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    Gruß zu Ostern: Eine neue Hoffnung

    Eine biblische Landschaft im Death Valley National Park in den USA. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.deEine biblische Landschaft im Death Valley National Park in den USA. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

    Die Landschaft ist biblisch. Sanddünen erstrecken sich soweit das Auge reicht. Der Himmel ist wolkenlos. Am Horizont geht eine rötlich glühende Sonne auf. Inmitten dieses Bildes funkelt etwas Glänzendes. Es sind die zwei Roboter C3PO und R2-D2, die sich auf dem Wüstenplanet Tatooine für eine Rettungsmission verirrt haben. So beginnt die klassische Star-Wars-Saga, die genau mit dieser Episode – »eine neue Hoffnung« (1977) – vor nun fast fünfzig Jahren die Kinoleinwände eroberte und seither aus dem Sciencefiction-Universum nicht mehr wegzudenken ist.

    Das Mittelfenster in der Pauluskirche Kamen zeigt Christus, den Auferstandenen. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.deDas Mittelfenster in der Pauluskirche Kamen zeigt Christus, den Auferstandenen. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.deDie Handlung der Saga ist denkbar einfach: Der Kampf von gut gegen böse. Das gewaltige Imperium regiert mit eiserner Hand überall in der Galaxie. Die Rebellen sind ermattet und kaum mehr in der Lage, gegen diese Übermacht anzukämpfen. An der Spitze steht ein despotischer Imperator, der seinen rigorosen Willen durch seinen hartherzigen Gefolgsmann, dem dunklen Lord Darth Vader umsetzen lässt.

    Inmitten dieser Düsternis tritt ein neuer Held – die verkörperte neue Hoffnung – hervor. Es ist der junge Luke Skywalker, der sich Episode für Episode durch das Machtlabyrinth des Imperiums hindurchkämpft und am Ende auf den dunklen Lord trifft, der sich als sein Vater zu erkennen gibt. Das Gute und das Böse sind offensichtlich keine strikten Gegensätze, sondern miteinander verbunden.

    Die Geschichte von Star Wars ist eine Hoffnungsgeschichte, die bildgewaltig mit fernen Planeten, futuristischen Raumschiffen und dem immerwährenden Kampf für das Gute bis heute zum Staunen und Träumen einlädt. Solch eine Hoffnungsgeschichte passte gut in die damalige Zeit: in das Ende der 1970er Jahre, der Hochzeit des Kalten Krieges.

    Geschichten voller Hoffnung

    Und auch heute sind Hoffnungsgeschichten gefragt. Die Welt hat sich gefühlt zu einem Ort gewandelt, in dem die zarte Flamme der Hoffnung zu erlöschen droht. Zu düster scheinen die Zukunftsszenarien zu sein, die auf uns zukommen. Wir erleben eine Zeit, die im Zeichen multipler Krisen und Konflikte steht; eine Zeit, die gerade deshalb nach einer neuen Hoffnung verlangt.

    Die biblische Ostererzählung ist indes eine alte Hoffnungsgeschichte; freilich aber keine »veraltete« Hoffnungsgeschichte. Nachdem die Flamme der Hoffnung erloschen war, Jesus am Kreuz den Tod erlitt, ist doch am übernächsten Tag das Grab leer. Unter den Jüngern macht sich eine neue Hoffnung breit.

    Beim Evangelisten Lukas wird – jenseits dieses mysteriösen Bildes vom leeren Grab – noch eine weitere Geschichte erzählt; die Geschichte vom Gang nach Emmaus. Lukas erzählt, wie zwei der Jünger sich auf den Weg dorthin machen. Am Wegesrand treffen sie auf einen fremden Wanderer, der mit ihnen geht, sich all ihren Kummer anhört und so die Last des Schweren auch ein Stück weit mit auf seine Schultern nimmt. In Emmaus angekommen wird den Jüngern gewahr, dass der Fremde der Auferstandene selbst ist.

    Der Gang nach Emmaus ist eine eindrückliche Hoffnungsgeschichte, weil er wunderbar symbolisiert, was Hoffnung im Kern ausmacht. Und bei alledem sind zwei Punkte besonders hervorzuheben. Erstens: Hoffnung ist ein Gefühl, das nach Resonanz sucht, das also nicht bei sich bleibt, sondern den Blick auf die Gemeinschaft richtet. Zweitens: Hoffnung ist eine Dynamik, die etwas in Bewegung setzt und damit am Ende Veränderung schafft.

    Überall, wo wir Hoffnung finden oder auch nur erahnen, sind diese beiden Facetten wirksam: die Gemeinschaft und der Wille zur Bewegung. Das gilt auch für die Star Wars Saga. Nicht Luke Skywalker allein bringt das übermächtige Imperium zu Fall; an seiner Seite sind viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die sich mit ihm auf den Weg machen. Am Ende tritt auf diesen galaktischen Gang nach Emmaus auch sein Vater hinzu.

    In Zeiten, in denen die zarte Flamme der Hoffnung zu erlöschen droht, ist es wichtig, sich an diese zwei Grunddynamiken der Hoffnung zu erinnern. Denn Gemeinschaft und der Wille zum gemeinsamen Unterwegssein sind nicht Lichtjahre von uns entfernt, sondern liegen direkt vor unserer Haustür.

    Ich wünsche uns allen frohe und hoffnungsbringende Ostern!

    Ihr und Euer Dr. Niklas Peuckmann (Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Kamen)

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