Kamen. Die diesjährige interkulturelle Woche in Kamen ist an diesem Wochenende zu Ende gegangen. Den Abschluss bildete wie immer der Tag der offenen Moschee am Freitag, dem 3. Oktober – dem Tag der Deutschen Einheit. Auch nicht-muslimische Gäste waren herzlich eingeladen, sich die beiden Moscheen in Kamen anzuschauen. Alle Interessierten wurden freundlich mit Tee und Gebäck begrüßt.
Der sonnige Auftakt der Interkulturellen Woche 2025 fand am Samstag, den 20. September, in der Fußgängerzone von Kamen statt. Bürgermeisterin Elke Kappen begrüßte die Gäste, danach folgte ein buntes Musikprogramm: der Kinderchor der Diesterweg-Grundschule, der Kamener Chorleiter und Komponist Reinhard Fehling, Dimitri Demchenko von der Musikschule und der Liedermacher Andy C. Zwischen den Programmpunkten sorgte Ferit Altas vom Jugendkulturcafé als DJ mit interkultureller Musik für eine lebhafte Stimmung.
Beim internationalen Buffet präsentierten die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen würzige Salate, Teigtaschen sowie süße Kuchen und Naschereien – die Besucher konnten sich durch verschiedene Geschmacksrichtungen aus aller Welt probieren.
Da die Interkulturelle Woche traditionell am Weltkindertag eröffnet wird, hatten die Bildungsstätte Familienbande und das offene Atelier Kamener KunsTraum besonders für Kinder ein buntes Angebot zum Zeichnen und Basteln vorbereitet. Es wurden Stoffbeutel verziert, mit Lavendel gefüllt oder erste Manga-Zeichnungen erstellt. Beliebt wie jedes Jahr war das Kinderschminken. Die Erwachsenen nutzten die Gelegenheit, sich mit den ehrenamtlichen Organisatoren vom Bündnis #Vielfalt verbindet Kamen, Pro Mensch e.V., Zivilcourage für Kamen, Omas for Future und Vertretern des Integrationsrates auszutauschen.
Am Sonntag, den 21. September, folgte die Lesung „Wenn Hoffnung dein Zuhause ist“ in der Stadtbücherei Kamen. Die Kamener Autoren Bilitis Naujoks und Bernhard Büscher, beide Mitglieder im PEN Deutschland, sowie der Schriftsteller und Maler Gerd Puls aus Heeren lasen Auszüge aus ihren Büchern zum Thema Flucht und Vertreibung.
Beim Offenen Treff für ukrainische Geflüchtete und Gäste am 23. September im evangelischen Gemeindehaus spielte das Musiker-Ehepaar Mariia und Dimitri Demchenko traditionelle Musik aus der Ukraine. Beide unterrichten inzwischen an der Musikschule Kamen, er Akkordeon, sie das ukrainische Zupfinstrument Bandura. Zum Ende des Konzertes waren die Besucher sogar zum Mitsingen eingeladen.
Eine weitere Lesung „zwischen Dystopie und Utopie“ fand am Donnerstag, dem 25. September, in der VHS Kamen-Heeren statt. Die Autorinnen und Autoren Stella Gaitano und Mubeen Khishany vom Writers-in-Exile-Programm von PEN Deutschland sowie Menschenrechtsaktivist Lesker Acar trugen ihre meist autobiografischen Texte in ihrer Heimatsprache vor; die Veranstalter übersetzten sie ins Deutsche. Der Künstler Burhan Isaa präsentierte mit Übersetzer seine farbintensiven Bilder. Die Künstler, die ihre Heimat verlassen mussten – unter anderem Irak, Kurdistan, Syrien und Südsudan – machten den Abend zu einem tief berührenden Erlebnis.
Mit dem Café International am Sonntag, dem 28. September, schufen die Initiativen Pro Mensch und Zivilcourage für rund 80 Gäste einen Vormittag voller Begegnung und Freundschaft. Menschen aus aller Welt tauschten sich aus, lachten und knüpften neue Kontakte. Das Team Kochen International bereitete ein internationales Buffet zu, vom Bananenbrot bis zu würzigem Couscous. Die musikalische Begleitung durch Flötistin Ina Herkenhoff und Cellistin Laila Kirchner machte den Vormittag besonders.
Vor zehn Jahren fand das erste Café International statt – und bis heute ist es das Herzstück des ehrenamtlichen Engagements von Pro Mensch und Zivilcourage, um Menschen in Kamen mit unterschiedlicher Herkunft zusammenzubringen.
Die diesjährige interkulturelle Woche hat mit ihren vielfältigen und gut besuchten Veranstaltungen erneut gezeigt, wie bunt und herzlich die Stadtgesellschaft in Kamen ist.






