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Gesamtschule feiert sich als starke Schule für alle mit Feuerwerk und bunter Gala

am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

GSGala15 919KBvon Katja Burgemeister | Fotostrecke >>>

GSGala11 919KBKamen. Das hat es so wohl noch nie gegeben. Eine ganze Schule geht regelrecht in Flammen auf. Zum 50. Geburtstag haben die Gesamtschüler ihrer Lehranstalt eine besondere Überraschung bereitet und sie in ein fulminantes Feuerwerk samt Platzkonzert gehüllt. Wie schon vor einem halben Jahrhundert geht die Gesamtschule auch auf diesem Gebiet ganz neue Wege, die garantiert Nachahmer finden werden.

So wie die Arbeitsgemeinschaften, die Schulsozialarbeiter, die Schulpsychologen, das gemeinsame Lernen, der bilinguale Zweig. Alles Experimente, die anfangs belächelt wurden. Andere Versuche scheiterten. Getrennte Lehrerzimmer für Raucher und Nichtraucher ebenso wie achtstellige Notenskalen in umgekehrter Rangfolge. Eines aber ist inzwischen vollständig verstummt: Die in den ersten Jahren nachhaltige Kritik am neuen Schulsystem. „Die Gesamtschule gehört längst ganz selbstverständlich dazu, die Abschlüsse sind gleichwertig und niemand hat mehr einen Nachteil, nur weil er von der Gesamtschule kommt“, resümierte eine engagierte Talkrunde mit ehemaligen Schülern, Lehrern und Elternvertretern.

Dass man 50 Jahre später mit viel Glamour, Sekt, rotem Teppich, schuleigener Big-Band und komplett selbstgestaltetem Programm einmal den eigenen Erfolg feiern wird, hätte sich am Anfang wohl niemand so recht träumen lassen. Das zeigte die Zeitreise, mit der die Jubiläumsgala startete. 14 5. Klassen gab es damals. Prophezeit hatten Skeptiker ein schnelles Ende des Experiments. Heute gibt es 135 Schülerinnen und Schüler im Abschlussjahrgang anstelle der einst prognostizierten 35. Immer noch müssen Bewerber für die Eingangsklassen abgelehnt werden aufgrund der riesigen Anfrage. Ein voller Erfolg also.

GSGala12 919KBDabei ging es schon kurz nach der Gründung eigentlich mit einer Trennung los. Aus einer Gesamtschule wurde die politisch paritätisch geteilte Carlo-Schmid- und Hermann-Ehlers-Schule. Ehemalige Volksschullehrer gingen an den Start, die Lochkarten und Hektografiergeräte kamen und gingen ebenso wie die Matrizen und Wohngemeinschaften von Schülern. Heute gibt es immer noch Menschenketten, antifaschistische Demonstrationen und das Hoffen auf einen Anschluss an die rasante Digitalisierung– manches ist geblieben. Aus „einer Schule für alle“ ist aber eine „starke Schule für alle“ geworden.

Nicht zu übersehen ist auch die nachhaltige Kreativität. Da wird bei der Gala Salsa und Mambo passend zum gerade aktuellen Jahrzehnt im Rückblick getanzt. Die Lehrer nehmen beim Elternsprechtag launig manche Helikoptereltern mit Wunderkindern auf die Schippe und setzen sich beim nächsten Sketch in die Loriot-Badewanne, um mit Socken die angespannte Arbeitsatmosphäre etwas aufzuheitern. In der Talkrunde zeigt sich, dass die Begeisterung für die Gesamtschule ansteckend ist: Die Töchter einer Lehrerin sind selbst Gesamtschullehrerinnen geworden und Dirk Marquardt als einer der ersten Abiturienten war der einzige Finanzbeamter mit Gesamtschulabschluss in seinem Jahrgang – heute stellt er selbst ehemalige Gesamtschüler ein.

600 Lehrer unterrichteten in 50 Jahren rund 100.000 Schülerinnen und Schüler. Viele davon weit mehr als 40 Jahre lang. „Ein äußerst erfolgreiches Experiment“, resümiert Bürgermeisterin Elke Kappen. Wo heute ständig gegeneinander konkurriert wird, herrscht ein vorbildliches Miteinander mit einer Bereitschaft, „sich auf etwas Neues einzulassen“, den eigenen Möglichkeiten entsprechenden Abschlüssen und individueller Entwicklung. Eine Angebotsschule ohne Selbstzweck mit starken demokratischen Elementen und sozialem Engagement in einer bunten Gesellschaft. Kurz: Eine Schule, auf die alle stolz sein können.  Fotostrecke >>>