Der Arbeitsmarkt im Kreis Unna: Ferienzeit lässt Arbeitslosigkeit fast unverändert
Kreis Unna. Im Kreis Unna erhöhte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat leicht um 23 auf 16.236. Im Vergleich zu Juli 2020 reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 1.152 (-6,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote stabilisierte sich mit 7,6 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Vor einem Jahr betrug sie 8,1 Prozent.
„Wie erwartet hat die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Unna im Juli abgenommen und für einen leichten Anstieg an Arbeitslosen gesorgt“, fasst Agenturchef Thomas Helm die Entwicklung der vergangenen Wochen zusammen. Dafür sei neben dem Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit vor allem ein Grund ausschlaggebend: „Wie in jedem Sommer enden auch dieses Jahr im Juli viele Berufsausbildungen, was eine steigende Arbeitslosigkeit junger Menschen nach sich zieht. Doch der Bedarf nach ausgebildeten Kräften ist ungebrochen hoch, weswegen es sich hierbei nur um eine kurze saisonale Tendenz handelt, die sich spätestens im Herbst gegenläufig entwickeln wird.“
Kurzarbeit
Im Juli wurden im Kreis elf neue Anzeigen für 400 potentiell betroffene Arbeitnehmer angezeigt, was gegenüber dem Vormonat einen deutlichen Rückgang bedeutete. Seit dem Beginn der Pandemie haben insgesamt rund 5.100 Unternehmen aus fast allen Branchen Arbeitsausfälle für rund 113.000 potentielle Kurzarbeiter angezeigt.
Erst nach Ablauf von mehreren Monaten zeigt sich die tatsächliche Inanspruchnahme von Kurzarbeit, da die Betriebe innerhalb dieses Zeitraums nachträglich abrechnen. Für Februar liegen inzwischen Hochrechnungen für den Kreis Unna vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld an 1.575 Betriebe für rund 29.000 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt, erheblich weniger als zu Beginn der Pandemie, als es die stärksten Kurzarbeits-Zuwachsraten und noch erheblich mehr Kurzarbeiter gab.
Entwicklung in einzelnen Personengruppen
Im Kreis Unna leben derzeit 1.302 Arbeitslose, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Ihre Anzahl stieg um 63 (+5,1 Prozent). Im Vorjahresvergleich ist der Bestand um 160 Personen (-10,9 Prozent) gesunken.
Gut ein Fünftel (3.610) aller Arbeitslosen ist älter als 55 Jahre. Dies entspricht einem Rückgang um 60 Personen gegenüber dem Vormonat (-1,6 Prozent). Vor zwölf Monaten gab es 152 ältere Arbeitslose (-4,4 Prozent) weniger.
Im Kreis Unna leben 4.418 Arbeitslose mit Migrationshintergrund und damit 15 (+0,3 Prozent) mehr als im Vormonat. Im Juli 2020 waren 362 ausländische Arbeitslose (+7,6 Prozent) mehr gemeldet.
Die Langzeitarbeitslosigkeit stieg im Berichtsmonat um 33 Personen (+0,4 Prozent) auf 7.411. Im Vorjahresvergleich sind das 1.457 Personen (+24,5 Prozent) mehr.
Im Berichtsmonat sank die Anzahl der Arbeitslosen mit Behinderung um acht (-0,5 Prozent) auf 1.463 und lag damit um 16 unter dem Niveau des Vorjahres (-1,1 Prozent).
Entwicklung in der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II)
Trotz saisonbedingter Nachfrage nach Arbeitskräften und weiterer Lockerungen im Rahmen der Corona-Pandemie sinken die Arbeitslosenzahlen auch im SGB II-Bereich kaum merklich. „Immerhin ist ein leichter Rückgang erkennbar“, erklärt Marianne Oldenburg, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Kreis Unna. Im Juli 2021 sind 66 Menschen weniger im Jobcenter Kreis Unna arbeitslos gemeldet als noch im Vormonat (-0,6 %). „Erfreulich ist, dass zum wiederholten Male die Anzahl arbeitsloser Menschen mit Schwerbehinderung zurückgegangen ist“, so Oldenburg und betont: „Sogar im Vergleich zum Vorjahresmonat hat die Anzahl schwerbehinderter Arbeitsloser um 1,5 Prozent abgenommen.“ Sorgen mache Marianne Oldenburg sich aber um die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit, denn die Anzahl der Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, sei im Vergleich zum Vorjahresmonat um 24,5 Prozent angestiegen. „Aktuell erlauben uns die regionalen Inzidenzen, persönliche Beratungsgespräche mit unseren Kundinnen und Kunden zu führen und auch Arbeitgeber vor Ort in den Betrieben zu beraten. Wir setzen alles daran, regionale Unternehmen und passende Bewerber zusammenzubringen.“
Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises