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Verteidigerin aus dem Mädcheninternat spielt schon im zweiten Jahr in der Bundesliga

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

Hils Interview 01 922CVEine feste Größe in der U-20-Nationalmannschft ist Miriam Hils, die in der Ersten Bundesliga für die SGS Essen spielt. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

Interview: Miriam Hils vor dem ersten Heimspiel der neuen Saison

von Christoph Volkmer

Kamen. Die neue Spielzeit in der Fußball-Bundesliga der Frauen hat mit einer Rekordzahl von 23.200 Besuchern beim Eröffnungsspiel begonnen. Mittendrin im Geschehen der Liga ist Miriam Hils, die seit bald fünf Jahren im Mädcheninternat in Kaiserau wohnt. Die 18-jährige Außenverteidigerin ist seit langer Zeit eine konstante Größe in den U-Nationalmannschaften Deutschlands und war jüngst auch bei der U-20-WM in Costa Rica dabei. In der Bundesliga spielt das Talent für die SGS Essen, die beim ersten Heimspiel am Sonntag, 25. September, um 16 Uhr auf den SV Meppen trifft.

Deine Teilnahme an der U-20-Frauen Weltmeisterschaft im August in Costa Rica ist noch gar nicht so lange her. Würdest du sagen, dass das der bisherige Höhepunkt deiner Karriere gewesen ist, selbst wenn schon nach der Vorrunde Schluss war?

Miriam Hils: Auf jeden Fall. So eine U20-WM spielt man ja nicht jeden Tag. Besonders in Erinnerung halten werde ich das Spiel gegen Kolumbien. Deren Fans haben eine riesige Stimmung verbreitet und für eine ganz besondere Atmosphäre gesorgt. Selbst wenn die letztlich gegen uns waren, hat das sehr viel Spaß gemacht. Unvergessen bleiben wird sicher auch der Ausflug, bei dem wir mit dem Team einen Nationalpark samt Regenwald besucht haben.

Das Turnier hat kurz nach Europameisterschaft in England stattgefunden, die vielerorts eine neue Euphorie in Sachen Frauenfußball ausgelöst hat. Haben die Spiele der DFB-Mannschaft und die Reaktionen dem Team auch einen Schub verpasst?

Hils: Auf jeden Fall motiviert das. Vorher ist Frauenfußball von der Öffentlichkeit nicht so sehr wahrgenommen worden. Für mich war es, beispielsweise wenn ich im Zug auf dem Weg zum Training gewesen bin, spannend mitzubekommen, dass Frauen-Fußball plötzlich ein Thema bei den Leuten war und über die EM geredet wurde.

Gibt es eine Spielerin in der Nationalmannschaft, die für dich eine Art Vorbild ist?

Hils: Felicitas Rauch. Bei der U20-WM habe ich - wie sie sonst - alle Ecken getreten. Insofern war sie da mein Vorbild.

Bei der WM warst du gesetzt, hast also jedes Spiel gemacht. Das war in der ersten Saison in Essen noch anders, als du meistens eingewechselt worden bist. Im Pokal und dem ersten Ligaspiel bist du jüngst ebenfalls in der Startelf gewesen. Sind da Hoffnungen auf die Stamm-Mannschaft berechtigt?

Hils: Gesetzt ist man nicht, denn da wird natürlich von Spiel zu Spiel geschaut. Auf jeden Fall bin ich dankbar für jedes Spiel, welches ich spielen darf und hoffe, dass es möglichst viele werden.

Hils Interview 02 922CVDas Auftaktspiel der neuen Saison zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München bot einen neuen Zuschauerrekord: 23.200 Fans waren dabei. Die Hoffnung ist groß, dass die Euphorie anhält. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

Beim ersten Saisonspiel der Essener beim VfL Wolfsburg stand euch ein Großteil der aktuellen Nationalmannschaft gegenüber. Schüchtert einen das ein?

Hils: Nein. Das ist vielmehr ein schönes Gefühl, denn bei einem solchen Spiel kann man nichts verlieren, sondern nur versuchen, die ein bisschen zu ärgern.

Das Saisonziel in Essen ist in diesem Jahr wieder der Klassenerhalt, oder?

Hils: Genau. Wenn irgendwie möglich, wollen wir es in diesem Jahr nicht noch einmal so spannend machen, wie in der vergangenen Saison, als wir den Klassenerhalt erst im letzten Spiel klar gemacht haben. Daher wäre es gut, wenn wir am Sonntag gegen Meppen gleich die ersten drei Punkte holen.

Ein Jahr hast du in der C-Jugend für den SuS Kaiserau gespielt. Welche Erinnerungen hast du an diese Zeit?

Hils: Das war eine tolle Zeit, auch weil ich wegen der Nähe zum Internat sehr oft mittrainieren konnte. Da ich mit Jungs in einer Mannschaft war, habe ich in dieser Zeit gelernt, cleverer zu spielen. Das war auch nötig, wenn man gegen körperlich überlegene und meist schnellere Jungs spielt.

Bis zum Frühsommer 2023 besuchst du in Kamen noch die Gesamtschule. Mit dem Abitur endet dann auch die Zeit im Internat. Der Vertrag in Essen läuft noch ein Jahr länger. Gibt es schon Pläne, wie es nach der Schule weitergeht?

Hils: Der Verein kümmert sich darum, dass die Spielerinnen eine Wohnung in Essen bekommen, also werde ich wohl nach Essen ziehen. Dazu kann ich mir vorstellen, dann ein Studium zu beginnen. Möglicherweise wird das etwas im naturwissenschaftlich-technischen Bereich wie Wirtschaftsingenieurwesen, denn ich möchte mir auf jeden Fall ein zweites Standbein aufbauen.

Hils Interview 03 922CVBundesliga-Spielerin Miriam Hils wohnt im Mädchenfußball-Internat des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen im SportCentrum Kaiserau. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de