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„Fassungslos und traurig“: Reaktion auf Tierquäler-Skandal in Werne

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Flechsig Archiv721CVSo kennen ihn die Kunden: Dirk Flechsig bei einer besonderen Verkaufsaktion vor der Corona-Pandemie in seinem Geschäft in Kamen. Der Fleischer regierte auf die Bilder aus Werne fassungslos und traurig. Archiv-Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer

Kamen/Werne. Der Kreis Unna hat am Freitagabend vor einer Woche Mitarbeitern einer sogenannten Viehsammelstelle den weiteren Umgang mit Tieren untersagt. In dem Betrieb in Werne hat es offenbar schwere Verstöße gegen den Tierschutz gegeben. Seit der Veröffentlichung einiger Aufnahmen von Tierquälerei im ARD-Magazin „Fakt“ am Dienstagabend sorgt der Fall landeweit für Aufsehen.

Die „Soko Tierschutz“, ein Verein, der sich für Tierrechte einsetzt, hatte Hinweise über den begründeten Verdacht auf massive Verstöße gegen das Tierschutzgesetz gesammelt und Beweismaterial in Form von Videoaufzeichnungen bei der Staatsanwaltschaft Dortmund eingereicht und überdies Strafanzeige erstattet. Nachdem Polizeibeamte mehrere Standorte aus dem Umfeld der Metzgerei Mecke aus Werne durchsucht haben und die Viehsammelstelle mittlerweile geschlossen wurde, ist die Entrüstung nicht nur in der Lippestadt weiterhin groß.

Das Unternehmen selbst hat auf der ansonsten mittlerweile leeren Homepage eine Stellungsnahme veröffentlicht, nach der beide Mitarbeiter, die die Verstöße begangen haben, mit sofortiger Wirkung gekündigt worden seien. „Wir, die Unternehmensführung und unsere Angestellten, sind über die Aufnahmen schockiert“, ist dort ebenfalls zu lesen.

Erst seit knapp sechs Wochen produziert der Kamener Fleischermeister Dirk Flechsig seine Produkte in Werne. KamenWeb.de hatte über den Umzug der Produktion berichtet. Viel Geld hat der Fleischexperte seit dem in die Räumlichkeiten investiert, um so größer war der Schock, als er vom Fleisch-Skandal in Werne hörte. „Mein Team und ich sind fassungslos und traurig. Was uns besonders betroffen macht: Es handelt sich hierbei um den Betrieb unseres Vermieters“, schreibt Flechsig auf der Facebook-Präsenz des Kamener Betriebs.

Auf Anfrage teilt Flechsig mit, dass er von der ursprünglichen Idee, mit gemeinsamen Einkäufen mit dem Werner Betrieb Synergieeffekte nutzen zu wollen, keinen Gebrauch mehr machen wird. Auch Schlachtungen will der Kamener nicht mehr bei Mecke durchführen lassen. Nur gelegentlich habe er bisher bei Mecke schlachten lassen. „Mecke ist nur noch mein Vermieter“, stellt Flechsig klar.

Eine Kündigung des Vertrags sei mangels Alternativen nicht möglich. „Es gibt solche lebensmittelgerechten Räumlichkeiten mit über 300 Quadratmetern im Umkreis nicht noch einmal“, sagt Flechsig. Im Frühjahr 2020 hatte der Fleischer die Produktion zumindest teilweise bereits auf die Ökostation in Bergkamen-Heil verlagert. Als dort der Platz nicht mehr ausreichte, erfolgte vor wenigen Wochen der Umzug in die ehemalige Produktionsstätte des Tierfutterherstellers Paribal, langjähriger Nachbar von Mecke.

Von dem erschreckenden Filmmaterial ist Flechsig auch Tage nach dem ersten Ansehen noch geschockt. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so etwas im Jahr 2021 überhaupt gibt. Aber leider musste ich mich eines Besseren belehren lassen“.