Geschmacksnerven verlassen, erklärt Anja Weiss, Foodsharing-Botschafterin für den Bezirk Kamen/Bergkamen. Sie selbst arbeitet in einem Supermarkt und bekommt täglich mit, wie Dutzende Kilogramm verwendbarer Lebensmittel pro Tag in der Tonne landen, nur weil sie nicht mehr verkauft werden dürfen. Das wollte die Kamenerin nicht länger hinnehmen und ergriff die Initiative. Kurz vor Ladenschluss kreuzt sie seitdem bei verschiedenen Supermärkten und Geschäften auf und holt alles ab, was tags drauf nicht mehr verkauft, also einfach entsorgt werden würde. Ebenso engagiert tun dies ihre "Foodsaver"-Kolleginnen Jennifer Paruzel aus Unna und Karin Psoch aus Werne. Die gesammelten Bestände werden nicht nur selbst konsumiert oder an Freunde verteilt, sondern mittlerweile an zehn Stellen, den so genannten "Fairteilern" in Kamen, Bergkamen, Lünen, Unna, Holzwickede und Werne zum Abholen für dankbare Abnehmer bereit gestellt. "Wir teilen nur die Lebensmittel, die wir auch selbst noch benutzen würden", erklärt Anja Weiss - immer nach dem Motto "Verwenden statt Verschwenden". Am Samstag stellten die Frauen unter Beweis, was abgelaufene Lebensmittel noch "können", und die Kamener scheuten sich nicht, herzhaft in die Waffeln und Kekse zu beißen, die aus den gesammelten MHD-Beständen selbst hergestellt wurden. Wer einen "Fairteiler" in seiner Gegend sucht oder selbst in die Bresche springen und "Foodsaver" werden will, erhält Informationen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Allgemeine Infos gibt es unter www.foodsharing.de.