Lichterfahrt der Trecker rollt erstmals nach Südkamen
von Christoph Volkmer
Kamen. Die in der Zeit der Corona-Pandemie eingeführten Lichterfahrten gehen in eine neue Runde. So haben Landwirte aus Kamen, Bergkamen und Umgebung wieder eine Tour mit beleuchteten Landmaschinen geplant. Die diesjährige Fahrt in Form eines Demonstrationszuges soll am Sonntag, 22. Dezember, gegen 17 Uhr an der Gesamtschule in Kamen starten und auf dem Areal des Schützenvereins Overberge enden.
Bereits im vergangenen Jahr rollten die Weihnachtstrecker an einem Abend durch die beiden Nachbarstädte. Dieses Mal werden auf der rund 29 Kilometer langen Route Ziele angesteuert, die im Vorjahr aus organisatorischen Gründen nicht oder noch nie angefahren wurden. Dafür entfallen populäre Ziele.
Hohe Auflagen für die Sicherheit
„Wir umfahren in diesem Jahr bewusst größere Veranstaltungen wie laufende Weihnachtsmärkte, denn die hohen Auflagen im Bereich der Sicherheit, die eine Fahrt vorbei an solchen Attraktionen erfordern, können wir personell gar nicht leisten“, erklärt der Bergkamener Landwirt Jürgen Grothaus, der wieder als Veranstaltungsleiter der Tour agiert. Organisiert hat Grothaus die rollende Demonstration am 4. Advent erneut mit dem Kamener Landwirt Frank Bowinkel: „Wir lassen quasi die Zentren der beiden Städte aus und konzentrieren uns auf die Stadtteile.“
Eine Premiere der Weihnachtstrecker wird es durch die veränderte Route beispielsweise in Südkamen geben. Wegen der Berücksichtigung dieser Randbereiche wird die Strecke statt der rund 19 Kilometer im Jahr 2023 nun etwa zehn Kilometer länger ausfallen.
Dabei wird es im Streckenverlauf einige Bereiche geben, in denen die landwirtschaftlichen Fahrzeuge etwas schneller fahren, weil nicht damit zu rechnen ist, dass beispielsweise in der Südkamener Spange oder aber auf dem Westenhellweg zwischen Bergkamen-Heil und Bergkamen-Rünthe viele Menschen stehen werden.
„Es ist uns leider nicht möglich, überall vorbeizufahren, aber dafür kommen wir in andere Ecken. So haben sich doch einige im letzten Jahr beschwert, dass wir nicht durch Oberaden gefahren sind. Das machen wir jetzt wieder“, kündigt Grothaus an.
40 bis 60 Schlepper bei der Demonstration
Die Organisatoren rechnen mit 40 bis 60 Schleppern, die an der mehrstündigen Demonstration teilnehmen werden, um auf ihre die Existenzängste aufmerksam machen. Denn viel hat sich aus Sicht der Landwirte in den vergangenen Jahren noch nicht gebessert. Die scheidende Regierung hat beispielsweise 17 Vorgaben für die Landwirtschaft abgeschafft und 174 geschaffen. „Bürokratieabbau sieht anders aus“, meint Bowinkel dazu.
Ein ganz aktuelles Ärgernis ist das geplante Mercosur-Abkommen der EU mit Südamerika. In den geplanten Handelsbedingungen sehen die Landwirte eine Gefahr für regionale Landwirtschaft und Standards. „Das geht nicht, denn dann müsste dort unter den gleichen strengen Regeln produziert werden wie hier“, sagt Bowinkel. Die Notwendigkeit, auf die unterschiedlichen Probleme aufmerksam zu machen, sei also weiterhin gegeben, erklären die beiden Landwirte.
Da die Trecker-Tour nach den vorher geplanten Aktionen in Unna und Werne die letzte des Jahres für die heimischen Landwirte darstellen wird, ist am Zielpunkt in Overberge für die Teilnehmenden noch ein Beisammensein mit Heißgetränken und Würstchen geplant.
Fahrt durch Heeren-Werve am 15. Dezember
Der Stadtteil Heeren-Werve wird bei der Tour am 22. Dezember nicht berücksichtigt. Dennoch wird dort eine Lichterfahrt stattfinden, denn die erstmals in einem Teil von Unna stattfindende Tour startet am 15. Dezember um 17 Uhr in Heeren und beinhaltet zum Auftakt eine größere Runde durch den Stadtteil.
Zeitabgaben, wann die Trecker bei beiden Touren in etwa an den unterschiedlichen Orten eintreffen, und die kompletten Routen werden die Landwirte wie im Vorjahr rechtzeitig vor der Fahrt veröffentlichen. Diese Informationen finden Sie dann auch bei KamenWeb.de
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