Erste Interessenten aus der Gastronomie sind in den vergangenen Tagen bereits in der Schützenheide gewesen, um sich über das Objekt zu informieren. Kurz zuvor hatte der Schützenverein den bisherigen Pächtern fristlos gekündigt. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de
von Christoph Volkmer
Kamen/Bergkamen. Der Schützenverein Kamen ist nach der Kündigung des Pachtverhältnisses mit dem Ehepaar Kawas intensiv auf der Suche nach neuen Gastronomen für die Schützenheide. Seitdem die Trennung am Wochenanfang bekannt gegeben worden ist, steht beim ersten Vorsitzenden des Vereins das Telefon nicht mehr still.
Allein an den beiden ersten Tagen nach der Bekanntgabe habe er weit über 200 Telefonate geführt, schildert Maik Kosalla. Darunter Gespräche mit Interessierten, die sich zutrauen, die Gastronomie zu übernehmen, ebenso wie mit Menschen, die die Schützenheide für ihre Veranstaltungen gebucht haben.
Erste Bewerber vor Ort
Zwischendurch hat der Vorsitzende des Schützenvereins bereits die ersten Kandidaten für eine Übernahme durch das Gebäude geführt. Weitere Termine stehen in den nächsten Tagen an. Kosalla freut sich dazu über zusätzliche Bewerber. Bis es so weit ist, und neue Pächter gefunden sind, wird der Schützenverein die Gastronomie in Eigenregie führen. Das ist schon angelaufen, so hat jüngst ein Trauercafé stattgefunden, zudem läuft der Betreib auf den Kegelbahnen laut Kosalla wie gewohnt weiter.
„Es ist und bleibt eine beliebte Gastronomie und ist für viele auch attraktiv, nicht zuletzt, weil es viele Veranstaltungen gibt“, ist Kosalla von der hohen Anzahl an Anfragen nicht überrascht. Neben den Veranstaltungen des Schützenvereins wird die angrenzende Multifunktionshalle gern für die Ausrichtung von Hochzeitsfeiern genutzt.
Hanadi und Khaled Kawas - hier mit Maik Kosalla - waren erst im Oktober 2023 in der Schützenheide gestartet. Archiv-Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de
Bereits geplante Veranstaltungen des Vereins, wie das Konzert von Burning Heart am 30. April, sowie der Osterdämmerschoppen am Karsamstag finden wie geplant statt. Kosalla hofft, dass spätestens bis dahin ein neuer Pächter gefunden ist.
Für das Aus der bisherigen Gastronomen nach 16 Monaten gibt es mehrere Gründe. „Das libanesische Essen ist bei der Bevölkerung nicht gut angekommen und insgesamt war die Qualität der Speisen nicht so gut, sodass die Unzufriedenheit auf beiden Seiten immer größer geworden ist“, bedauert der Vorsitzende.
Immer wieder seien Vereinbarungen nach verschiedenen Besprechungen getroffen worden, letztlich aber sei die Situation seit längerer Zeit festgefahren gewesen. „Nachdem es dann noch zu familiären Veränderungen bei den Pächtern kam, war uns klar, dass es nicht mehr besser werden konnte. Daher haben wir uns entschieden, das Pachtverhältnis zu beenden“, sagt Kosalla.
Eine Entscheidung, mit der letztlich beide Seiten einverstanden gewesen seien, stellt Kosalla klar: „Wir waren nicht auf Kriegsfuß, denn wir haben uns auf menschliche Art und Weise gut verstanden. Auch die Kündigung wurde angenommen und der Vertrag ganz friedlich beendet.“
Eine einvernehmliche Trennung bestätigt auf Anfrage auch Wirtin Hanadi Kawas: „Die Belastung für uns war am Ende einfach zu hoch.“
Bekanntlich hat die Familie neben der Arbeit in der Schützenheide weiterhin in Bielefeld ein Geschäft und eine Produktion für süßes Gebäck geführt. „Dazu habe ich sechs Kinder und wir hatten ein ständiges Hin und Her zwischen Bergkamen und Bielefeld. Das war seelisch und körperlich einfach nicht mehr zu schaffen“, erklärt die Gastronomin, die sich nun wieder mehr auf ihre Familie und das Geschäft in Bielefeld konzentrieren möchte.
Per Aushang werden Besucher am Gebäude über die aktuellen Entwicklungen informiert. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de
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