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Antenne Unna Altstadtparty: Mit Gips und chilenischem Zauberbändchen bietet Tom Gregory der Kamener Sonne die Stirn

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

TomGregory2AP KBTom Gregory auf der Antenne Unna Alstadtfestbühne in Kamen. Fotos: Katja Burgemeister für KamenWeb.de

von Katja Burgemeister | Fotostrecke >>>

Ein paar Minuten sind es nur zwischen Soundcheck und Interview. Ein paar mehr Minuten hat Tom Gregory danach, um sich kurz im Hotelzimmer frisch zu machen. Fast wie an jedem Wochenende und in den letzten Monaten. Seine Musik läuft in den Radiosendern rauf und runter. Er ist in aller Ohren. Jetzt nutzt er jede Sekunde, um kurz auf das Handy zu schauen und noch kürzer zu telefonieren. Wenig später gibt er jedem einzelnen der vielen Menschen die Hand, die für das Interview auf ihn warten.

„Das ist mir wichtig“, sagt er. „Ich will freundlich zu den Menschen sein. Meine Mutter sagt immer: Wer nicht freundlich ist, der stürzt ganz schnell ganz tief.“ Das sagt einer, der gerade auf der Sonnenseite steht. Überall Jubel, Begeisterung. Überall freundliche Gesichter. „Das ist ein großes Glück – und kann auch schnell wieder vorbei sein“, weiß er und genießt es einfach, das tun zu können, was er unbedingt will: Musik. „Ich will nichts anderes“, betont er. Dabei hat er auch schon als Schauspieler einer BBC-Serie vor der Kamera gestanden. Das war auch nicht schlecht. „Seit ich 12 Jahre alt bin schreibe ich Texte am Piano – ich liebe es einfach“, beschreibt er seine Leidenschaft. „Wenn man etwas so sehr liebt, kommt man immer wieder zurück.“

Liebe ist es auch, wovon er singt. Der erste Hit dreht sich um die eigene Liebe, eine verlorene in Teenager-Zeiten. Die hat Wunden hinterlassen. Wunden, die verheilt sind. „Das ist vorbei“, sagt Tom Gregory und reibt sich den rechten Arm. Den hat er sich frisch gebrochen, an einem Wasserfall in Griechenland. Er geht gleich mit einem Gips auf die Bühne. Und mit einem roten Bändchen am linken Handgelenkt. Das stammt von seiner neuen Freundin, die er seit acht Monaten hat. Einem deutschen „Girlfriend“ aus Hamburg, das zur anderen Hälfte aus Chile stammt. Getroffen hat er sie an einer internationalen Schule. „In Chile sind diese Bändchen Tradition. Sie fangen alles Schlechte auf. Am Ende des Jahres werden sie verbrannt – zusammen mit dem Schlechten.“ Momentan fliegt er zwischen Freundin und Konzerten in Deutschland und Familie in England hin und her. Wie das nach dem Brexit weitergeht, weiß er nicht. „Vermutlich brauche ich einen deutschen Pass“, witzelt er und wird dann ernst. „Ich will eigentlich gar nicht viel zum Brexit sagen. Nur so viel: Er ist schlecht“, sagt er.

Schlechtes passiert ihm in Kamen gerade nicht. Im Gegenteil. „Ich fühle mich hier wie auf Mallorca – es ist fantastisches Wetter und alle sind sehr nett.“ Das Ruhrgebiet kennt er schon ein bisschen, von Auftritten in Dortmund. Eigentlich war er aber schon „fast überall in Deutschland“. Seit Monaten tourt er von Stadt zu Stadt. Und lernt Deutsch, nicht nur der Freundin wegen. Die Deutschen bilden die größte Fangemeinde für Tom Gregory. Da will er auch ein bisschen zurückgeben. Auch bei ihm stehen viele schon beim Soundcheck parat – eingefleischte Fans, die ihm hinterherreisen. „Wie sie das machen, ist mir rätselhaft – das kostet ja auch ganz schon viel Geld! Davor habe ich höchsten Respekt!“

Wieder reicht er die Hand jedem einzelnen zum Abschied. Für jeden gibt es ein Wort des Dankes. Dann hat er sie endlich, die paar Minuten Zeit für einen Tee. Damit kann er am besten kurz entspannen. Und vielleicht auch ein paar Ideen für die nächsten Songtexte sammeln, denn die kommen „immer und überall – letztens habe ich auf dem Bahnhof einen neuen Text geschrieben“. In Kamen ist ihm noch keine Inspiration begegnet. Das kann aber noch kommen. Erst einmal ist die Sehnsucht nach englischen Kartoffelchips ein wenig größer, denn „die sind wirklich unschlagbar“.

Die deutsche Sonne wenig später dann auch: Sie scheint ihm beharrlich und konsequent fast den ganzen Auftritt über direkt ins Gesicht. Die erste halbe Stunde kann er die Zuschauer fast ausschließlich hören, kaum sehen. Zu überhören sind sie jedenfalls nicht, denn sie singen lauthals mit – und jubeln noch lauter, als er am Ende die Bühne verlässt. Dann sitzt er auch fast schon wieder im Tourbus, denn der nächste Auftritt ist morgen im hohen Norden.

Fotostrecke >>>

Archiv: Michael Schulte auf der Antenne Unna Altstadtparty: Mit dem Kulturbeutel von Konzert zu Konzert