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    Schüler lernen im Jugendrat Basis der Demokratie hautnah kennen

    44 Jugendliche von den Kamener weiterführenden Schulen trafen sich am Donnerstag zur diesjährigen Sitzung des Kamener Jugendrates. Foto: AG44 Jugendliche von den Kamener weiterführenden Schulen trafen sich am Donnerstag zur diesjährigen Sitzung des Kamener Jugendrates. Foto: AG

    Kamen. (AG) 44 Schüler der Kamener weiterführenden Schulen erlebten am Donnerstag in der diesjährigen Sitzung des Kamener Jugendrates, den die Friedrich-Ebert-Stiftung auch in der Sesekestadt ins Leben rief, hautnah mit, wie Kommunalpolitik funktioniert. Die fiktive
    Sitzung ermöglichte den Jugendlichen Einblicke in die Basis der Demokratie.

    Um die Jugendratsitzung möglichst authentisch zu gestalten, nahm auch die Verwaltungsspitze teil, geleitet wurde sie wie eine echte Ratssitzung von Bürgermeisterin Elke Kappen. Zwölf Anträge hatten die Schüler mit ihren Lehrern im Vorfeld der Abschlussveranstaltung im Ratssaal ausgearbeitet, die „wie im richtigen Leben“ ordnungsgemäß auf die Tagesordnung gesetzt und abgestimmt wurden. Darunter waren skurrile und schlicht unrealisierbare Anträge wie die Einrichtung gleich mehrerer arabischer Moscheen oder der Bau eines Multiplex-Kinos in der Stadt, aber auch durchaus ernstzunehmende und kreative Anträge, wie etwa auf einen einjährigen Erlass der Gewerbesteuer für Neuansiedlungen, um die Wirtschaft anzukurbeln, auf die Einrichtung überdachter Bushaltestellen oder ein Parkverbot in der Märkischen Straße in Heeren, um dem stockenden Busverkehr, der Behinderung von Rettungskräften und der Unfallgefahr durch eine verstellte Sicht entgegenzuwirken. Dieser Antrag wurde letztlich in einen Prüfauftrag umgewandelt, der in einer gesonderten Abstimmung vom Jugendrat angenommen wurde.

    Auch die Qualität der Straßen auf Kamener Stadtgebiet hatten die Jugendlichen im Visier und beantragten eine umfassende Schlaglochsanierung. Die Kosten dafür, die die Schüler im Vorfeld auf mehrere Hunderttausend Euro bezifferten, sollten aus den Überschüssen des Eigenbetriebs Stadtentwässerung finanziert werden. Erster Beigeordneter Dr. Uwe Liedtke erklärte den „Ratsmitgliedern“, dass die Stadt schon seit Jahren entsprechend verfahre, rund 180.000 Euro, so Liedtke, würden jährlich in die Sanierung der städtischen Straßen fließen. Der Antrag wurde dann auch einstimmig angenommen. Um die City zu beleben, schlugen die Schüler vor, Gespräche mit Vermietern von Leerständen zu führen und diese für kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen oder Ausstellungen zu nutzen. Hier bissen die Antragssteller auf Granit: Bei der Abstimmung bekam er kein grünes Licht. Was insofern eine lustige Note bekommt, als das der richtige Kulturausschuss dieser Maßnahme bereits zugestimmt hat, wie Beigeordnete Ingelore Peppmeier bemerkte. Für Stimmung in der Innenstadt sorgen soll einem Antrag der Fraktion „All Rights“ auch ein großes Sommerfest auf dem alten Markt für 14- bis 25-Jährige sorgen. Die Gesamtkosten für Musiker, Technik, Infrastruktur, Security und Personal hat die Fraktion auf „bescheidene“ 15.000 bis 50.000 Euro kalkuliert – ein breiter Spielraum, immerhin. Der Antrag wurde mit Blick auf die Stadtkasse dahingehend modifiziert, dass die Party statt jährlich nur einmal im Jahr steigen solle und daraufhin angenommen.

    Auch noch nach knapp zwei Stunden Sitzung war bei den Jugendlichen durchaus eine interessierte Stimmung erkennbar. Zahlreiche Wortbeiträge der Mädchen und Jungs zeigten deutlich, dass sie sich alles andere als gelangweilt hatten, und auch aus den anschließenden Gesprächen auf dem Flur hörte man deutlich heraus, dass die Schüler bei der Aktion eine Menge „mitgenommen“ hatten.

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