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Bundesweiter Aktionstag: Netzwerk rührt auch in Kamen die Werbetrommel für mehr Organspenden

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

organspende621AGDer Ortstermin mit Bürgermeisterin Elke Kappen zum Aktionstag der Organspende fand nicht zufällig auf der Tennisanlage des VfL statt: Hier schwingt der genesene Transplantationspatient Gerd Böckmann (l.) unter anderem mit seinem Hausarzt und Erstem Vorsitzenden Peter Poth (r.) schon seit Jahren wieder das Racket. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

von Alex Grün

Kamen. Bundesweit wird an jedem ersten Samstag im Juni mit dem Tag der Organspende darauf hingewiesen, dass jährlich viele Tausend Menschen auf lebensrettende Spenderorgane warten - und leider allzu oft ohne Erfolg, was gleichbedeutend mit ihrem Todesurteil ist. Das Netzwerk Organspende NRW e.V. wirbt gemeinsam mit der Stadt Kamen im Rahmen eines Aktionstages für mehr Aufklärung in diesem wichtigen Bereich, der auch in der City für Interesse sorgen soll.

Mehr als 2000 chronisch kranke Menschen warten allein in NRW auf ein Spenderorgane, bundesweit sind es 9000. Viele von ihnen sterben während dieser Wartezeit. Im laufenden Jahr gab es bisher nur 174 Spender mit 556 gespendeten Organen. Aus Sicht von Apotheker Gerd Böckmann, Initiator der Aktion vor Ort, viel zu wenig. Der 61-Jährige weiß, wovon er spricht. Denn er hat den Segen der Organspende sprichwörtlich am eigenen Leib erlebt. Einer vor sechs Jahren transplantierten Spenderleber hat es der leidenschaftliche Tennisspieler vom VfL Kamen zu verdanken, dass er heute wieder den Schläger schwingen kann. Ein Jahr habe man dem dreifachen Familienvater, der zuvor schon seit längerer Zeit mit einer schweren Gallen- und Lebererkrankung zu kämpfen hatte, noch "gegeben", berichtet er. Das war 2015 - und er lebt noch. Genau wie drei weitere Vereinsmitglieder des VfL, die ebenfalls mit transplantierten Organen leben. Dass er heute ein nahezu beschwerdefreies Leben hat, auch wenn er zeitlebens auf Medikamente gegen die Abstoßung des Organs angewiesen ist, mit denen er aber gut klarkommt, betrachtet Böckmann als Geschenk. Die eigene Erfahrung ist für ihn Motivation, jeden Bürger dazu aufzufordern, eine Entscheidung zur Organspende zu treffen. Er selbst ist übrigens nicht erst seit seiner eigenen Krankheitsgeschichte zu dieser Einsicht gekommen: Schon seit 30 Jahren trägt Gerd Böckmann einen Spenderausweis bei sich. Die Wahrscheinlichkeit, selbst einmal ein lebenswichtiges Organ zu benötigen, ist um ein Vielfaches höher, als die Wahrscheinlichkeit, für eine Organspende in Frage zu kommen, ist Böckmann überzeugt. "Was man selbst in Anspruch nehmen würde, sollte man im Falle eines Falles auch anderen geben", betont Bürgermeisterin Elke Kappen, selbst schon seit Jahren Inhaberin eines Transplantationsausweises, im Rahmen eines Ortstermins zum Aktionstag, der - nicht ohne symbolischen Charakter - auf dem Gelände der VfL-Tennisabteilung stattfand, wo Gerd Böckmann bereits ein halbes Jahr nach seinem "zweiten Geburtstag" sein erstes Match bestritt. Dieses wird er sicherlich für immer in Erinnerung behalten. Seither engagiert sich Böckmann im bundesweiten Selbsthilfeverband Lebertransplantierte Deutschland und informiert als regionaler Partner für Organspende bei Veranstaltungen in Schulen, Betrieben und Vereinen über das Thema. Die "Paten für Organspende" sind ein Projekt des Netzwerkes Organspende NRW e.V. Darüber hinaus ist er Mitglied des Planungsteams für den bundesweiten Aktionstag. Dessen zentrale Veranstaltung zum Tag der Organspende findet aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie, wie bereits im vergangenen Jahr, als Online-Event auf der Seite www.tagderorganspende.de. Im Mittelpunkt steht dabei das Motto "Entscheide Dich!". Dieses soll möglichst viele Menschen dazu motivieren, sich mit dem Thema Organspende zu befassen und eine eigene, persönliche und selbstbestimmte Entscheidung zu treffen. Es ist aber auch ein Tag des Dankes und des Gedenkens an die Menschen und deren Angehörige, die durch ihr "Ja" zur Organspende viele Leben gerettet haben.

Das Netzwerk Organspende bietet am Samstag auf seiner Homepage einen Mix aus Live-Sendungen, Direktschaltungen und Videos an, um über das Thema zu informieren. In Kamen selbst gibt es die Ausweise am Samstag an Infoständen auf dem Markt, vor der Westentor-Apotheke in der Weststraße und auf der Tennisanlage des VfL Kamen in der Straße Am Schwimmbad.

Darüber hinaus gibt es im Foyer der Stadt Kamen ab Montag zu den Rathaus-Öffnungszeiten ebenfalls die Möglichkeit, sich mit Infomaterial zu versorgen und gleichzeitig einen Blanko-Spenderausweis mitzunehmen. Diesen braucht man einfach nur ausfüllen und anschließend mit sich führen, wie den Personalausweis oder Führerschein - Angehörige wie Ärzte sehen im Falle des Falles dann klar. Im Zuge einer Gesetzesänderung im nächsten Jahr wird die Personalie auch im Zentralregister eingetragen.