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Anlieger verunsichert: droht der Mühlentorweg abzusacken?

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

muehlentorweg721AGWo bis vor kurzem noch ein abbruchreifes Haus stand, klafft jetzt diese Lücke. Was sich darunter befindet, muss demnächst ein Gutachten klären. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

von Alex Grün

Kamen. Sebastian Forst ist Eigentümer eines Hauses im Mühlentorweg und zurzeit ziemlich verunsichert: Sein Wohneigentum liegt in direkter Nachbarschaft zum "Horror-Haus" (wir berichteten), das aufgrund von Bodenschäden praktisch in der Mitte durchgebrochen war und kürzlich abgerissen werden musste. Schäden an der eigenen Immobilie, aber auch an der Oberfläche des gesamten Mühlentorwegs treiben Forst die Sorgenfalten auf die Stirn. Die Frage ist: was verursacht sie, und wie groß werden sie künftig noch werden?

Nach der Feststellung von Rissen und Verschiebungen in seinem Haus trat Sebastian Forst gegenüber seiner Gebäudeversicherung finanziell in Vorleistung und ließ ein Bodengutachten erstellen. Nach mehreren Bohrungen in bis zu fünf Meter Tiefe und einer Sedimentsbestandsaufnahme hätten die Gutachter erkannt, dass sich bis zu zwei Meter unter dem Gebäude aus den dreißiger Jahren kein tragender Boden befunden habe. Das Stichwort lautet: Sommerfrost. Die Seseke sei an dieser Stelle vor vielen Jahrzehnten mäandert und habe unterirdisches Sediment aufgelockert. Das Areal sei längst kein Überschwemmungsgebiet mehr, doch durch Austrocknung habe sich das Sediment in eine sandartige Masse verwandelt, die langsam, aber sicher in sich zusammensacke, versucht Forst den Inhalt des Gutachtens wiederzugeben. Das Problem betrifft aber offenbar nicht nur sein Haus, am Gebäude auf der anderen Seite der jetzigen Baulücke seien von den - mittlerweile direkten - Nachbarn bereits ähnliche Schäden beklagt worden. Und die Beulen im Straßenbelag sprechen ebenfalls Bände: Die Gullyränder stehen an vielen Stellen über dem Asphalt, was ein deutliches Zeichen für das Absacken des Bodens ist. Die Stadt bessert diese Schäden regelmäßig aus und bekämpft sozusagen die Symptome. Die Ursachen liegen nach Forsts Meinung woanders. Seine Versicherung habe sich indessen geweigert, für die Schäden aufzukommen und Bergschäden verantwortlich gemacht - was der Eigentümer aufgrund der räumlichen Entfernung zum Monopol-Gelände beziehungsweise der Nähe zur Seseke stark bezweifelt. Stadt und Lippeverband lägen auf Anfrage keinerlei Erkenntnisse über die Situation vor. Dass die Schäden durch die Sesekerenaturierung entstanden sein könnten, wird seitens des Lippeverbandes bezweifelt, nach mehr als 15 Jahren nach der Fertigstellung wäre dies wohl auch schwer feststellbar, wie Sprecherin Anne-Kathrin Lappe erklärt.

Da, wo einst der jetzt abgerissene Dreißiger-Jahre-Bau stand, plant das Kamener Architektenbüro Phochzwei ein Wohnhaus mit drei bis vier Eigentumswohnungen. Trotz der Situation wird dort keine Panik geschoben. Für Architekt Andreas Heitbaum ist es eine Baustelle wie jede andere auch. Nach seiner Meinung gebe es für jedes Bodenproblem eine Lösung. Das Problem des Sommerfrostes sie ein weitläufiges, da Lehm sich bei Hitze stets ausdehne, so der Vertreter des Bauträgers. Unter anderem sei eine Rüttelstoffverdichtung mit Schotter in Kombination mit Bohrpfählen und einem Stahlbetongerüst denkbar. In dem Fall würde das neue Haus sozusagen über dem Sedimentboden schweben. Genaueres könne man aber erst sagen, wenn der Schichtenaufbau anhand einer Raumkernsondierung auf seine Tragfähigkeit hin überprüft worden ist. In etwa vier bis sechs Wochen solle ein Gründungsgutachten erstellt werden, das Aufschluss über den Bodenaufbau geben soll - aber eben nur auf dem Areal des Abrisshauses. Über den Bodenzustand des gesamten Straßenzuges, der sicherlich ähnlich sein dürfte, könne es freilich keine belastbare Aussage beinhalten. Dass dieser aber in absehbarer Zeit unter die Lupe genommen werden muss, zeigt sich nicht nur an den hochgedrückten Gullys, sondern auch an der durch starken Verkehr obendrein belasteten Straßenbrücke an der Kreuzung Ostenallee, die vor einiger Zeit instand gesetzt werden musste. Bekannt ist, dass der Verlauf der Seseke an dieser Stelle von Spundwänden befestigt ist. Und wenn die durch die Druckbelastung vom Ufer aus schlappmachen, könnte es dort feucht werden...

Archiv: "Horror-Haus" im Mühlentorweg wird bald für Neubau abgerissen - Bodenprobleme auch bei direkten Nachbarn

Wegen Abbrucharbeiten: Mühlentorweg wird zeitweilig gesperrt