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Hochzeitsmesse auf dem Heerener Schloss lockt die Brautpaare wieder in Massen an

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

hochzeitKH0123KBFoto: Katja Burgemeister für KamenWeb.de

von Katja Burgemeister | Fotostrecke >>>

Kamen-Heeren-Werve. Nachholen, Aufholen, Zurückholen: Auch die Heiratswilligen holen sich nach dürren Corona-Jahren zurück, was sie verpasst haben. Bei der Hochzeitsmesse auf Schloss Heeren am gewohnten Termin kurz nach Neujahr waren die Stände wieder so gut besucht wie vor der Pandemie – wenn nicht noch besser. „Es ist mehr als gut besucht – wir sind froh, dass wir deutlich mehr Besucher haben als noch mit Corona-Beschränkungen“ sind Britta Timm und Dorothea von Plettenberg rundum zufrieden.

Sogar aus München kam eine Braut, um sich über die neuesten Trends zu informieren. Überhaupt: Die Autokennzeichen zeigten, dass der Ruf der Messe und das besondere Ambiente längst über den Kreis Unna hinaus reichen. Viele kamen gleich in ganzen Gruppen – künftige Trauzeugen und Blumenmädchen inklusive. Ob als Brautpaar oder die Braut allein mit der Mutter oder besten Freundin: Hier sollten am Wochenende Träume in Erfüllung gehen.

Möglichkeiten dafür boten sich mehr als genug. Schon am Eingang wartete der mobile Streetfood-Wagen neben der Stretch-Limo und dem schleifengeschmückten VW-Käfer. Wer es am pittoresken Hochzeitsbüffet vorbeischaffte, dem offenbarten sich ungeahnte Welten. Einfach nur ein paar Ringe und ein hübsches Hochzeitskleid machen längst keine Hochzeit mehr aus. Der Zauberer muss schon mindestens her, Videodokumentation und das erlesene Papier für die Einladungskarten sowieso. Makeup, Frisur, Live-Musik und Trauredner: Hier konnten sich die künftigen Ehepaare das ganze Programm und noch eine ganze Menge mehr direkt vor Ort zusammenstellen.

Wer sich noch im Sommer des neuen Jahres im Trauzimmer des Schlosses das Ja-Wort geben will, ist allerdings fast schon zu spät hochzeitKH2 0123KBFoto: Katja Burgemeister für KamenWeb.dedran. Die begehrten Wochenenden sind schon so gut wie ausgebucht. Das Schloss ist längst der Renner unter den Heiratslocations – nicht nur für Kamener, sondern auch für Auswärtige. Die meisten heiraten übrigens ausschließlich standesamtlich. Einen Generationenwechsel erlebt derweil das Team der Kamener Standesbeamten, die hier die Formalitäten erledigen und die standesamtliche Trauung vollziehen. Bärbel Amlang geht bald in den Ruhestand, Andrea Goeke – eine waschechte Heerenerin - folgt ihr nach. Auch Imke Bach ist neu im Team und freut sich auf den neuen Job, der im Rathaus durchaus begehrt ist. Denn: „Hier macht man die Menschen wortwörtlich glücklich“, sagt sie. Scheidungen und Todesfälle, die auch noch zu den Aufgaben gehören, sind dagegen meist nur formelle Vorgänge auf dem Papier.

Nadja Gerischewski studiert noch Modedesign in Düsseldorf. Längst füllt sie schon eine echte Modelücke in der Hochzeitsmode mit ihrer Kinderkleidung. Winzige Anzüge mit Weste und gehäkeltem Hut, Miniatur-Kleider für Blumenmädchen und Halstücher für Hunde als Ringeträger schmücken ihren Stand. Sogar Haarbänder für Babies gehören zu ihrer handgemachten Hochzeitsausstattung. „Mode für Kinder gibt es in diesem Bereich nicht wirklich, deshalb habe ich mich darauf spezialisiert“, sagt sie, die alles selbst entwirft und mit der Hilfe ihrer Mutter näht.

Eine Lücke haben auch Till Goertz und Debora Görzen mit ihrem leidenschaftlichen Hobby gefunden. Sie hantieren schon seit ihrer Kindheit mit Begeisterung mit Feuer in jeglicher Form: Ob jonglierend mit brennenden Keulen oder tanzend mit ganzen Fackel-Fächern. Sie sind mit flammenden Hula-Hoop-Reifen ebenso unterwegs mit Stäben, die digital die schönsten Foto-Momente des Brautpaares in die Luft zaubern. „Ich habe als Kind eine Feuershow auf einem Weihnachtsmarkt gesehen und wollte das unbedingt auch machen“, erzählt Debora Görzen. Sie lernte die Kunst von Bekannten und Workshops. Till Goertz kam über die klassische Jonglage zum Feuer und ist sogar „Feuerpädagoge“. Ihre Darbietungen sind bei Hochzeiten begehrt, denn „Feuer ist nicht nur Faszination, sondern auch Romantik“. Für die beiden ist es noch mehr: echte Kunst und die Möglichkeit, „von dem zu leben, was wir unheimlich gern tun“. Fotostrecke >>>