Zwei Kamener Familienunternehmen arbeiten künftig zusammen. Am 1. April verschmelzen der Meisterbetrieb Wolff und die Firma John zu einer Einheit. Patrick John (Mitte) und Vater Peter John freuen sich auf Katja Wolff und ihr Team. Fotos: Christoph Volkmer für KamenWeb.de
von Christoph Volkmer
Kamen. Aus zwei bekannten Kamener Familienunternehmen wird ein Betrieb. Am 1. April verschmelzen der Meisterbetrieb Wolff und die Firma John GmbH zu einer Einheit. Durch die Übernahme sollen Wissen, Erfahrungen und Ressourcen zukunftssicher gebündelt werden.
In einer der größten Bäder-Ausstellungen in der Gegend gibt es viel zu entdecken. Nach dem Großbrand an der Gutenbergstraße Ende September vergangenen Jahres geht es für das Team der Firma Wolff nun dauerhaft im Umfeld des Technoparks weiter. „Das Feuer hat zu vielen Veränderungen in unserem Geschäftsbetrieb geführt, denn plötzlich hatten wir kein Lager mehr und keine Ausstellung“, schilderte Geschäftsführerin Katja Wolff.
Weil die Räumlichkeiten am 1974 in Betrieb genommenen Firmensitz nicht mehr nutzbar sind, erfolgte noch in 2024 der Umzug zur Konrad-Zuse-Straße, in unmittelbare Nachbarschaft des von Werner John gegründeten Betriebs für Sanitär und Heizung. „Wie lange wir bleiben, stand im November noch gar nicht fest. Ich musste mich erst einmal sortieren und nach acht Wochen im Homeoffice wieder irgendwo ankommen“, so Katja Wolff beim Pressetermin zur Übernahme. Die Kundschaft war schon vor Wochen in einem Anschreiben über die bevorstehenden Veränderungen informiert worden.
Auf eine vergleichbare Historie wie der Familienbetrieb Wolff kann ebenso die Firma John zurückblicken. 2015 zog der 1977 gegründete Betrieb vom Stammsitz am Mühlentorweg zur Herbert-Wehner-Straße 9 um, wo auf über 500 Quadratmetern eine moderne Ausstellungsfläche entstanden ist. 2017 - passend zum 40-jährigen Bestehen der Firma John - wurde die „Bäderschmiede am Förderturm“ offiziell eröffnet.
Patrick John, der den Installations- und Heizungsbaubetrieb zusammen mit seinem Vater Peter John führt, freut sich, dass aus den anfänglichen Gesprächen und Überlegungen über eine Kooperation mit dem neuen Nachbarn mehr geworden ist. „Man kannte sich natürlich schon vorher. Grundsätzlich ist das Verhältnis der Monteure in Kamen auch deutlich besser als in anderen Städten“, sagte Patrick John. Auch Katja Wolff berichtete von einer großen Anteilnahme und Hilfsangeboten anderer Betreibe nach dem verheerenden Feuer.
Zuwachs in der Bäderschmiede am Förderturm
Zusammen mit dem Team, das mit Katja Wolff nun an Bord der Bäderschmiede kommt, gehört der Betrieb mit 40 Mitarbeitenden nun zu den größten in diesem Bereich im Kreis Unna. Während Katja Wolff ihr gewohntes Arbeitsumfeld in einem neuen Büro finden wird, starten auch Monteure wie Installateur- und Heizungsbaumeister Robin Kraatz ab Anfang April für den neuen Arbeitgeber durch.
Der Blick bleibt in Zeiten anhaltenden Fachkräftemangels zudem auf den eigenen Nachwuchs gerichtet. Zusammen mit zwei Auszubildenden, die von Wolff zu John wechseln, werden am Standort nun insgesamt sieben Nachwuchskräfte in verschiedenen Lehrjahren geschult. „Wenn man sonst keine Fachkräfte findet, muss man sie ausbilden“, so Patrick John. Schon im August starten dann drei weitere Anlagenmechaniker ihre Ausbildung im Schatten des Förderturms.
Ab 1. April arbeitet Katja Wolff offiziell für die John Installations- und Heizungsbaugesellschaft.