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Kinderfest in Methler zaubert ein Lachen nicht nur auf ukrainische Gesichter

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Kinderfest 13 722KB

von Katja Burgemeister | Fotostrecke >>>

Kamen-Methler. Jubel brandet auf. Der Pfeil am Glücksrad bleibt genau dort stehen, wo freie Auswahl steht. Deutsch kann keiner in der Schlange. Aber das Symbol verstehen alle und auch, wie viel Glück man dafür braucht. Bobbycars haben die wenigsten der Kinder jemals in ihrem Leben gesehen. Und den meisten war bislang nicht geläufig, dass man Kinder in die Schubkarre legen und mit anderen Eltern um die Wette rennen kann. Beim Kinderfest für ukrainische Flüchtlinge auf dem Platz vor der Margaretenkirche taten sich am Sonntag Welten auf – für beide Seiten.

Kinderfest 2 722KBEines jedenfalls erreichte das Fest, während im Heimatland der Eingeladenen weiterhin grauenhafte Szenen Alltag sind: Es wurde aus vollem Herzen gelacht. Wenn der Ballonkünstler aus einem langen luftgefüllten Schlauch in Windeseile einen Pudel zauberte und dabei auf Stelzen herumstolzierte. Wenn das mit der Schubkarre nicht sofort klappte und die Kinder rettungslos verschwitzt über- und untereinander in der Hüpfburg herumpurzelten. Wenn die gänzlich unbekannten Waffeln auf der Zunge ganz neue Geschmackswelten eröffneten und die klassische Bratwurst irgendwie alle verband. Und wenn alle mit Händen und Füßen miteinander kommunizierten und der Dolmetscher eigentlich ganz egal war.

Restlos glücklich war auch der Vorsitzende des RV Wanderlust, Manfred Chytralla. „Großartig, wie viele Leute gekommen sind und das Fest hier mit viel Begeisterung annehmen“, schaute er über die Menge, die in Gespräche vertieft war und eifrig versuchte, die Spielkarten der Kinder zu füllen. Die Idee für das Kinderfest ist jedenfalls mehr als auf fruchtbaren Boden gefallen. „Das zeigt vielleicht auch, wie nötig solche sorgenfreien Momente für die Menschen sind, die aktuell vor allem nur Probleme haben – mit dem Krieg und den Folgen, hier vor Ort mit Geld, mit Arbeit, mit Langeweile und mit den grausamen Neuigkeiten tagtäglich aus der Heimat.“

Entstanden war die Idee in der Corona-Teststelle unter den dortigen Helfern. Sabine Mayer bastelte Kraniche aus Papier, die als Symbol für den Frieden stehen. 320 Euro brachten die Vögel ein. Hinzu kamen 180 Euro aus dem Schwein für das Trinkgeld. 500 Euro standen also zur Verfügung. „Dann stellte sich die Frage, was wir damit machen können“, schildert Manfred Chytralla. Alle waren sich einig, dass das Geld direkt den Menschen aus der Ukraine zugutekommen solle, vor allem den Kindern. Die Idee für ein Kinderfest entstand. Gesagt, getan. Innerhalb von zwei Wochen war alles organisiert – einschließlich stattlicher Helferschar von mehr als 20 Personen. „Das können wir beim RV Wanderlust, darin haben wir Übung“, sagt Chytralla. In Windeseile stand das Fest mit unzähligen Spielstationen vom Dosenwerfen bis Kinderschminken. Die Ev. Gemeinde stellte den Vorplatz der Margaretenkirche zur Verfügung. Wieder zogen alle in Methler an einem Strang, wie schon ganz zu Beginn des Krieges mit 600 Hilfspaketen für die Ukraine.

Darauf wies übrigens auch der stv. Bürgermeister Manfred Wiedemann hin. Auf den ebenso ungewöhnlichen wie charakteristischen Zusammenhalt in Methler. Und darauf, wie wichtig solche Initiativen sind. Allein 72 Kinder hatten sich offiziell im Vorfeld angemeldet zusammen mit 160 Erwachsenen. Auf dem Platz tummelten sich aber noch weit mehr Eltern und Kinder, die spontan dazu gekommen waren. Eben weil die Idee eine ganz besondere war. Fotostrecke >>>