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Krisen und kein Ende in Sicht - Verbraucherzentrale hat nach wie vor alle Hände voll zu tun

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten

vz623AGAstrid Lindner, Leiterin der Beratungsstelle und Jutta Eickelpasch Umweltberaterin, informierten im Gespräch mit Bürgermeisterin Elke Kappen über die Arbeitsschwerpunkte, die im letzten Jahr bei der Verbraucherzentrale in Kamen anfielen. Foto: AG

von Alex Grün

Kamen. Die krisenbeladenen letzten Jahre haben auch bei der Kamener Verbraucherzentrale für viel Arbeit gesorgt, zuletzt bescherten die hohen Energiepreise und die Inflation infolge des Angriffskriegs gegen die Ukraine den Beraterinnen in der Kirchstraße einen Ansturm von fast 4200 Menschen, rund 1100 mehr als im letzten Jahr - was bezeichnend ist für die massiven Belastungen, die die Entwicklungen auf dem Energiemarkt und die Teuerungen in nahezu allen Bereichen für die Haushalte mit sich bringen. Astrid Lindner und Jutta Eickelpasch, Leiterin beziehungsweise Umweltberaterin der Kamener Zentrale, stellten jetzt ihren Jahresbericht für ein turbulentes Jahr 2022 vor.

Gasmangellage, Lieferstopps, massenhafte Preiserhöhungsschreiben der Energieversorger, Entlastungspakete - die oft nicht vorhersehbaren Entwicklungen und darauf folgenden Anfragewellen stellten die Beratungskräfte vor große Herausforderungen. „Mit laufenden Fortbildungen einerseits und der Weiterentwicklung digitaler Angebote andererseits konnten wir qualifiziert und zeitnah auf die vielfältigen Fragen und Sorgen eingehen“, sagt Umweltberaterin Jutta Eickelpasch. Um Wartezeiten auf eine individuelle Beratung zu vermeiden, wurden mit Online-Gruppensprechstunden und Videochat-Beratungen Kräfte gebündelt. Von laufend aktualisierten Informationen, Rechentools und interaktiven Musterbriefen auf der Internetseite der Verbraucherzentrale NRW sowie der zentralen Hotline profitierten auch die Kamener und Kreis-Bürgerinnen und Bürger. "Noch nie zuvor haben wir unsere Homepage so zu schätzen gewusst, wie in den letzten Monaten und Jahren", sagt Astrid Lindner.

Einer der größten Erfolge der Verbraucherschützerinnen im letzten Jahr kam einem Kamener Rentner zugute, dem ein Stromvertrag an der Haustür angedreht wurde. Das vermeintlich günstige Angebot wurde immer teurer und lag letztlich über 250 Euro im Monat höher als bei seinem alten Anbieter. Die Verbraucherzentrale übernahm die Rechtsberatung und erreichte, dass der Anbieter seinen Vertrag beendete, wodurch sich eine Ersparnis von 5500 Euro ergeben habe, berichtet Beratungsstellenleiterin Lindner. Von solchen Fällen gebe es etliche Beispiele. Natürlich seien nicht alle Anbieter außerhalb der kommunalen Energieversorger unseriös, räumt sie ein. Explizit als schwarze Schafe in der Branche bekannt seien etwa Anbieter wie Primastrom oder Voxenergie. "Bei denen sollte man vorsichtig sein", warnen die Expertinnen.

Ein weiterer Faktor, der Sorgen bereitet, ist die wachsende Zahl an Fakeshops, untergeschobenen Verträgen, nicht gelieferten Waren und "bedrohlichen" Inkassounternehmen. Um sich gegen solche Auswüchse zu schützen, empfehlen die Kamener Verbraucherberaterinnen den "Fakeshop-Finder", der auf der Homepage der Verbraucherzentrale NRW zu finden ist. Bei dubiosen Angeboten, oft zu erkennen durch extrem günstige Angebote und Vorkasse-Ansprüchen, können die jeweiligen Adressen eingegeben werden - und die App spuckt eine Bewertung aus, aus der der User die entsprechenden Schlüsse ziehen - und gegebenenfalls rechtzeitig vor Eingang eines Vertrags Abstand davon nehmen kann.

Die hohe Bedeutung der Verbraucherzentrale wird NRW werde gerade in Krisenzeiten besonders deutlich, betonte Bürgermeisterin Elke Kappen, die der Geschäftsstelle in der Kirchstraße zum Jahresbericht einen Besuch abstattete. Die Zahl derer, die mit der Gesamtsituation finanziell, intellektuell und sprachlich überfordert sind, wachse, und die Verbraucherzentrale biete gerade für Menschen, die ansonsten aus Hilflosigkeit sozusagen eine "Vogel-Strauß-Haltung" annehmen, einen Rückhalt. Aber auch der Bedarf an Einsätzen von Umweltberaterin Jutta Eickelpasch habe aufgrund der immer weiter gehenden Maßnahmen im Umweltschutz, wie etwa dem Verbot von Einweg-Bechern und vielem mehr, zugenommen - Maßnahmen die sich mittlerweile durch alle Lebensbereiche ziehen. So hat die Umweltberaterin im letzten Jahr mehr als 3500 Veranstaltungskontakte geknüpft, etwa im Schulklassen, wo sie im Sinne des Aktionsbündnis gegen Plastik, dem die Verbraucherzentrale seit vier Jahren angehört, für umweltfreundliche Recycling-Produkte wie Butterbrotdosen oder Mehrweg-Bechern erfolgreich Werbung macht. Die machte sie bei der Gelegenheit auch für die Broschüre "Energie sparen im Alltag", die Verbraucher-Tipps in vereinfachter Sprache und mit Piktogrammen enthält. Sie ist unter anderem erhältlich in der Geschäftsstelle der Verbraucherzentrale in der Kamener Kirchstraße 7.