Lauter Protest in Düsseldorf für den Erhalt sozialer Strukturen
Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Lokalnachrichten
Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen unterstützt heute bei der Notbetreuung in der Kita Atlantis
Kamen. Am heutigen Tag hat der AWO-Unterbezirk Ruhr-Lippe-Ems mit 850 Mitarbeitenden an der Demonstration „NRW bleib sozial“ in Düsseldorf teilgenommen. Mitarbeitende aus den Bereichen der Kindertagesstätten (Kitas), Offenen Ganztagsschulen (OGS), Senioreneinrichtungen, Eingliederungshilfe und Migrationsdiensten sind mit insgesamt 16 Bussen aus Städten wie Kamen, Lünen, Hamm und Ahlen angereist, um gegen die geplanten Kürzungen im Haushaltsentwurf der NRW-Landesregierung für das Jahr 2025 zu protestieren. Der Protest richtet sich insbesondere gegen die massiven Einsparungen, die in der sozialen Infrastruktur vorgesehen sind und zahlreiche Einrichtungen in ihrer Existenz bedrohen.
Um den Mitarbeitenden die Teilnahme an der Demonstration zu ermöglichen, bleiben viele Einrichtungen heute geschlossen. Eltern und Klienten wurden im Vorfeld über die Schließungen informiert. Geschäftsführer Rainer Goepfert betonte, dass die AWO nicht nur ihren Mitarbeitenden, sondern auch allen Betroffenen die Möglichkeit geben möchte, ein Zeichen gegen die geplanten Kürzungen zu setzen. Bereits im letzten Jahr hatten viele Eltern und Kinder an einer ähnlichen Demonstration teilgenommen, bei der über 20.000 Menschen vor dem Landtag in Düsseldorf ihren Unmut kundtaten.
In diesem Jahr musste die Kundgebung kurzfristig auf die Rheinwiesen verlegt werden, da die Polizei sowohl die Demonstration vom Hauptbahnhof zum Landtag als auch die geplante Kundgebung vor dem Landtag nicht genehmigt hat. Michael Scheffler, Vorsitzender des Bezirksverbandes Westliches Westfalen, kritisierte diese Entscheidung scharf und sieht darin den Versuch, den Protest räumlich vom Landtag fernzuhalten. Laut Scheffler zeigt dies, wie wichtig das Anliegen der Demonstrierenden ist und dass die Landesregierung sich der Brisanz der Kürzungen bewusst ist.
Die AWO im westlichen Westfalen bringt heute allein 5000 Menschen nach Düsseldorf, um ein starkes Zeichen für die Bedeutung einer gut ausgebauten sozialen Infrastruktur zu setzen. Besondere Unterstützung erfährt die AWO Ruhr-Lippe-Ems in Kamen durch Bürgermeisterin Elke Kappen. Sie übernimmt die Notbetreuung in der Kita Atlantis, um die Belastung für Eltern abzufedern und ein starkes Signal zu setzen. Kappen betont, dass die geplanten Kürzungen die soziale Struktur gefährden und zukünftigen Generationen wichtige Chancen nehmen würden.