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Einzelhandelskonzept für Heeren: "Königslösung" gibt's nicht, aber viele gute Ideen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

GG181119 3KWRund 50 Besucher versammelten sich im Heerener Küchenhaus Specht zur Infoveranstaltung, wo gestern die Wanderausstellung "Gute Geschäfte" der Initiative StadtBauKultur NRW eröffnet wurde. Fotos: KamenWeb.devon Alex Grün

GG181119 2KWKamen-Heeren. Der Stadtteil Heeren-Werve verändert sich stetig, und damit auch sein Einzelhandel. Wie man diese Veränderungen in eine positive Richtung lenken kann, wurde am Montagabend im Rahmen einer Infoveranstaltung zur Eröffnung der Wanderausstellung "Gute Geschäfte" der Landesinitiative StadtBauKultur von Experten, Kaufmannschaft und Vertretern der Verwaltung trotz Tiefbaustelle vor der Tür im Küchenstudio Specht beraten.

Rund 50 Besucher hatten die Einladung zur Informationsveranstaltung mit anschließender Podiumsdiskussion angenommen. Die Leerstandsquote ist mit 22 Prozent auch im östlichen Stadtteil der Sesekestadt relativ hoch, aber Vieles in dessen derzeitiger Entwicklung mache Hoffnung, sagte eingangs Bürgermeisterin Elke Kappen. Dazu zählen die Umgestaltung des Ortskerns und des Luisenparks, die Ansiedlung der Volkshochschule und der neuen Altenpflegeeinrichtung, aber auch der Zuzug vieler junger Familien und natürlich die Einrichtung des Stadtteilbüros, mit dessen Hilfe die Heeren-Werver Bürger "extrem in den Prozess der Aufwertung einbezogen werden", so Kappen. Stadtteilmanager Jakob Hamborg sei in Heeren mittlerweile ähnlich bekannt wie ihr Erster Stellvertreter, schmunzelt die Bürgermeisterin. Wie Einzelhandelsgutachter Stefan Kruse vom Dortmunder Stadtplanungsbüro Junker & Kruse betont, gebe es keine "Königslösung", das in Auftrag gegebene Einzelhandelskonzept sei nur ein Instrument zur Gestaltung, das die Stadt unter anderem auch in die Lage versetzen solle, Bebauungspläne sinnvoll ändern zu können. Gerade was die Lebensmittelversorgung betrifft, müsse man über alternative Lösungen nachdenken, sagt Kruse. Die beiden großen Discounter in der Bertolt-Brecht-Straße beziehungsweise Westfälischen Straße sind etwas abgelegen, was einer früheren Planung hin zu mehr großen und zentralen Versorgungszentren geschuldet sei - nach dem Motto "immer größer und immer weniger". Es stelle sich die Frage, ob die Ansiedlung eines dritten Anbieters im Ortskern von Heeren-Werve im Sinne des örtlichen Einzelhandels sei, so Kruse. Denn Lebensmittelläden, so Kruse, erwiesen sich schon immer als probate "Keimzellen" des kommunalen Einzelhandels. Die Frage sei, ob Bedarf und entsprechende Kaufkraft vorhanden ist. Denn die Konkurrenz auch in der Nahversorgung wächst durch Lieferdienste und Onlinehandel. Dieser sei übrigens nicht alleine an der schwierigen Situation des Einzelhandels schuld, wie Projektmanager Florian Heinkel von der Landesinitiative StadtBauKultur NRW betont. Der demografische Wandel trage dazu ebenso bei, wie die Entwicklung der Kaufkraft. Mittlerweile stünden nur noch durchschnittlich 30 Prozent des Einkommens für den Einkauf zur Verfügung, erklärt Heinkel. Auch der Konkurrenzdruck unter den Kommunen wachse. Heinkel machte auch Vorschläge, wie man Leerständen ihre Trostlosigkeit nehmen und damit ihre soziale Funktion aufrecht erhalten kann. So seien in anderen Städten bereits erfolgreiche temporäre Nutzungen im Gange, etwa in Form von sogenannten Co-Working-Spaces, aber auch digitale Schaufenster, auf denen von innen das komplette Sortiment eingesehen werden kann oder eben Ausstellungen wie "Gute Geschäfte" seien Möglichkeiten. Es sei wichtig, das "Erdgeschoss" der Fußgängerzone weiterhin in irgendeiner Form am Leben zu halten, denn dieses sei sozusagen "das Scharnier zwischen privatem und öffentlichem Raum", so Heinkel. Natürlich müsse das Konzept dabei individuell angepasst werden - die ehemalige Bäckerei in Methler, die jetzt als Treffpunkt und Vereinslokal dient, ist dafür bekanntlich ebenso ein Musterbeispiel für eine sogenannte "Best-Practice"-Nachfolgenutzung wie der Pavillon auf der Maibrücke in der City. Aber, wie es Daniel Hofmann, zweiter Vorsitzender des Heeren-Werver Heimat- und Gewerbevereins auf den Punkt bringt: "Die tollsten Ideen nützen nichts, wenn die Eigentümer nicht mitspielen". Daher müsse man seitens der Kaufmannschaft erst einmal bei denen für die entsprechenden Projekte werben, was auch schon seit längerer Zeit der Fall ist, wie auch Wirtschaftsförderin Ingelore Peppmeier bestätigen konnte. Der Verein bringt sich mit zahlreichen Aktionen in das gesellschaftliche Leben im Stadtteilzentrum ein, wie mit dem Weihnachtsmarkt und dem Heerener Sommer. Hofmann, der, wie seine Podiumspartner auch, voller Zuversicht auf die Umgestaltung des Ortskerns blickt, regte bei der Gelegenheit auch die Einrichtung eines Wochenmarktes an. Die Vielfalt und Größenordnung von früher werde es im kommunalen Einzelhandel nicht mehr geben, ist Bürgermeisterin Kappen überzeugt. Jetzt gelte es, die Stärken und Potentiale der Stadtteile hervorzuheben. Am heutigen Dienstag wird das gesamtstädtische Einzelhandelskonzept in die Politik eingebracht, also in den Wirtschafts- und den Planungs- und Verkehrsausschuss, die gemeinsam zusammentreten werden.

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