Mischa Kreft, Ehefrau Gertrud und Tochter Kelly waren jüngst noch auf der Pflaumenkirmes dabei. Jetzt kommt die Schaustellerfamilie aus Duisburg zur Herbstkirmes nach Kamen. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de
von Christoph Volkmer
Kamen. Wenn der Severinsmarkt ab Freitag, 17. Oktober, bis Montag, 20. Oktober, wieder in die Innenstadt lockt, ist auch bei der Schaustellerfamilie Kreft mit dem „Love Express“ dabei. Mischa Kreft und Ehefrau Gertrud, gebürtige Wendler, blicken bereits auf eine lange Tradition im Schaustellergeschäft zurück. Tochter Kelly, die jüngst ihren 14. Geburtstag gefeiert hat, stellt bereits die sechste Generation in der Kirmesfamilie.
Der 1979 gebaute „Love Express“ ist seit gut einem Jahrzehnt auf der Herbstkirmes in Kamen gesetzt. Auch bei der Frühjahrkirmes ist die Familie aus Duisburg regelmäßig am Start. Alle zwei Jahre dreht der „Love Express“, den viele auch als „Musik Express“ kennen, dann zusätzlich seine Runden auf der Pflaumenkirmes.
Der „Love Express“ ist ein echter Hingucker und auf Volksfesten sehr beliebt. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de
In diesem Jahr sei die Kirmes in Mether sehr gut gelaufen, bis auf den Sonntag, der nahezu komplett ruhig geblieben sei. „Der Freitag und Samstag waren top. Für Sonntag gab es eine schlechte Vorhersage, vielleicht sind deshalb viele zu Hause geblieben“, so Mischa Kreft.
Immer wieder Ortswechsel
Zum Kirmesdasein gehören für die Familie ständige Ortswechsel, diese bedeuten für Tochter Kelly auch regelmäßige Schulwechsel. Beim Aufenthalt in Kamen geht Kelly in Werne auf die Schule, da sich nach dem Stopp in Kamen dort das größte Volksfest an der Lippe, besser bekannt als Sim-Jü, anschließt.
Auf der Kirmes übernimmt die Tochter beispielsweise den Verkauf von Fahrchips und tätigt auch die typischen Kirmes-Ansagen. Ans Steuer des Fahrgeschäfts, dessen Gondeln sich nach Messungen bis zu 50 Stundenkilometer schnell drehen können, darf die Schülerin noch nicht.
Bei der Severinskirmes ist der „Love Express“ auf dem Alten Markt ein Publikumsliebling. „Das ist für viele einfach Kult, weil viele damit auch Erinnerungen aus der eigenen Kindheit verbinden.“ Auf der anderen Seite steht das Fahrgeschäft auch bei der Jugend hoch im Kurs. „Wir fahren Familie und Jugend“, sagt der 51-jährige Schausteller mit Stolz.
Kleine Volksfeste sind wichtig
Die Herbstkirmes in der Sesekestadt gehört bekanntlich nicht zu den ganz Großen in der Umgebung, ist aber für die Schaustellerfamilie dennoch sehr wichtig. „Gerade diese kleineren, traditionellen Veranstaltungen brauchen wir. Wenn diese nicht stattfinden, stellt sich für die Hälfte der Schausteller die Frage, was sie alternativ machen sollen, denn bei Großveranstaltungen wie der Cranger Kirmes gibt es nicht für alle Platz, um dabei sein zu können. Genau deshalb müssen solche Veranstaltungen am Leben erhalten werden“, unterstreicht Mischa Kreft.
In der Schaltzentrale: Gertrud Kreft und Tochter Kelly arbeiten oft gemeinsam. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de






