Aufruf an "Szene" am Methleraner Wasserspielplatz: Bitte reißt euch zusammen!
Leere Schnapsflaschen auf dem Gelände des Methleraner Wasserspielplatzes sind nicht gerade eine Einladung für Mütter und Kinder. Foto: privatvon Alex Grün
Kamen-Methler. KamenWeb.de-Leserin Manuela Skirde freut sich, dass jetzt die Kinderspielplätze wieder geöffnet sind - allerdings nur für andere, denn ihr selbst nutzt die Lockerung ziemlich wenig.
Gerne würde sie, gerade jetzt, wo Kindergarten und Schule für die meisten Kinder ausfallen, mit ihrem Nachwuchs auf den Wasserspielplatz am Methleraner Roten Busch gehen. Mit Blick auf den aktuellen Zustand der Anlage nimmt sie davon zurzeit lieber Abstand. "Der Spielplatz ist dermaßen zugemüllt, dass man mit den Kindern dort gar nicht mehr hin kann", sagt Manuela Skirde. Jugendliche würden sich mittlerweile schon nachmittags dort tummeln, was ihrer Meinung nach auch mit der Corona-Situation zusammenhänge. Der Spielplatz sei eine gute Alternative zu den Kindergärten, die noch nicht für alle aufhaben, "allerdings nicht so, wie er zurzeit aussieht", sagt die Methleranerin. "Dreck, Müll, Scherben - ein untragbarer Zustand", empört sie sich. Ortsvorsteher Ulrich Klein kann die angeprangerten Zustände voll bestätigen: Der Zustand der Anlage sei "deprimierend", bedauert Klein. Sie sei zu einem Treffpunkt geworden von "Leuten, die sich nicht benehmen können", sagt er. Die leeren Schnapsflaschen, die teilweise herumstehen, sind stumme Zeugen der Missstände. Nicht nur Jugendliche, viel mehr eine gewisse Szene aus Trinkern und Drogenkonsumenten habe sich hier breitgemacht. Womöglich sei es der Pandemiekrise oder auch dem Wetterumschwung zuzuschreiben, dass dieses Verhalten in letzter Zeit besonders ins Kraut zu schlagen scheine. Es habe aber bereits seit Jahren immer wieder einmal entsprechende Beschwerden aus dem Wohngebiet Roter Busch gegeben. "Die Stadt weiß auch davon", sagt Ortsvorsteher Klein, es werde auch kontrolliert, aber offenbar mit wenig Erfolg - bei den vielen aktuell notwendigen Kontrollen kein Wunder, wie er zugibt. Nachdem viele Spielplätze auf Kamener Stadtgebiet im Zuge der Sperrungen mit viel Aufwand "auf Vordermann" gebracht wurden, steht der Methleraner Wasserspielplatz scheinbar da wie ein Stiefkind.
Die Stadtverwaltung habe die Lage vor Ort im Auge, versichert Sprecher Peter Büttner, es würden neben den regelmäßigen Kontrollen seitens der Ordnungsamtsmitarbeiter wöchentliche Ortskontrollen seitens der Stadt geben. Mit Blick auf die zahlreichen notwendigen Kontrollen im Stadtgebiet, die im Zuge der Corona-Krise fällig sind, bittet die Verwaltung um Verständnis, dass ihre Mitarbeiter "nicht überall gleichzeitig sein können", sagt Stadtsprecher Büttner. Wenn aber etwa auf Scherben hingewiesen werde, werde der Ordnungsdienst augenblicklich hinzugezogen und für Abhilfe gesorgt. Dass vielen gerade jugendlichen Kamenern das Fell juckt, sich nach der Lockerung der Ausgangssperre endlich wieder im öffentlichen Raum treffen zu können, dafür habe auch die Stadt Verständnis. Es wäre aber gut, wenn die Leute ein Stück Eigenverantwortung übernehmen könnten und zumindest ihren Müll entsorgen würden. Also, liebe Spielplatz-"Nutzer": Bitte reißt euch ein bisschen zusammen - im Sinne des Gemeinwesens!