Fachtagung rückt aktuelle Themen in der Kindertagespflege in den Fokus
von Katja Burgemeister
Kamen. Eine eigene Arbeitsorganisation haben sie nicht. Alle, die in der Kindertagespflege arbeiten, stehen aber dennoch vor großen Herausforderungen. Was alles in dem Bereich aktuell ist, welche Themen es zukünftig sein werden, welche gesetzlichen Änderungen anstehen und vor allem welche Probleme es gibt – darüber müssen alle dennoch auf dem aktuellen Stand sein. Deshalb gibt es regelmäßig Fachtagungen. Auch in diesem Jahr kamen 120 Teilnehmerinnen und weniger als eine Handvoll Teilnehmer ins Kamener Freizeitzentrum.
Dort setzte der Arbeitskreis der Fachberaterinnen der Kindertagespflege des Kreises Unna alles auf das Tagesprogramm, was gerade unter den Nägeln brennt. Der Umgang mit Kindern im interkulturellen Kontext stand dabei ebenso zur Auswahl wie Randzeitenbetreuung, Großtagespflege, Infektionsschutz, Kindersicherheit und Unfallverhütung oder älter werden im Beruf. Aus neun Workshops konnten auch deeskalierendes Verhalten, „Präsenz zeigen“ oder Wortfindung-Memory ausgesucht werden.
Die 5. Fachtagung ihrer Art ist wichtiger denn je. „Kindertagespflege ist mehr als nur irgendwie die Kinder unterbringen und Ersatz für fehlende Kita-Plätze“, betonte Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen in ihrem Grußwort. „Sie alle leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag quer durch alle Arbeitszeitenmodelle und helfen Kindern ins Leben – häufig eng verbunden mit emotionalen Bindungen.“ Umso wichtiger sei für die rund 385 im Kreis Unna in der Kindertagespflege Engagierten, darunter allein 56 in Kamen, eine gute Vernetzung. Für den stellvertretenden Landrat Martin Wiggermann längst auch eine persönliche Angelegenheit, seit er Großvater ist.
Die Fachtagung war nicht nur eine Möglichkeit für kostenfreie Fortbildung. Hier kamen auch Themen zur Sprache, die gerade mehr als aktuell sind. Die zunehmende Zahl von Flüchtlingskindern beispielsweise oder immer noch allerorten fehlenden Kita-Plätze. Viele Kinder in der Kindertagespflege sind älter als drei Jahre. Auch relativ technische Fragen wie die Übernahme von Krankenkassenbeiträgen wurden nicht nur bei Stehcafé angeregt diskutiert.
Die Fachtagung findet alle zwei Jahre statt.