Viele wetterfeste Jecken feiern Kinderumzug
Ein Bild, dass an die Jahre vor Corona erinnert: Am Samstag zogen rund 800 Kinder und Erwachsene beim Umzug der Diesterwegschule durch Kamen und lockten viele Zuschauer in die Stadt. Fotos: Christoph Volkmer für KamenWeb.de
von Christoph Volkmer | XXL-Fotostrecke >>>
Auch der Bergbau spielte eine Rolle. Kamen. Der Kinderkarnevalsumzug der Diesterwegschule hat am Samstag wieder für jede Menge Begeisterung gesorgt. Trotz Wind und Regen lockte das Spektakel einmal mehr viele kleine und große Zuschauer an den Straßenrand.
Nicht nur alle Klassen der Grundschule, sondern auch sechs Kindergärten, der Karnevalsverein, eine Delegation des Bürgerhauses Methler, das Blasorchester Musikfreunde Westfalenecho sowie eine Gruppe der logopädischen Praxis an der Weststraße nahmen an dem farbenfrohen Umzug teil.
In einer Projektwoche hatten die Schülerinnen und Schüler - auch mit Unterstützung vieler Eltern - phantasievolle Kostüme erschaffen. Ob als „schlaue Füchse“, „Spaghetti Bolognese“ oder „Pandabären“ - die Outfits begeisterten die Zuschauer.
Etwas weniger Aufwand bei der Kleider-Produktion hatte die Klasse 4a. Die hatten sich - nach einem Besuch der Schachtanlage Monopol - dafür entschieden, als Bergleute verkleidet mitzulaufen. „Das hat uns sehr gefreut, weil es auch zur Tradition der Stadt gehört“, berichtete Marc Ulrich, Vorsitzender des Vereins Monopol 2000. Der Verein zur Förderung der Bergbaukultur hatte die Kinder mit originaler Kleidung ausgestattet.
Dass bei der Produktion der Verkleidungen durchaus auch Nachhaltigkeit eine Rolle spielt, bewies die Klasse 2c. Die Kinder hatten sich als Taucher verkleidet. Als Bleigürtel dienten aneinandergereihte Spülschwämme und die Leitungen für die Atemmasken werden nach Karneval als Springseile wiederverwendet, wie Lehrerin Christiane Rodemann mitteilte.
Nicht nur die Teilnehmenden des ersten Umzugs seit 2020 hatten sich verkleidet, auch am Straßenrand gab es jede Menge sehenswerter Kostümierungen zu sehen. „Das war ein schönes Bild. Man hat gemerkt, dass die Menschen darauf gewartet und großen Spaß hatten“, so der 2. stellvertretende Bürgermeister Rainer Fuhrmann nach seiner ersten aktiven Teilnahme an dem gut einstündigen Zug. Auch der 1. stellvertretende Bürgermeister Manfred Wiedemann hatte reichlich Süßes bei der Runde durch die Innenstadt unter das Volk gebracht. „Es freut mich besonders, dass trotz der langen Pause wieder so viele Einrichtungen und Zuschauer dabei gewesen sind.“ Auch Bürgermeisterin Elke Kappen ließ sich das Spektakel nicht nehmen. Sie marschierte - verkleidet als gute Hexe - mit, und bildete mit ihren Vertretern an der Spitze des Zugs eine Art Dreigestirn.
Schon am Freitag hatten die Grundschüler nach Fertigstellung ihrer Kostüme zur Einstimmung eine Party in der Schule mit einer großen Polonaise gefeiert. Schulleiterin Petra Wüster hätte sich an den Straßen insgesamt noch ein paar Jecken mehr gewünscht: „Vielleicht müssen sich die Leute erst wieder daran gewöhnen, dass der Zug wieder stattfindet.“ XXL-Fotostrecke >>>
Das Warten am Straßenrand sollte sich lohnen, denn beim 15. Umzug der Grundschule es wurde reichlich Süßes verteilt.