Getreideernte in Methler und Umgebung: Beschwerden über Staub und Schmutz
von Julian Eckert
Kamen. Vor einiger Zeit hat die Getreideernte begonnen. Mähdrescher, Traktoren und anderes landwirtschaftliches Gefährt ist vermehrt im Straßenverkehr und auf den Feldern zu sehen. Das trifft nicht bei jedem auf Begeisterung. Mit Rücksichtnahme und Toleranz können Konflikte vermieden werden.
Getreideernte in Methler
Wir haben Ihnen auf KamenWeb.de kürzlich spektakuläre Bilder und Videos von der jüngst gestarteten Getreideernte in Methler präsentiert. Der Betrieb von Landwirt Wortmann aus Altenmethler stellte KamenWeb exklusiv Drohnenaufnahmen zur Verfügung, die seine Maschinen im Einsatz auf Methleraner Felder zeigen. Auf den Bildern und Videos ist - natürlich - auch Staub zu sehen, der durch die Arbeit mit Mähdrescher und Co. aufgewirbelt wird. Jedes Jahr von Mitte Juli bis August kommt es während der Erntezeit zwangsläufig zu derartigen Verschmutzungen.
Beschwerden über Staub und Schmutz
Neben den Auswirkungen der langen Trocken- und Dürrezeit auf die diesjährige Getreideernte hat Landwirt Henrik Wortmann mit weiteren Schwierigkeiten zu kämpfen. Ihn haben dieses Jahr außergewöhnlich viele Anwohnern zu Staub und Schmutz infolge der Ernte kontaktiert. „Uns erreichen Beschwerden, dass in der Hauseinfahrt Stroh gelegen hat, dass die Fenster staubig waren, dass der Pool im Garten dreckig ist“, erklärt er. Man versuche dann natürlich immer, „vernünftig mit den Leuten zu reden.“ Ein Anwohner verlange jedoch Kostenerstattung für die Reinigung zweier Autos im Bereich von mehreren hundert Euro. Dem werde Wortmann nicht nachkommen, dies seien nun einmal Beeinträchtigungen, die man im öffentlichen Leben in Kauf nehmen müsse. Auch seiner Versicherung könne Wortmann derartige Fälle nicht melden. „So schlimm wie dieses Jahr war es echt noch nicht“, sagt Wortmann.
Das Landleben und seine Besonderheiten
„Alle wollen auf dem Land wohnen, aber keiner will damit leben, dass der Mähdrescher mal sonntagnachmittags vor der Haustür vorbeifährt“, ärgert sich der Jung-Landwirt. Zu den auftretenden Beeinträchtigungen während der nur einmal im Jahr auftretenden Erntearbeiten erklärt er weiter: „Wir machen das alle nicht mit Absicht und auch nicht aus Langeweile“, so Wortmann. „Erst ernten wir die Gerste als Viehfutter, dann ernten wir den Roggen, zum Beispiel für das beliebte Roggenbrot. Anschließend ernten wir Raps für das heimische Rapsöl und den Biodiesel, damit jeder weiter Auto fahren kann. Und anschließend ernten wir den Weizen für das Weizentoastbrot oder das leckere Sonntagsbrötchen.“ Man baue keine Pflanzen an, von der die Menschheit nichts habe. „Das sind alles hochwertig produzierte Nahrungsmittel aus der Region für die Region.“ Henrik Wortmann entschuldige sich für etwaige Beeinträchtigungen und werbe für mehr Verständnis und Toleranz. Die Getreideerntezeit dauert noch bis August.