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Südkamener lassen den Winter in Flammen aufgehen

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

OsterSued419 KB01

von Katja Burgemeister | Fotostrecke >>>

OsterSued419 KB07Südkamen. Der Schneemann brannte als einer der Ersten. Damit ging der Winter bei hochsommerlichen Temperaturen in Südkamen endgültig in den Flammen des Osterfeuers auf. Auch Osterhasen gab es reichlich, wenn auch ausschließlich zweibeinige. Die hoppelten auf allen Vieren voller Begeisterung durch das kniehohe Gras und ließen sich neben dem Feuerschein glückselig ins saftige Grün fallen. Zumal die Feuerwehr auch noch echte Ostereier für alle Kinder bereit hielt. Das Südkamener Osterfeuer ist eben voll und ganz immer ein Ereignis.

Das lag nicht zuletzt an den gut 1.000 Menschen, die es zum Feuerschein zog. Viele von ihnen hatten zuvor den Grünschnitt aus dem eigenen Garten auf den gewaltigen Haufen geschichtet. Zuvor war noch ein Bauer aus Westick angerückt, um den Holzberg noch einmal umzuschichten und allen Tieren die Möglichkeit zur Flucht zu bieten. Es gibt aber noch weit mehr Traditionen in Südkamen. Dazu gehört, dass ohne den Pfarrer gar nichts geht. Alle warteten geduldig, bis der zusammen mit dem Ortsvorsteher erschien, die Flasche Bier zur Hand nahm und gemeinsam mit der Feuerwehr den Startschuss für den Flammenwerfer gab.

Nicht ohne ermahnende Worte. Denn schließlich, so Pfarrer Karl-Ulrich Poth, feiere man nichts Geringeres als die Auferstehung Christi. Aufstehen müssten auch wir alle: Für die „Fridays for Future“, denn die Jugend geht hier als gutes Beispiel voran – vorbildlich für manche Erwachsene. Aufstehen gelte es auch für die Demokratie und für den Erhalt Europas. Aufstehen müssten wir alle für die eigene Stadt – vor allem aber für die Hoffnung, das Leben und für die Liebe. Damit war der Weg frei für die Flammen. Die hatten mit dem Dank praller Sonne extrem trockenen Grünzeug leichtes Spiel: In kürzester Zeit loderte es prächtig. Und wer sich vorsichtshalber doch eine leichte Jacke übergezogen hatte, der entledigte sich unweit des Feuers ganz schnell davon.

Hundertprozentig sicher ist sich die Feuerwehr nicht. Im nächsten Jahr könnte das Osterfeuer jedoch einen runden Geburtstag feiern – den 30. Was einmal im privaten Rahmen nur für die Südkamener Wehrleute am Ortsausgang in einem Privatgarten begonnen hatte, wuchs sich irgendwann zum Dorfereignis aus. Das ist heute fester Bestandteil der lokalen Festkultur. Dafür haben sich auch am Wochenende wieder die 30 aktiven Wehrleute mit Unterstützung der Jugendfeuerwehr und Angehörigen hinter Bratwurst-, Getränke- und Pommes Frites-Ständen engagiert. Früher ging es sogar mit dem Trecker durch die Südkamener Straßen, um Holz und Grünschnitt für das Feuer zu sammeln. „Das können wir heute aber nicht mehr leisten – das ist einfach zu viel geworden“, schildern die Wehrleute.

Die feierten mit den Südkamenern noch ausgiebig bis in die laue Ostersonntagsnacht hinein. Denn auch das gehört zur guten Tradition. Fotostrecke >>>