Hand angelegt im Bio-Abendunterricht an der VHS
Foto: Jennifer Liebig
von Dr. Götz Loos
Kamen. In den Nachholenden Schulabschlüssen, die an der Volkshochschule angeboten werden, gelten die Lehrpläne für Haupt- und Realschule für die Klassenstufen 5 bis 9 bzw. 5 bis 10. Es wird aber in den so genannten Nebenfächern darauf hingewiesen, dass die Themen die alltägliche Lebenspraxis der zumeist erwachsenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einbeziehen sollten. Dies eröffnet die Möglichkeit, anwendungsbezogene Aspekte bei den Unterrichtsreihen zu berücksichtigen.
Foto: Katrin HägerlingIn meinem Biologieunterricht innerhalb des Hauptschulkurses mit Abschluss nach Klasse 9, der derzeit an der VHS läuft, konnte nun die Möglichkeit genutzt werden, die vor einiger Zeit angelegten Hochbeete auf dem VHS-Gelände neu zu bepflanzen. Die Leitung der VHS regte diese Pflanzaktion an und unterstützte sie, z.B. durch Besorgung von Pflanzgut und Zurverfügungstellung von Arbeitsgerät.
Unterrichtlich konnte der Arbeitseinsatz in gleich drei Unterrichtseinheiten (teils nachträglich) eingebaut werden: Ökologie, Systematik (Diversität) sowie Fortpflanzung und Entwicklung. Die Merkmale der Sippen, ihre Familienzugehörigkeit, ihre Ansprüche an den Lebensraum sowie ihre Fortpflanzungs- und Vermehrungsweisen wurden vor Ort näher behandelt.
Mit enormem Fleiß wurden durch die Schülerinnen und Schüler zwei der Beete als Kräuter- und Obstbeete eingerichtet, wobei noch vorhandene Pflanzen (vor allem Erdbeeren) integriert wurden. Besonderer Wert wurde beim Pflanzgut auf die Nützlichkeit für blütenbesuchende Insekten gelegt. Das dritte Beet wurde eigens zu diesem Zweck mit Zier- und Wildstauden bepflanzt - schöne und insektenfreundliche Sippen. Das vierte Beet blieb erstmal frei bzw. wurde etwas mit Erde aufgestockt. Nur ein Gift-Hahnenfuß wurde bisher eingesetzt. Dieses Beet soll für pflanzliche Besonderheiten des Kamener Raumes reserviert sein, die nach und nach eingesetzt werden sollen.
Damit steht auch der weitere Plan. An mindestens vier Terminen im Jahr sollen zukünftige Schulabschlusskurse mit Pflege und Ergänzung der Beete beschäftigt werden - und gleichzeitig aus unmittelbarer eigener Anschauung heraus lernen. Positiver Nebeneffekt für die Schülerinnen und Schüler: Sie dürfen für ihren Bedarf ernten, Ableger nehmen etc.
Foto: Jennifer Liebig