Ordnungsdezernentin Hanna Schulte, Landrat Mario Löhr, KPB-Abteilungsleiter Torsten Juds und Bürgermeisterin Elke Kappen (v.l.) beglückwünschten Martina Klenner-Grauwinkel (3.v.l.) zum Antrittsantritt als neue Bezirksbeamte für die Kamener Innenstadt. Foto: AG
Kamen. (AG) Ab sofort hat die Kamener City einen weiblichen „Dorfsheriff“: Polizeihauptkommissarin Martina Klenner-Grauwinkel löst Frank Ellerkmann, der in Pension geht, im Bezirk Kamen-Nordost als Bezirksbeamtin ab. Die 56-Jährige aus Hamm ist in der Sesekestadt längst keine Unbekannte und auch sie kennt ihr künftiges Revier – und weiß auch, dass es kein einfaches ist.
Insofern sei es kein Schock für sie gewesen, als sie ihre ersten Wachdienste in der City schob, etwa an den brenzligen Stellen wie der Trinkerecke am Marktbrunnen oder am Willy-Brandt-Platz. Die notorischen Pappenheimer kennt sie spätestens seit ihren ersten gemeinsamen Streifen mit dem Kommunalen Ordnungsdienst, die sie schon seit September letzten Jahres geht. Im Kamener Streifendienst ist sie bereits seit 1993 unterwegs, nachdem sie ihre Ausbildung in Selm und anschließend mehrere Dienstjahre in Bonn absolvierte. Eine gründliche Vorbereitung auf ihren künftigen Arbeitsplatz dürfte damit gewährleistet sein. Aber auch mental und körperlich gerüstet müsse man als Bezirksdienstbeamter sein, beschreibt Torsten Juds, Abteilungsleiter Polizei bei der Kreispolizei Unna die Jobvoraussetzungen für den „Dorfsheriff“. Daher sei es in der Vergangenheit keine gute Idee gewesen, die Bezirksdienststellen mit älteren oder nicht mehr ganz gesunden Mitarbeitern zu besetzen. Mittlerweile sei man bei der Kreispolizei zu der Überzeugung gekommen, dass die Bezirksbeamten sowohl körperlich, als auch verbal durchsetzungsfähig sein müssen. Dass ein dickes Fell teils auch dazu gehört, verstehe sich von selbst. Und: er oder sie müsse mit allen gesellschaftlichen Gruppen klarkommen – was manchmal auch nicht ganz einfach ist. Kreisweit gibt es insgesamt 31 Bezirksbeamte, pro 10.000 Einwohner muss ein wachdiensthabender Beamter vor Ort sein.
Man sei seitens der Kreispolizei froh, dass alle Stellen besetzt seien, genügend Anwärter auf die Stellennachfolge gebe es auch, sagt Juds. Auf Kamener Stadtgebiet gibt es vier Bezirksbeamte, zwei für die Innenstadt und jeweils einer für die Stadtteile Methler und Heeren, hinzu kommt der Bezirksdienstleiter. Sie seien wichtige Ansprechpartner für die örtliche Bevölkerung, hielten informationellen Kontakt etwa zu Schulen, Kindergärten, Seniorenheimen oder kommunalen Vertretern und kümmerten sich eben auch um die Marktszene. Insofern könne es schon aufgrund der Örtlichkeiten zu Überschneidungen mit den spezifischen Aufgaben des Ordnungsdienstes kommen – was aber nicht schlimm ist, denn die enge Zusammenarbeit zwischen beiden Ordnungsinstanzen sei durchaus nicht unerwünscht und habe für positive Resonanz aus der Bevölkerung gesorgt, wie Bürgermeisterin Elke Kappen betont. „Das Sicherheitsgefühl in der Innenstadt hat sich durch die verstärkte Präsenz deutlich verbessert“, so die Bürgermeisterin. Insbesondere in Zeiten immer weiter um sich greifender Respektlosigkeit sei es wichtig, durch einen verstärkten Wachdienst Störenfrieden deutlich sichtbare Grenzen zu setzen und für Sicherheit und Ruhe zu sorgen, so Kappen.






