GSW halten 2025 Preise stabil - Strom für Durchschnittskunden wird sogar fünf Prozent billiger
Kamen. (AG) Die schlechte Nachricht: Die Netzentgelte für den Strom der Gemeinschaftsstadtwerke GSW werden im nächsten Jahr steigen. Die gute: Der Durchschnittskunde spart trotzdem unterm Strich rund fünf Prozent an Stromkosten. Und: Die Gaspreise bleiben stabil.
Trotz kletternder Netzentgelte und CO2-Preise steigen die Belastungen für die GSW-Kunden im nächsten Jahr nicht an.
Der Grund: „Die sinkenden Preise auf dem Strommarkt haben wir in der Vergangenheit genutzt, um für unsere Kundinnen und Kunden möglichst günstig den Strom einzukaufen", erklärt GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl. "Damit sind wir in der Lage, die in 2025 weiter steigenden Umlagen zu kompensieren. Wir können darüber hinaus die Stromarbeitspreise senken“, erklärt Baudrexl.
Für einen Durchschnittskunden im Tarif „GSW Fashion“ bedeute dies eine Senkung des Arbeitspreises um 2,74 Cent pro Kilowattstunde (brutto) auf 31,48 Cent pro Kilowattstunde (brutto). Während der Arbeitspreis reduziert wird, seien die GSW aufgrund der steigenden Fixkosten für die Netznutzung gezwungen, den monatlichen Grundpreis um 1,96 Euro (brutto) zu erhöhen. Unterm Strich wird ein typischer Stromkunde mit einem Jahresverbrauch von 3000 Kilowattstunden im Vergleich zu den aktuellen Preisen ab dem 1. Januar 2025 durch die Preisanpassung um 58,55 Euro (brutto) entlastet, was rund fünf Prozent entspricht.
Die Ursachen der steigenden Entgelte für die Strominfrastruktur, die höhere Grundpreise nach sich ziehen, sind in erster Linie die gesetzlich vorgegebenen Umlagen für die Gewinnung aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und Offshore-Strom sowie die staatlich festgelegten CO2-Preise, wie GSW-Sprecherin Andrea Hihat erklärt. "Auf diese Umlagen haben wir als örtlicher Versorger keinen Einfluss", so Hihat. Um die Preise stabil zu halten, bedarf es einer langfristigen und risikoarmen Einkaufspolitik seitens der lokalen Energieversorger. Während andernorts die Preise angepasst werden müssen, werden die GSW ihre Gaspreise zum Jahreswechsel nicht erhöhen. „Wir können die steigenden Netzentgelte und den steigenden CO2-Preis kompensieren", so Baudrexl. Die Änderungen würden bei einem Kunden mit beispielhaft 15.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch eigentlich eine jährliche Mehrbelastung von rund 100 Euro bedeuten, die die Werke durch konstante Preisstabilität ausgleichen.
"Wir freuen uns, dass wir in diesen Zeiten stabile Gaspreise anbieten können, auf die sich unsere Kundinnen und Kunden langfristig verlassen können“, sagt Baudrexl. Letztere werden mit einem persönlichen Schreiben über die Preisanpassung informiert.
Abgesehen von den Umlagen steigen die Netzentgelte auch noch aus einem anderen Grund: Der gemäß dem Klimaschutzgesetz angestrebten Dekarbonisierung der Gasnetze bis 2045. Der Gesetzgeber ermöglicht den Versorgern ab 2025, die Abschreibungen für das schrumpfende Erdgasnetz, das ab 2045 hinaus voraussichtlich zu großen Teilen nicht mehr genutzt werden wird, als Ausgleich zu den sinkenden Absatzmengen anzupassen. Damit soll gewährleistet werden, dass trotz sinkender Nachfrage die weiterhin anfallenden Kosten für das Gasnetz getragen werden können und "Spätaussteiger" aus dem Gasnetz nicht allzu hoch belastet werden. Ohne diese Maßnahme müssten die verbleibenden Gas-Nutzer über die Zeit höhere Entgelte für das bestehende Netz tragen. "Um dem entgegenzuwirken", so GSW-Chef Baudrexl, "werden die GSW ihr bestehendes Netz langfristig und wirtschaftlich sicher amortisieren".