Kamen. Der Kamener Thomas Schürmann (37) begeistert nicht nur sein zahlreiches Publikum als TV-Moderator. Mit seinem Geschäftspartner Andreas Ott präsentiert Schürmann als Gesellschafter der Jepara GmbH nun eine (un) glaubliche Geschichte.
In wohl keiner anderen Branche werden so viele Superlative bemüht, wie im Schmuck- und Edelsteinbereich. Der seltenste, der exklusivste, der unglaublichste Stein hier und die abenteuerlichste, atemberaubendste, faszinierendste und extravaganteste Story, die man je zu einem Schmuckstück erzählen konnte, dort.
Welche Adjektive oder Attribute Sie der folgenden Geschichte zuordnen, liegt ganz in Ihrem Ermessen.
Sie beginnt vor ca. 4,6 Milliarden Jahren mit der Entstehung unseres Sonnensystems – dem Urknall. Zu dieser Zeit formten sich aus unvorstellbaren Massen an Materie die Sonne und die Planeten, wie wir sie bis heute kennen. Allerdings gab es auch Materie, die sich mit keinem der Himmelskörper vereinigen konnte.
Es kam zur Bildung des sogenannten Asteroidengürtels. Zwischen Mars und Jupiter kreisen seit dieser Zeit ca. 500.000 Objekte auf einer konstanten Umlaufbahn um die Sonne.
In extrem seltenen Fällen kann es passieren, dass einzelne dieser Asteroiden aus ihrer Umlaufbahn gestoßen werden und auf ihrer Millionen Kilometer langen Reise ausgerechnet auf Kollisionskurs mit der Erde geraten.
Die Mehrzahl von ihnen nehmen wir allerdings nur als Sternschnuppen wahr, die beim Eintritt in die
Atmosphäre vollständig verglühen. Lediglich Objekte einer immensen Größe schaffen es bis zum Impact auf der Erdoberfläche. Schon das Aussterben der Dinosaurier ist mit einem solchen Einschlag verbunden und erst Anfang dieses Jahres konnten wir beobachten, wie in Tscheljabinsk (Russland) die enorme Wucht eines Meteoriten auf die Erde trifft.
Rein wissenschaftlich kann man Meteoriten in drei Kategorien unterteilen. Den größten Anteil haben mit 92,6% Steinmeteoriten wie in Tscheljabinsk. Weit seltener sind mit 5,7% Eisenmeteoriten, wie der 1920 in Namibia gefundene „Hoba“(Gewicht 60t!).
Die seltenste Gattung von Meteoriten sind Pallasite. Sie sind eine Mischung aus Stein und Eisen und machen nur 1,7% aller Funde weltweit aus. Doch: Pallasite sind nicht nur extrem selten, sie beinhalten auch die einzigen außerirdischen Edelsteine, die auf dieser Erde existieren: Pallavine
Die Pallavine aller bis dato auf der Erde gefundenen Meteoriten sind, vermutlich beim Einschlag, gerissen. Ein Schleifen oder gar Facettieren dieser Steine ist nahezu unmöglich. Als im Jahr 2008 bei Bauarbeiten im indonesischen Jepara ein weiterer Pallasit gefunden wurde, war die Fachwelt begeistert, denn „JEPARA“ ist mit einem Gewicht von knapp 500kg der acht größte Pallasit, der jemals entdeckt wurde.
Die Erstklassifizierung wurde von Prof.Dr. Falko Langenhorst (Leibniz Preis 2007) an der Friedrich-Schiller Universität in Jena durchgeführt. Für die Isotopenanalyse zeichnete die Universität Göttingen verantwortlich.Resultat: „JEPARA“ ist der einzige Meteorit weltweit, der in seinem Innern, unversehrte und perfekt klare Edelsteine verbirgt.
Seit diesem Tage befassen sich führende Wissenschaftler damit, ein Verfahren zu entwickeln, diese Steine schadlos aus dem Muttergestein von „JEPARA“ zu bergen.
Anfang 2013 gelang der Jepara GmbH der Durchbruch und die ersten Pallavine konnten in Idar-Oberstein geschliffen werden.
Auf den Mineralientagen München 2013 (25.-27.10.2013, Sonderausstellungsfläche Halle B6) werden zum ersten Mal Pallavine – außerirdische Edelsteine – in einer bisher ungeahnten Qualität, Reinheit und Größe (bis 2,5ct!!) in der Öffentlichkeit zu sehen sein.
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