SPD Mitte pflanzte Bäume für zwei verstorbene Ehrenämtler aus Überzeugung
Kamen. „Eine wunderbare Erinnerung“, freut sich Doris Redlin über die Erle, die künftig an ihren im letzten Jahr verstorbenen Ehemann Ulli Redlin erinnert, einen der Einsatz für die Feuerwehr ein Leben lang verkörperte. Eine Weide nebenan im städtischen Erinnerungswald in Methler trägt das Erinnerungsschild für Heinz Weinberger, Bergbaugewerkschafter, ehemaliger Monopol-Betriebsrat, Ratsmitglied und ganz nebenbei auch noch über Jahre Unterstützer des SGV. Für beide pflanzte die SPD Kamen-Mitte Erinnerungsbäume.
„Wir haben uns ganz bewusst für solch eine nachhaltige Form der Würdigung besonders engagierter Sozialdemokraten entschieden,“ erzählt Gökcen Kuru, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Kamen-Mitte. An diesem Tag wurden am Telgei in Methler insgesamt mehr als 40 Bäume gepflanzt, nicht immer für Verstorbene, manchmal auch für Jubiläen oder für junge Kamener, die neu ins Leben getreten sind. Der Stellvertretende Bürgermeister Manfred Wiedemann begrüßte die Baumpaten und ihre Begleiter, die ein Stück Erinnerung verbinden mit nachhaltiger Förderung der Umwelt.
Für den im Alter von 88 Jahren verstorbenen Heinz Weinberger griff Manfred Wiedemann auch selbst zum Spaten. Er war als Monopol-Betriebsratsvorsitzender Nachfolger von Heinz Weinberger in diesem Amt. Mit Theo Wältermann half ein weiterer Sozialdemokrat mit Bergbauvergangenheit dabei, das Bäumchen für den IGBCE-Funktionär, ins Erdreich zu bringen. Heinz Weinberger lag auch nach der aktiven Bergbauzeit der Einsatz für die Bergbaukollegen am Herzen, auch im Freizeitbereich als Organisator ungezählter Skatturniere. Im Rat setzte er sich für seine Stadt ein, in den Wäldern der Region pflegte er für den SGV die Wanderwege.
Den Pflanzeinsatz für Ulli Redlin begleitete neben seiner Frau auch Tochter Eva. Auch Ulli Redlin engagierte sich in der SPD, vor allem aber in der Feuerwehr, hauptberuflich wie nebenamtlich. Neben hauptamtlichen Stationen, die ihn bis ins Amt eines Branddirektors führten, war Ulli Redlin auch auf lokaler Ebene, im Kreis und im Regierungsbezirk aktiv. In Krisenstäben und Einsatzleitungen meisterte er manche große Lage mit, war unter andrem beim Elb-Hochwasser 2013 dabei. Vor allem aber war er bis zu seinem frühen Tod mit 65 Jahren als Kamerad überaus geschätzt.
Darüber, dass für beide nun Erinnerungsbäume wachsen können, freute sich am Telgi auch Brigitte Langer, Stellvertretende Vorsitzende des SPD-Ortsvereins kamen-Mitte. Die Stadtverwaltung hatte die Pflanzaktion perfekt organisiert und begleitete sie mit Fachleuten, die auch mal helfend mit anpackten.