Karneval mit heiler Haut überstehen - Gesundheitsverträgliche Kostümierung
Kamen. Sich einmal im Jahr in phantasievoller Verkleidung zum Narren zu machen, macht Kleinen wie Großen viel Spaß. Doch Haut, Augen und Atemwege müssen häufig leiden, wenn Piraten, Prinzessinnen, Clowns oder Kermits zu tief in die Kostümkiste oder in den Schminktopf greifen. „Besonders Kinder reagieren empfindlich auf viele chemische Substanzen und müssen beim Ausstaffieren mit Kostümen, Schminke und närrischen Utensilien stärker als Erwachsene vor schädlichen Einflüssen geschützt werden“, warnen die Umweltberaterinnen der Kamener Verbraucherzentrale.
Folgende Tipps helfen Narren, die tollen Tage mit heiler Haut zu überstehen:
• Kostüme: Häufig handelt es sich bei Kostümen um billige Saison-Ware, die in Fernost hergestellt wird und nicht immer hiesigen Qualitätsstandards entspricht. Zum Teil wird bei der Herstellung von Kleidern, Hüten und Perücken mit bedenklichen Farbstoffen hantiert. Diese können auf nackter Haut Allergien und im schlimmsten Fall auch Krebs auslösen. Karnevalskostüme sollten deshalb am besten nicht über einen längeren Zeitraum direkt auf der Haut getragen werden. Eine gute Schutzhülle sind T-Shirt und Leggings drunter. Um die Verletzungsgefahr vor allem für Kinder zu minimieren, sollten lange Schnüre und Kordeln im Halsbereich abgeschnitten und durch Knöpfe oder Klettverschlüsse ersetzt werden.
• Masken: Kunststoffmasken sind oft mit schädlichen PAKs oder Weichmachern verunreinigt, die den Hormonhaushalt stören. Attrappen aus Gummi können krebserregende Nitrosamine und zu viele Latexproteine enthalten. Auf Letztgenannte reagiert so mancher allergisch. Aufgenommen werden die Schadstoffe ebenfalls über direkten Hautkontakt – und zwar durch Schwitzen und Einatmen. Riecht eine Gummimaske schon im Laden stark nach Chemie, sollten Spaßvögel das neckische Horrormodell am besten links liegen lassen. Wer sich dennoch stilecht als Batman oder Zombie unter's närrische Volk mischen will, sollte die Maske am besten einige Tage vorher auslüften, damit zumindest der Anteil an flüchtigen Verbindungen reduziert wird. Empfehlenswert ist, die künstliche Haut so kurz wie möglich zu tragen und oft abzusetzen. Nach Ende der Tour sollten Gesicht und Hände gründlich gewaschen werden.
• Schminke: Auch Karnevals-Schminke ist nicht ohne. Die darin verwendeten Inhaltsstoffe können ebenfalls zu Hautirritationen führen. Deshalb am besten die Verträglichkeit von farbigen und glitzernden Produkten vorher auf einer Körperstelle, zum Beispiel auf dem Arm, testen. Tipp: Schminke auf Wasserbasis lässt die Haut besser atmen und sich leichter entfernen, auch vom Kostüm.
Nicht nur Fragen rund um Kostüm und Schminke, sondern auch Fragen zu Schadstoffen im Alltag beantworten die Umweltberaterinnen Heike Herzig und Jutta Eickelpasch in der Kamenener Verbraucherzentrale, Kirchstraße 7. Tel. 79990
www.vz-nrw.de/umweltberatung.
{fshare}