Kamen. Die VHS führt am Montag, den 4.11., um 19.30 Uhr im VHS-Haus Am Geist 1 einen Vortrag zu einem wichtigen, aber in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Thema durch: "Land-Grabbing" und die Privatisierung von Trinkwasser. Unter dem allseits bekannten Motto: „Privat vor Staat!“ werden in unserem Wirtschaftssystem immer mehr Bereiche des Lebens von Mensch und Natur in eine Ware verwandelt und privaten Wirtschaftsinteressen ausgeliefert - mit enormen sozialen und ökologischen Auswirkungen.
Ein aktuelles Beispiel für die verheerenden Folgen dieses schleichenden Vorgangs ist der so genannte "Landraub" ("Land-Grabbing"). Mit diesem Begriff wird umschrieben, dass Regierungen oder Konzerne aus Industrienationen in Entwicklungs- oder Schwellenländern Landflächen pachten oder kaufen, um dort Nahrungs- und Futtermittel oder Energiepflanzen für ihren eigenen Markt industriell anzubauen. Was bedeutet die Landnahme für die betroffene Bevölkerung in den südlichen Ländern? Welche Auswirkungen haben die neuen Monokulturen auf die lokalen Ökosysteme? Und welche Auswirkungen hat das auf die dort lebende Bevölkerung?
Ein weiteres Beispiel sind die in den letzten 20 Jahren immer wiederkehrenden Versuche von Konzernen und Regierungen, in unterschiedlichen Regionen der Welt das Trinkwasser zu privatisieren. Ein entsprechendes Vorhaben der EU-Kommission ist vor wenigen Monaten am Widerstand einer europaweiten Initiative gescheitert. Was versprechen sich die Befürworter der Wasserprivatisierung von ihrer Strategie? Welche Auswirkungen hat die Privatisierung auf die lokale Bevölkerung? Der Referent, der Beispiele dieser neuen Ausbeutungsmechanismen aus eigener Anschauung kennt, ist der Soziologe, Journalist und Filmemacher Luz Kerkeling.
Die Veranstaltung ist gebührenfrei, eine Anmeldung nicht notwendig.
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