Technopark: Übernahme der Anteile durch die Stadt Kamen in trockenen Tüchern
Kamen. Der Wechsel in den Besitzverhältnissen der TECHNOPARK KAMEN GmbH ist abgeschlossen: Nachdem die Stadt Kamen mit Wirkung zum 31. Dezember die Geschäftsanteile der übrigen Gesellschafter übernommen hatte, trat nun die Gesellschafterversammlung zusammen und bestätigte den vom Rat verabschiedeten Gesellschaftervertrag. Bürgermeisterin Elke Kappen und Technopark-Geschäftsführerin Ingelore Peppmeier beurkundeten den Vertrag anschließend notariell. Damit ist die TECHNOPARK KAMEN GmbH nun eine alleinige Tochtergesellschaft der Stadt Kamen.
Zu ihrem Vorsitzenden wählte die Gesellschafterversammlung Daniel Heidler, SPD-Fraktionsvorsitzenden im Rat der Stadt Kamen. Als Stellvertreter stehen ihm der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralf Eisenhardt sowie die Fraktionsvorsitzende Anke Dörlemann von Bündnis 90/Die Grünen zur Seite. Mit der Neuaufstellung der Besitzverhältnisse wurde der Wunsch des Stadtrates umgesetzt, die Gesellschafterstruktur zu verschlanken sowie die Steuerung und Aufgabenwahrnehmung mit der städtischen Wirtschaftsförderung organisatorisch zu verknüpfen. Der Rat folgte mit dem Beschluss einer entsprechenden Empfehlung einer gutachterlichen Expertise zur künftigen Organisation und Ausrichtung der Gesellschaft.
Die Übertragung der Geschäftsanteile spiegelt die Entwicklung der Rahmenbedingungen wider, die die Arbeit der Gesellschaft maßgeblich beeinflussen. So wurde das Unternehmen 1994 gegründet, um das Gründer- und Technologiezentrum in den Gebäuden der ehemaligen Schachtanlage Monopol zu betreiben sowie den angeschlossenen Technologiepark zu entwickeln und zu betreuen. Ziel war es, insbesondere mit Hilfe des Technologiezentrums den insgesamt angespannten Arbeitsmarkt zu entlasten und den notwendigen Strukturwandel vorzubereiten. So sollten vor allem kleineren und mittleren Unternehmen neue wirtschaftliche Tätigkeitsfelder und Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet werden. Zu diesem Zweck wurden neben der Stadt Kamen weitere Gesellschafter eingebunden – konkret die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) mit einem Geschäftsanteil in Höhe von 25.200 Euro, die Sparkasse UnnaKamen (8.400 Euro), die GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen – Bönen – Bergkamen (8.400 Euro), die Stadt Bergkamen (6.300 Euro) sowie die Gemeinde Bönen (3.150 Euro).
Eine neue Ausgangssituation hat sich durch das Ausscheiden des langjährigen Geschäftsführers, durch haushaltsrechtliche Fragestellungen sowie durch das Auslaufen der Zweckbindungsfrist für die Förderung des Gründerzentrums ergeben. Bereits im September 2018 wurde in diesem Zusammenhang die organisatorische Steuerung des Technoparks mit der städtischen Wirtschaftsförderung verzahnt und die Geschäftsführung durch die Beigeordnete Ingelore Peppmeier übernommen. Hinzu kommt, dass die Entwicklung des Technoparks und die Etablierung des Gründer- und Technologiezentrums weitgehend abgeschlossen sind. Darüber hinaus hat sich die arbeitsmarktpolitische Situation vor Ort zunehmend entspannt. Vor diesem Hintergrund hatte die Stadt Kamen mit den Gesellschaftern Gespräche aufgenommen, wie die Gesellschafterstruktur und die Organe zielgerichtet verschlankt werden können. Das Ergebnis der Gespräche ist die Übernahme der Geschäftsanteile durch die Stadt Kamen.
Gleichwohl soll es im Miteinander auf den unterschiedlichen Ebenen keine Brüche geben und die Zusammenarbeit fortgesetzt werden. „Die bereits bestehenden Kooperationsvereinbarungen zu unterschiedlichen Projekten auf kommunaler (zum Beispiel Startercenter NRW und Gründungsberatung) oder regionaler Ebene (BusinessMetropole Ruhr) und die damit verbundene Netzwerkarbeit werden selbstverständlich fortgesetzt. Auch die Begleitung und Unterstützung von bedeutsamen Ansiedlungsvorhaben im Bereich der Stadt Kamen durch die WFG Kreis Unna ist weiterhin unerlässlich und von der Regelung keineswegs betroffen“, berichtet Beigeordnete Ingelore Peppmeier. Stadt Kamen und WFG haben hierzu bereits eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, die als Grundlage für die weitere Zusammenarbeit und gemeinsame Projekte dient.