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    Foto: Kraftklub (C) Iris Edinger www.iris-edinger.de

    von Dominik Wehberg - Blog | Cyanizer

    Dortmund. Als ich am Freitag dem 02.11 zur Arbeit kam, wusste ich noch nicht so recht, was ich mit dem bevorstehenden Wochenende anfangen werde. Definitiv früh ins Bett, nahm ich mir vor - so kam es jedoch nicht. Unverhofft erhielt ich eine SMS von einem guten Freund, der mich fragte, ob ich nicht Lust hätte mit ihm zum Kraftklub Konzert in der Westfalenhalle zu kommen. Da Monatsanfang war, konnte ich es mir locker leisten, und besser als Zuhause rumzuhängen war es natürlich allemal. Um mich auf den Abend einzustimmen startete ich meinen Mp3-Spieler, und die Stimmung wuchs. Kurz via SMS verständigt, wann und wo man sich trifft, und die Zeit verging wie im Flug.
    Nach Feierabend ging es sofort zur Westfalenhalle, wo bereits einige Menschen bereits anstanden. Leider wusste ich nur nicht, wo die anderen geblieben sind. Zur Krönung begann es zu regnen. Toll - erkältet war ich schließlich schon. Die Schlange wuchs bis zur U-Bahn-Haltestelle und kam mir dadurch bedrohlich nah. So ohne Ticket wollte ich auch nicht anstehen, wenn der Einlass bevorstand. Die anderen fanden mich relativ zügig, und ich konnte noch meine Tasche mit ins Auto packen. Zu meinem Glück wurde mir gesagt, dass ich vermutlich gar nichts für die Karte zahlen bräuchte, was einen zusätzlich immensen Anstieg meiner Euphorie zur Folge hatte. Die Jacke hätte auch im Auto bleiben sollen, wie ich später feststellen musste. Die Schlange schritt zügig voran, als die Tore zur Westfalenhalle geöffnet wurden. Während des Wartens stellten wir fest, dass PUR für einen Gig demnächst in der Westfalenhalle gastiert. Der Fahrer des Autos, das uns später Heim bringen sollte, drohte freudig mit musikalischer Untermalung der Rückfahrt mittels einer CD dieser Combo, was natürlich lautstark mit brummendem Protest kommentiert werden musste...
    Schließlich wurden wir eingelassen und schritten schnell voran, nur um festzustellen, dass es noch wenige Plätze in der ersten Welle gab und wir gerade noch reinschlüpfen konnten. Perfekt. Nicht gewusst, was ich am Wochenende tun werde und dann plötzlich bei Kraftklub ganz vorn zu stehen – das passiert nicht alle Tage. Doch die Jacke störte mich schon da. Ich hielt sie auf meinem rechten Arm und hoffte darauf, dass ich nichts aus den Taschen verlieren würde. Plötzlich ging rechts von uns die Menge auf, und ein Mann lenkte seinen zombieähnlichen Freund durch die Masse. Wer je einen dieser legendären Zombiefilm gesehen hat weiß, wie ein typischer Vertreter dieser Art in der Regel in Erscheinung tritt. Blass und mit glasigem Blick stolpern sie auf einen zu und man weiß, dass gleich irgendwas passieren wird. Jedoch machte der vermeintliche Untote, der mir schlurfenden Schrittes immer näher kam, nicht etwa Anstalten sich auf mich zu werfen, um seinen Hunger mit dem Verspeisen eines Gehirns zu stillen. Nein – es kam fast schon schlimmer… Er erbrach sich ohne jede Vorwarnung. Da er nur zwei Schritte von mir entfernt stand, flog die Unannehmlichkeit geradewegs auf mich zu. Ohne nachzudenken riss ich meine Jacke direkt unter dem Strahl weg, vollführte eine rasche Rechtsdrehung und drückte die Menschen hinter mir weiter nach vorne. Fett matrixmäßig ausgewichen – es stank nur etwas. Sichtlich viel gegessen hatte er zuvor scheinbar nicht – selbst Schuld; und das vor der ersten Support-Band. Zum Glück wurde das Malheur relativ schnell aufgewischt.
    Es ging los, und es wurden sogar zwei Vorbands angesagt. Die Sorge ging mit einher, dass es zu lange dauern würde bis zur langersehnten Band, für die man ja schließlich auch dort war. Die Supports machten sich viel besser, als befürchtet wurde. Sie lieferten bereits eine echt gute Show und glühte die Menge schon mal erfolgreich vor. Insgesamt habe ich selten eine so enorm gute Stimmung bei einem Konzert miterlebt, und selbst die Menschen auf den Sitzplätzen standen auf und tanzten. Die Band Kraftklub selbst war positiv überrascht, dass die Stimmung so aufkochen konnte und einfach nicht verglüht ist. Jeder der dort war, dem wird dieses Konzert noch lange in Erinnerung bleiben.
    Nach dem Gig ging‘s direkt zum Auto, da der Tag nun auch lang genug war und man bekanntlich dann aufhören soll, wenn es am schönsten ist. Der Motor wurde angeworfen, und es wurde nach der versprochenen PUR-CD gesucht, die umgehend im Schacht des Players landete. Eine technische Störung verhinderte die erfolgreiche Wiedergabe der Disk, und das Autoradio hing sich komplett auf. Der Motor wurde ausgeschaltet und eigentlich wollte der Fahrer ihn direkt danach wieder starten, jedoch ertönte nur ein leises, verlorenes Klack-Geräusch. Mist. ADAC angerufen, und es hieß warten. Als der Parkplatz leer war versuchten wir noch verzweifelt das Auto zu schieben, vergaßen jedoch einen Gang einzulegen. Na, da hätten wir ja lange latschen können!
    Trotzallem war es ein unglaublicher Abend, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Später kam der ADAC, gab uns Starthilfe, und es ging zurück nach Kamen.

    Foto: Iris Edinger (Link zu: http://www.iris-edinger.de)

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